Die Bedeutung der Verehrung des heiligen Joseph (15/19)

Papst Johannes Paul II. erklärt in seinem Rundschreiben „Redemptoris custos“ vom 15. August 1989, Joseph habe in exemplarischer Weise den Willen Gottes erfüllt im Gehorsam des Glaubens, er sei der Hüter der Geheimnisse Gottes und ein Lehrmeister im Dienst an der Heilssendung Christi, er habe in beispielhafter Weise ein inneres Leben geführt, er habe die Arbeit geadelt durch seine Liebe und durch den Gehorsam des Glaubens sei er auf innige Weise mit Maria verbunden110. Der Papst bemerkt, die spezifische Würde Josephs erwachse aus seiner Ehe mit Maria, denn diese Ehe bilde die Rechtsgrundlage für seine Vaterschaft, die Vaterschaft Josephs und seine Nähe zu dem menschgewordenen Gottessohn führe über die Ehe mit Maria. Der Papst stellt fest, Joseph sei von Gott auserwählt worden, der Ehemann Mariens zu werden, damit der väterliche Schutz für Jesus sichergestellt gewesen sei111, dabei dürfe nicht übersehen werden, dass es sich hier um eine authentische und wahre Vaterschaft handle, ungeachtet der jungfräulichen Geburt Jesu112.

Dann fährt er fort, der heilige Joseph habe Anteil an der hohen, ja, einzigartigen Würde der Gottesmutter und durch das eheliche Band, das ihn mit Maria verbunden habe um der Inkarnation des göttlichen Logos willen, komme er jener Würde, auf Grund welcher die Muttergottes alle Geschöpfe weit überrage, näher als irgend jemand sonst113. In der Enzyklika heißt es sodann, außer Maria habe kein Mensch so Anteil am Geheimnis der Inkarnation wie der heilige Joseph114, denn seiner Obhut seien die Anfänge unserer Erlösung anvertraut worden115, und die innigste Liebes- und Schicksalsgemeinschaft des Heiligen mit Maria und mit dem menschgewordenen Sohn Gottes bedinge den Adel dieses Menschen. Aus der Sonderstellung des heiligen Joseph in der Geschichte des Heiles folgert der Papst sodann seine Sonderstellung in der „ecclesia triumphans“. Daraus resultiert für ihn aber die Besonderheit des Kultes dieses Heiligen in der „ecclesia militans“. Sie herauszustellen, das ist in der Tat eine bedeutende Aufgabe der Kirche in der gegenwärtigen Stunde. Ganz bewusst stellt sich die Enzyklika in den Dienst dieser Aufgabe116.

110-Redemptoris custos, Nr. 4; Nr. 32.
111-Ebd., Nr. 20; Nr. 7.
112-Ebd., Nr. 21.
113-Ebd., Nr. 20.
114-Ebd., Nr. 1.
115-Ebd., Nr. 8.
116-Ebd., Nr. 1.

(Joseph Schumacher: Die Bedeutung der Verehrung des heiligen Joseph im Kontext der Heiligenverehrung der Kirche)

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