Die Kamaldulenser von Herrera

In dem Kloster der Kamaldulenser von Herrera in Spanien leben derzeit elf Einsiedlermönche. Ihr erstaunlich geringes Durchschnittsalter liegt bei etwa 40 Jahren. Der jüngste Mönch ist 21 Jahre, der Älteste ist 61 Jahre alt.

Ihr Tag beginnt um vier Uhr und ist bis sieben Uhr mit Gebeten und Lesungen ausgefüllt. Danach gibt es ein Frühstück. Alle Mahlzeiten werden in der Einsamkeit ihrer Zellen eingenommen. Nach drei Stunden Handarbeit im Kloster, dem Gemüsegarten, bei der Wäsche, in Küche oder bei den Bienen, usw. kehren die Mönche um zwölf Uhr wieder zum Gebet zurück. Nach dem Mittagessen haben sie den den ganzen Nachmittag in der Einsamkeit ihrer Häuser Zeit für ihr geistliches leben und Studium. Ein kleiner Abendimbiss um 19.30 Uhr und die darauffolgende Zusammenkunft im Kapitelsaal beendet den offiziellen Tagesablauf.

Das Kloster der Kamaldulenser von Herrera (Santa María de Herrera) ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in den Bergen der Provinz Burgos in Kastilien-León in Spanien. Es wurde im Jahr 1044 erstmals erwähnt. 1176 kamen Zisterzienser nach Herrera. Unter politischen Zwängen wurde das Kloster 1835 aufgelöst. Wenige Jahre später,1897, bezogen Unbeschuhte Karmeliten das Kloster, das sie aber nach etwa acht Jahren wieder verließen. Es folgte danach bis 1921 eine Gruppe von Trappisten, denen wiederum bereits 1923 die Kamaldulenser folgten, die das Kloster bis heute bewohnen.

Dass hier noch Kamaldulensermönche leben wird als kleines Wunder angesehen. Denn in den 80er- und 90er-Jahre wurde mehrmals überlegt das Kloster zu schließen, weil fast keine Mönche mehr da waren. Doch Ausdauer und Gebet haben sich bewährt. Fast alle Mönche kommen aus dem Heimatland Spanien; drei aus Kolumbien, Italien und Korea.

Die Mönche sind bereit, in Armut und Einsamkeit ein Leben des Gebetes zu führen. Es gibt hier keinen Fernseher, kein Radio, keine elektronischen Geräte, keine Internetverbindung. Mit einem einzigen Mobiltelefon wird der Kontakt mit der Welt aufrecht erhalten, damit das Notwendige geregelt werden kann. Es gibt einige religiöse Zeitschriften im Kloster und nur eingeschränkt gibt es auch Post, denn der Briefkontakt soll das einsame Leben der Eremiten nicht beeinträchtigen.

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