Der heilige Ignatius und eine vom Teufel stammende Vision. – 31. Juli

Geringschätzung von Visionen

„Als er in jenem Spital war, geschah es ihm häufig am hellen Tag, ein Ding in der Luft neben sich zu sehen, welches ihm viel Tröstung gab, weil es in hohem Maß sehr schön war. Er konnte nicht gut die Art ausmachen, was es für ein Ding war, doch irgendwie schien ihm dass es die Gestalt einer Schlange hatte; und es hatte viele Dinge, die wie Augen widerstrahlten, obwohl es keine waren. Er vergnügte sich sehr und hatte Trost, dieses Ding zu sehen. Und je häufiger er es sah, um so mehr wuchs die Tröstung; und wenn ihm jenes Ding entschwand, mißfiel ihm dies.“ […]

„Er ging, sich vor einem Kreuz, das dort in der Nahe war, niederzuknien, um Gott Dank zu sagen. Und dort erschien ihm jene Vision, die ihm viele Male erschienen war, und er hatte sie niemals erkannt: nämlich jenes Ding, das oben genannt wurde, das ihm sehr schon schien, mit vielen Augen. Doch sah er gut, als er vor dem Kreuz war, dass jenes so schone Ding nicht Farbe wie gewöhnlich hatte. Und er hatte eine sehr deutliche Erkenntnis, mit großer Zustimmung des Willens, dass dies der Teufel war. Und so pflegte es ihm danach viele Male über lange Zeit zu erscheinen, und er verscheuchte es in der Weise der Geringschatzung mit einem Stock, den er in der Hand zu tragen pflegte.“

(Ignatius von Loyola. Aus dem Bericht des Pilgers)

St. Ignatius von Loyola – Tedeschi Pietro (1750 – 1808): Sant’Ignazio di Loyola http://www.culturaitalia.it/opencms/viewItem.jsp?language=it&id=oai%3Aculturaitalia.it%3Amuseiditalia-work_14216

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Deine Unruhe – die Quelle vieler Versuchungen

Die Unruhe ist nicht einfach eine Versuchung, sondern die Quelle vieler Versuchungen. Die Traurigkeit ist ein seelischer Schmerz über ein Übel, das uns gegen unseren Willen zustößt, gleichgültig, ob dieses Übel von außen kommt wie Armut, Krankheit, Verachtung, oder unserem Geist anhaftet wie Unwissenheit, geistliche Dürre, Widerwillen, Versuchung. Wenn die Seele fühlt, dass sie von einem Übel betroffen wird, dann ist sie darüber missgestimmt, dass ihr etwas mangelt; das ist die Traurigkeit. Sie möchte sofort davon frei werden und sieht sich nach Mitteln dafür um. Soweit handelt sie richtig, denn jedermann sucht sein Wohl und flieht, was er für ein Übel hält.

Sucht nun die Seele nach Mitteln zur Befreiung vom Übel, weil sie Gott liebt, so wird sie sich darum geduldig, demütig, sanftmütig und ruhig bemühen und die Befreiung mehr von der Güte der Vorsehung Gottes erhoffen als von ihrem eigenen Bemühen, ihrer Anstrengung und Geschicklichkeit. Strebt sie diese Befreiung aber aus Eigenliebe an, so wird sie sich auf der Suche nach den geeigneten Mitteln aufregen und erhitzen, als ob ihr Wohl mehr von ihr selbst als von Gott abhinge. Ich sage nicht, dass sie das denkt, sondern ich sage, sie regt sich auf, als ob sie so dächte.

Findet sie nun nicht, was sie wünscht, dann kommt große Unruhe und Ungeduld über sie. Das Übel weicht nicht, es wird im Gegenteil schlimmer, die Seele wird zutiefst geängstigt und verzagt. Mut und Kraft schwinden dahin, sodass ihr das Übel schließlich unüberwindlich scheint. So gebiert die anfangs vernünftige Traurigkeit die Unruhe, diese Unruhe wieder bewirkt ein Wachsen der Traurigkeit, die dann äußerst gefährlich wird.

Die Unruhe ist nach der Sünde das größte Übel, das eine Seele treffen kann. Wie Bürgerkriege und Aufstände einen Staat ruinieren und so schwächen, dass er einem Feind von außen keinen Widerstand mehr zu leisten vermag, so verliert auch die Seele durch Verwirrung und Unruhe die Kraft, bereits erworbene Tugenden zu bewahren, und damit auch die Fähigkeit, den Versuchungen des Feindes zu widerstehen, der dann sehr eifrig bemüht ist, in diesen aufgewühlten Wassern zu fischen.

Die Unruhe entspringt dem ungeordneten Wunsch nach Befreiung von einem schmerzlich empfundenen Übel oder nach Erlangung von heiß ersehnten Gütern. Dabei verschlimmert nichts so sehr das Übel, rückt nichts so sehr das ersehnte Gut in die Ferne wie Unruhe und Hast. Die Vögel verstricken sich in den Netzen, weil sie hin- und herflattern, um zu entkommen, unruhig um sich schlagen und sich dadurch nur noch mehr verfangen.

Wenn dich also der Wunsch bedrängt, von einem Übel befreit zu werden oder ein Gut zu gewinnen, so beruhige vor allem deinen Geist, mäßige Urteil und Verlangen, dann bemühe dich in aller Ruhe darum, indem du die dafür geeigneten Mittel anwendest. Wenn ich „ruhig“ sage, meine ich nicht nachlässig, sondern ohne Hast, ohne Aufregung und Unruhe. Handelst du nicht so, dann wirst du, statt dein Ziel zu erreichen, alles zugrunde richten und selbst noch mehr in Verwirrung geraten.

Meine Seele ist stets in meiner Hand, o Herr, ich habe Dein Gesetz nicht vergessen“, betete David (Ps 119,109). Prüfe dich täglich mehrmals, wenigstens am Morgen und am Abend, ob du deine Seele in der Hand hast oder ob irgendeine Leidenschaft oder Unruhe sie deiner Kontrolle entzogen hat. Schau, ob das Herz deinen Befehlen gehorcht oder ihnen ausweicht und sich in ungeordnete Affekte der Liebe oder des Hasses, der Sehnsucht und Furcht, des Ärgers oder der Freude verwickelt hat. Ist dein Herz in die Irre gegangen, dann geh es vor allem suchen, führe es ganz behutsam in die Gegenwart Gottes zurück und stelle von neuem deine Affekte und Wünsche unter den Gehorsam, unter die Führung seines göttlichen Willens. Wer einen kostbaren Gegenstand zu verlieren fürchtet, hält ihn stets sorgsam in der Hand; so wollen auch wir wie der Psalmist beten: „Mein Gott, meine Seele ist gefährdet, deshalb trage ich sie in meinen Händen, so habe ich Dein heiliges Gesetz nicht vergessen.

Gestatte nie deinen Wünschen, auch nicht unwichtigen, dich zu beunruhigen. Nach kleinen würden auch große und wichtige Wünsche in deinem Herzen einen geeigneten Nährboden finden für Unruhe und Aufregung. Fühlst du Unruhe über dich kommen, so bete zu Gott, sei entschlossen, keinem deiner Wünsche nachzugeben, bevor sich die Unruhe gelegt hat, außer es handelt sich um etwas Unaufschiebbares. In diesem Fall musst du mit ruhig-festem Bemühen den stürmischen Wünschen Einhalt gebieten, sie beruhigen und mäßigen, soweit es dir möglich ist, und dann die Sache ausführen, nicht nach deinen Wünschen, sondern nach der Vernunft.

Kannst du die Unruhe deinem Seelenführer oder sonst einem vertrauten und frommen Freund offenbaren, dann darfst du versichert sein, dass du bald die Ruhe finden wirst. Denn die Mitteilung seelischer Schwierigkeiten wirkt auf die Seele, wie der Aderlass auf den fiebernden Körper, sie ist das Beste aller Heilmittel. Deshalb gab auch der heilige König Ludwig seinem Sohn den Rat: „Fühlst du dich im Herzen irgendwie beklemmt, sag es sogleich deinem Beichtvater oder einem anderen guten Menschen, und du wirst gestärkt werden, um dein Leid leichter zu tragen.“

Franz von Sales. Philothea

Bischof Franz von Sales schreibt seine Philothea

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Das Kleid der „Kaiserin von Aachen“ soll geschändet werden!

Als 1954 von einer Frau zum Dank für die Rückkehr ihres Sohnes aus russischer Gefangenschaft mit ärmlichsten Mitteln ein Marienkleid für die „Kaiserin von Aachen“ angefertigt wurde, frug niemand, ob es aus kostbarem Stoff und mit Perlen oder Diamanten hergestellt war. Man anerkannte ganz einfach die Dankbarkeit einer Mutter, an, die erlebte, dass nach sieben Jahren Gefangenschaft in Russland der Sohn lebendig zurück nach Hause kommt.

Jetzt soll das „Kleid der Kaiserin von Aachen“ armselig werden, „modern“ und „zeitgemäß“. So will es das Bistum Aachen. Die Muttergottes im Aachener Dom soll neu und anders gestaltet werden. Man will ein anderes, ein NEUES KLEID.

Das Bistum Aachen hat vor, nämlich sein Domkapitel, – oder muss man sagen: der ehemalige Generalvikar und jetzige Dompropst Van Holtum, zusammen mit der Direktorin der Aachener Domschatzkammer Dr. Falk, – das Marienkleid, also die Bekleidung der „Kaiserin von Aachen“ modern gestalten zu lassen. Hierzu wurde eine Ausschreibung veranlasst, an der jeder, der sich „Künstler“ nennt, teilnehmen kann. Kürzlich wurde in deren Beisein die „Kaiserin von Aachen“, die für andere nur eine Muttergottesfigur ist, entkleidet, fotografiert und vermessen.

Eine Widerstandsgruppe hat die Webseite KAISERIN von AACHEN erstellt – https://kaiserinvonaachen.wordpress.com – und informiert über das abscheulichen Vorhaben.

Informieren Sie sich auf dieser umfangreichen Dokumentation.

Wehren Sie sich als rechtgläubiger Katholik!

Schreiben Sie einen Brief an Diözesanbischof Dr. Dieser!

Sammeln Sie Unterschriften gegen die blasphemischen Pläne des Dompropstes und seiner Bundesgenossin!

Beteiligen Sie sich an dieser wichtigen und guten Aktion!

Lesen Sie, laden Sie sich die bereitgestellten Dokumente herunter.

Unterschreiben Sie HIER die Online-Petition an den Bischof!

Offener Brief an Bischof DIESER.

„Kaiserin von Aachen“

Ave Maria Kaiserin, Hilfe der Christen,
bitte für das dir geweihte Bistum,
besonders für den Bischof,
alle Priester und Gottgeweihten.

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Marie Lataste – die vielgeliebte Tochter des göttlichen Herzens Jesu. – Buchempfehlung!

Kaum jemand in den Ländern deutscher Sprache kennt Marie Lataste, die als einfache Laienschwester der „Gesellschaft vom Heiligen Herzen Jesu“ (Sacré-Cœur) am 10. Mai 1847 gestorben ist. Sie war gerade einmal 25 Jahre alt geworden. Aber Marie Lataste hatte von Jesus einen großen Auftrag erhalten, eine Sendung, die ihr von ihm klar beschrieben wurde: „Ich will mich Deiner wie eines Werkzeuges bedienen.“ Im Auftrag Jesu schrieb sie nieder, was er ihr mitteilte. So entstand eine Art Katechismus aus Jesu Mund, in dem er Marie und damit den Gläubigen die wichtigsten Lehren des Glaubens und der Moral vorlegte.

Die kleine „Verlagsbuchhandlung Sabat“, die sich durch die Herausgabe wichtiger und schöner katholischer Literatur auszeichnet, hat in diesem Jahr zwei Bücher vorgelegt, die Marie Lataste zum Thema haben. In dem ca. 250 Seiten umfassenden Buch von P. Franz Seraph Hattler SJ verbirgt sich hinter dem Titel „Marie Lataste. Die vielgeliebte Tochter des göttlichen Herzens Jesu“ eine Lebensbeschreibung der französischen Mystikerin. Über sie schreibt der Verleger in seinem Vorwort, da man einen „Baum leicht an seinen Früchten“ erkenne, werde man im fortschreitenden Lesen einem geläuterten Charakter begegnen, der in vollkommener Demut und übergroßer Geduld, mächtigem Gottvertrauen, inniger und verzehrender Liebe zum Erlöser und zu den Mitmenschen, sowie in einem stetigen und raschen Wachsen in allen Tugenden, zu bewundern sei. Dennoch ist Marie Lataste ganz Mensch, der nichts sucht als Gott zu gehorchen.

Das zweite Buch „Die Lehre Jesu. Die Unterweisungen Jesu zu den Themen des Glaubens und des christlichen Lebens an Marie Lataste“ wurde von Dirko Juchem herausgegeben. Die 550 Seiten beinhalten also jene „Unterweisungen Jesu“, welche die junge Frau gehorsam notierte. Juchem hat sie herausgegeben und die Lehren Jesu jeweils mit den entsprechenden Stellen aus dem „Katechismus der katholischen Kirche“ (KKK) versehen. So sind Jesu Offenbarungen an Marie Lataste leicht als wirklich katholisch verifizierbar festzustellen.

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Marie Lataste wurde in Mimbaste in der Nähe von Dax (Département Landes), im äußersten Südwesten von Frankreich, am 21. Februar 1822 geboren. Gestorben ist sie im Norden des Landes, in Rennes (Bretagne), am 10. Mai 1847. Marie war das jüngste Kind einfacher und frommer Bauern. Nach ihrer eigenen Erzählung, die sie im Gehorsam niedergeschrieben hat, war die Familie sehr arm. Sie war ein einfaches Landmädchen, das lernte was sie sah. So brachte ihre Mutter ihr lesen und schreiben, nähen und weben bei. Sie lebte und kannte nur die übernatürliche göttliche Ordnung, war ganz und gar beheimatet im Glauben der Kirche, die die Wahrheiten zur Rettung der Seelen besitzt und vermittelt.

Marie empfing ihre erste Kommunion im Alter von zwölf Jahren, ein Ereignis, das für sie sehr wichtig war. Bald fühlte sie ihr Herz „von einem lebendigen Glauben an die Gegenwart Jesu Christi im Allerheiligsten Sakrament des Altares ganz durchdrungen“. So wuchs ihr Glaube von Tag zu Tag, und ihr Geist wurde erleuchtet. Um die Zeit der Firmung 1835 erblickte sie „während der Wandlung ein glänzendes Licht“ auf dem Altar. Voll kindlichem Eifer beschloss sie, sich Jesus im Allerheiligsten Sakrament zu weihen. Als Marie merkte, dass ihre Liebe zu Jesus stets zunahm, wurde auch ihr „Glaubenslicht“ heller und glänzender.

Bereits in dieser frühen Lebensphase erkennt der Jesuit und Biograf Franz Seraph Hattler die Tiefe ihrer Berufung. Zum Verständnis wahrer christlicher Mystik wie auch von echter Privatoffenbarung ist die Läuterung des Menschen von enormer Wichtigkeit. Nichts geschieht ja aus dem Menschen selbst, denn alles Gute kommt von Gott. Der Mensch muss in die Tiefen seiner Seele hinabsteigen um zu erkennen, wessen Macht er unterworfen ist. Auch in Marie muss die Grundlage der Demut gelegt werden. Sie tritt ein in eine Spanne von Prüfungen und „heißesten Kämpfen“. Von Gewissensunruhe und heftigsten Versuchungen wird sie geplagt. Als heranwachsende Jungfrau ringt sie gegen den Widersacher. Ihr Beichtvater gestattet ihr, zunächst für ein Jahr, das Keuschheitsgelübde abzulegen. Mit siebzehn Jahren empfindet sie heftige Widerstände, als habe sich alles gegen sie verschworen. Die Versuchung zum Stolz konnte sie nur vor dem Tabernakel überwinden.

Marie Lataste offenbarte auf Anweisung Jesu ihren Beichtvätern Abbé M. Farbos und Abbé Pierre Darbins ihre Seele. Diese erkannten in ihr eine büßende, gehorsame und demütige Jungfrau. Jesus hatte darauf bestanden, dass Marie Abbé M. Farbos stets gehorsam sein und ihm folgen solle. Sie solle ihm alles mitteilen, was er (Jesus) ihr sage. Erst ab einem bestimmten Zeitpunkt werde der Herr, so bestimmte er ihr gegenüber, seinen Willen alleine ihr selbst mitteilen, damit sie wisse, was sie zu tun habe. Dies war jene kurze Zeitspanne, die Marie in einer Ordensgemeinschaft verbrachte.

Marie Lataste kam nach Paris, um sich auf ihren Ordenseintritt vorzubereiten. Im Mai 1844 wurde sie als Laienschwester eingekleidet und in ein Ordenshaus nach Rennes, wo sie ihr Noviziat absolvierte, geschickt. Sie erfüllte die verschiedensten Arbeiten im Kloster, etwa in der Krankenpflege und im Speisesaal. Viele, mit den sie zu tun hatte, werden einmal berichten, sie hätten eine verborgene Heiligkeit gefühlt, wenn sie in ihrer Nähe war.

Trotz all ihrer Schwachheit und Kränklichkeit, unter der sie zeitlebens litt, erkrankte sie doch überraschend am Sonntag, dem 9. Mai 1847, so schwer, dass man um ihr Leben fürchtete. So ließ man Marie Lataste ihre Ordensgelübde ablegen und die letzten Sakramente empfangen. Schnell starb sie, bereits am nächsten Tag, am 10. Mai 1847, im Alter von fünfundzwanzig Jahren.

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Viele hielten Marie Lataste für eine Heilige. So begann bald nach ihrem Tode eine nicht öffentliche und kirchlich geförderte Verehrung. Als man am 23. März 1879 auf dem Friedhof von Rennes den Leichnam von Marie Lataste exhumierte, übertrug man die Überreste in einem Reliquiar in jene Zelle, in welcher sie gestorben war und die man in eine Hauskapelle umgewandelt hatte. Hier konnten die Beter Marie Lataste privat verehren. Nachdem im Jahre 1904 das Kloster der Schwestern enteignet und die Ordensfrauen aus Frankreich vertrieben wurden, gingen sie mit Maries Leichnam nach London. Seitdem ruht er bis heute unter dem Altar der Herz-Jesu-Kapelle von Roehampton in London, im Ordenshaus der Sacré-Cœur-Schwestern. Seit vielen Generationen ist hier ein wichtiger Ort des Gebets für Ordensmitglieder wie für Gläubige.

Ein Seligspechungsverfahren wurde in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts vorbereitet und die vielen Zeugnisse zu ihrem Leben legen einen heroischen Tugendgrad nahe. Auch die Approbation der Schriften von Marie Lataste sind für ihre Verehrer Anlass zur Hoffnung, dass sie eines Tages zur Ehre der Altäre erhoben werden könnte.

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Mit Bedacht hat Dirko Juchem „Die Lehren Jesu“ von Marie Lataste herausgegeben und sein Vorwort mit dem Schriftwort geadelt: „Er verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses Rätselhaften Wortes“. Die Worte Jesu erklären und auslegen ist die erste Aufgabe der Priester. Doch Gottes Größe kennt keine Grenzen.

Wir wissen aus der Kirchengeschichte, dass er immer Menschen berufen hat, noch näher und inniger als andere bei ihm zu verweilen. Heilige und Mystiker sind hier zu nennen. Auch Marie Lataste hat Gott schon in ganz jungen Jahren an sein Herz gezogen. Jesus selbst hat zu ihr gesprochen. Und Jesus hat ihr gegenüber den Sinn seiner Rätselhaften Worte erklärt. Juchem schreibt, dass ihn in ihren Schriften „der sehr klare, einfache und immer präzise Stil“ beeindruckte, wie „verschiedene Themen des Glaubens und des christlichen Lebens“ behandelt werden. Es ist Jesus selbst, der „die entscheidenden und zum Teil komplexen Zusammenhänge“ einfach und klar verdeutlicht.

In den Texten des 550-seitigen Buches, das mit verschiedenen Registern ausgestattet ist, erfährt der Leser genau jene Worte, die Jesus zu Marie gesprochen hat. Etwa: „Ich bin gestorben für die Menschen. Ich wollte in ihrer Verbannung mitten unter ihnen leben, um sie zu trösten, sie zu stärken, ihnen Linderung zu verschaffen und für all ihre Betrübnisse zu sorgen, indem Ich ihnen gebe, was sie nötig haben. Denn wer hat jemals mit Glauben, Hoffnung, Ergebung, Standhaftigkeit und Beharrlichkeit gebetet und ist nicht erhört worden? Ach, meine Tochter, wahrlich, Ich sage dir, die Menschen sind bloß deshalb so schwach und von Tugend so sehr entblößt, weil sie nicht genug darum bitten.

Ganz in der Sprache der Heiligen Schrift, die Marie Lataste zunächst noch nicht selbst zugänglich war, empfing sie Jesu Worte. Auch über Schrifttexte hinaus erklärt Jesus seine Lehre. So ist im zweiten von dreizehn Büchern, die „Die Lehren Jesu“ umfasst und verschiedenen Themenbereiche zuordnet, zu lesen: „Wer unwürdig kommuniziert, der macht sich schuldig des Blutes eines Gottes. Die unwürdige Kommunion ist eine große Sünde, dass jedermann vor ihr Abscheu hat, und doch ist nichts gewöhnlicher.“ Jesus sagt vergleichbar mit dem Wort des Apostels Paulus in 1 Kor 11,27: „Wer mich unwürdig empfängt, isst und trinkt sich die Verdammung“. Starke Worte, wie hineingesprochen in unsere Zeit.

Aber nicht nur die enge Verbindung mit der Heiligen Schrift verblüfft. Auch jene mit dem Katechismus der katholischen Kirche (KKK). Für die Kirche ist der Katechismus auch eine Erklärung der Heiligen Schrift. So ist es also nicht zu verwundern, dass Juchem auf diese Verbindung immer wieder hinweist. Er verzeichnet die entsprechenden Stellen aus dem KKK jeweils dort, wo sie das besprochene Thema genau treffen. Etwa, wenn es um die Früchte aus dem Empfang der Heiligen Kommunion geht. Jesus sagt zu Marie: „Um gut zu kommunizieren […] muss man frei von jeder Todsünde und auch frei von jeder Anhänglichkeit an dieselbe sein.“ Und Jesus fügt hinzu: „Solange man noch Anhänglichkeit an die lässliche Sünde hat und sie vorsätzlich oder geflissentlich begeht, ist man noch nicht auf dem Weg der Vollkommenheit.

Die Lehren Jesu“ werden ganz gewiss Christen guten Willens auf dem Weg ihres eigenen Lebens zu Gott, ein im wahrsten Sinne des Wortes sicherer Begleiter sein. Die jeweils kurzen Kapitel laden zum lesen und nachdenken ein; ebenso zum Nachschlagen zu bestimmten Begriffen oder Fragestellungen (Sachwortregister). Marie Lataste’s „Die Lehren Jesu“ seien darum gerne für das Leben der Christen weiterempfohlen. Auf den sich noch in Arbeit befindlichen „Marie-Lataste-Briefband“, der im nächsten Jahr ebenfalls in der Verlagsbuchhandlung Sabat erscheinen wird, darf man sich heute schon freuen.

Erstveröffentlicht bei CNA

— Beide Bücher HIER und HIER bestellen! —

P. Franz Seraph Hattler SJ
Marie Lataste, die vielgeliebte Tochter des göttlichen Herzens Jesu
Hardcover, 252 Seiten; 19,95 Euro
Verlagsbuchhandlung Sabat, 2018
ISBN 978-3-943506-49-5

 

 

 

 

Dirko Juchem (Hrsg.)
Marie Lataste – Die Lehren Jesu
Die Unterweisungen Jesu zu den Themen des Glaubens und des christlichen Lebens an Marie Lataste (Ordensschwester der Société du Sacré-Cœur de Jésus)
Hardcover mit Lesebändchen, 576 Seiten; 24,95 Euro
Verlagsbuchhandlung Sabat, 2018
ISBN 978-3-943506-50-1

 

 

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Blog Marie Latastewww.marie-lataste.de

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Den Hirntod gibt es nicht!

(Übersetzung: Renate Focke)

Der bekannte katholische Philosoph Josef Seifert erklärt La Nuova Bussola Quotidiana – http://lanuovabq.it/it/seifert-brain-death-does-not-exist-i-explain-you-why – „den Utilitarismus“, der die neue Definition des „Hirntodes“ hervorgebracht hat, um dadurch Organentnahmen zu ermöglichen, die Rede von Johannes Paul II. und den Gedankenaustausch mit Benedikt XVI. – Klarstellung: „Die Person (Seele) ist ein eigenständiges Wesen und darf nicht auf das Bewusstsein reduziert werden. Außerdem ist die These, dass das Gehirn das Zentrum aller integrativen Lebensfunktionen sei, wissenschaftlich widerlegt worden.

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Professor Seifert, Sie waren einer der ersten innerhalb der katholischen Kirche, der sich gegen das „Hirntod“-Kriterium aussprach. Warum?

Von Anfang an, als ich von dieser neuen Todesdefinition erfuhr […] war ich davon überzeugt, dass die neue Definition bzw. die neuen Kriterien für den Tod infolge einer irreversiblen Fehlfunktion des Gehirns absolut falsch waren.

Meine Gründe waren und sind sehr einfach für jeden nachvollziehbar:

1. Ein Jahr nach der ersten erfolgreichen Herztransplantation wurde das pragmatische Interesse an dieser Neudefinition des Todes, um an Organe zu kommen, öffentlich und unverfroren ausgedrückt (im Report des Adhoc-Kommittees der Harvard Medical School to Examine the Definition of Brain Death: 1868). Die Absicht, Organe entnehmen zu wollen, brachte die Harvard-Kommission dazu, den Tod neu zu definieren. Der „Harvard Report“ führte keinen einzigen Grund an außer zwei pragmatischen Begründungen, warum der „hirntote“ Patient tot war. Es gibt darum viele Anzeichen und Beweise, dass die „Hirntod-Definition“ größtenteils auf ihren Nutzen, aber nicht auf Wahrheit begründet war. Die Tatsache, dass das Harvard-Kommittee nur zwei pragmatische Gründe für diese Neudefinition des Todes angab, macht es zutiefst unglaubwürdig. Menschen aus Nützlichkeits-Erwägungen für tot zu erklären oder „weil man seine Organe benötigt“, macht diesen Menschen noch nicht zu einem Toten. Aber es gab mehr viel Gründe für meine Zweifel:

2. Wie kann man einen Menschen für tot erklären, dessen Herz schlägt, dessen Atmung in der Lunge und allen Körperzellen voll funktioniert, (wenn auch die Spontan-Atmung ausgefallen ist, die aber durch Beatmungsgeräte ersetzt werden kann), und der viele andere Lebenszeichen aufweist? Wie kann man eine „hirntote“ Mutter für tot erklären, die ein Kind in ihrem Leib austrägt und es neun Monate später zur Welt bringt? Wenn man das Beatmungsgerät abstellt, tötet man sie und ihr Kind. Wie kann ein menschlicher Leib „tot“ sein, der noch Reflexe aufweist, ernährt wird und Flüssigkeiten absorbiert, das Wunder des Stoffwechsels aufweist und Nahrung verdaut, Krankheiten mit Hilfe seines Immunsystems bekämpft, eine normale Körpertemperatur aufrecht erhält, normales Körperwachstum aufweist (bei einem chronisch hirntoten Jungen …, der angeblich über zwanzig Jahre hindurch „tot“ war)? Widerspricht es nicht jedem Anzeichen von Leben, zu behaupten, dass jemand tot ist, der zahllose Lebenszeichen aufweist, in die Pubertät kommt, schwanger ist und ein Kind zur Welt bringt? Wann hat jemals eine Leiche ein Kind zur Welt gebracht?

3. Eine bio-philosophische Begründung für den „Hirntod“ behauptet, der Mensch sei ohne ein funktionierendes Gehirn nur noch eine Ansammlung von dissoziierten Zellen und Organen. Nur das Gehirn mache den Körper zu einer Einheit. Wie kann man dem Gehirn, einem relativ spät entwickelten Organ, dem viele Wochen der Entwicklung des lebenden menschlichen Organismus vorausgehen, dessen Gehirn es ist, die Rolle des zentralen Integrators zuschreiben oder den einzigen über das Leben entscheidenden Teil des Körpers? Ein großer Teil von integriertem menschlichem Leben entsteht offensichtlich vor der Entwicklung des Gehirns. Das Gehirn ist das Produkt dieses integrierten und sich entwickelnden menschlichen Wesens, es ist weder seine Ursache noch sein einziger Träger.

4. Der Begriff „Hirntod“ ist sehr vieldeutig und bezeichnet völlig unterschiedliche Dinge: 1) den Tod eines Organs, 2) den Tod eines Menschen infolge einer Fehlfunktion seines Gehirns. Zudem ist der physische Zustand des Gesamt-Hirntodes vieldeutig: 1a )Tod des Hirnstamms), 1b) Tod des Großhirns (zerebraler Tod), 1c) Ganzhirntod usw. Für keines dieser extrem unterschiedlichen Konzepte zur Definition des „Todes“ gibt es triftige Argumente. Dazu kommt, solange völlig unklar ist, welcher dieser „Hirntode“ mutmaßlich der Tod des Menschen ist und solange völlige Konfusion und Unsicherheiten bestehen in Bezug auf die Gründe für die jeweilige Todes-Behauptung, ist jede solcher unklaren Definitionen verwirrend im Inhalt und in Bezug auf die Gründe, warum es der Tod des Menschen sein soll. Es ist vollkommen unethisch und widerspricht den Menschenrechten, aufgrund solcher zweifelhaften Definitionen die Entnahme von unpaarigen vitalen Organen zu erlauben und dadurch in der Tat oder zumindest potenziell einen Menschen zu töten.

5. Die menschliche Person (Seele) hat ein substanzielles Wesen und darf nicht reduziert werden auf die menschliche Fähigkeit, seinen Verstand auf empirisch nachweisbare Weise einzusetzen oder ein Bewusstsein zu haben. Darum sind viele Argumente der „Hirntod“-Befürworter, die mit dem angeblichen Verlust des Bewusstseins, des Denkens oder der Gefühle argumentieren, auf einem völlig falschen materialistischen Menschenbild begründet, das „eine Person zu sein“ gleichsetzt mit „wie eine Person zu handeln“. Auch wenn wir schlafen oder bewusstlos sind, sind wir eine Person, obwohl wir nicht als Person handeln können.

6. Die heftigen Reaktionen von sogenannten toten Patienten bei der Entnahme ihrer Organe analog zu den heftigen Reaktionen von Embryonen bei ihrer Abtreibung, wie es im Film „The silent cry“ dokumentiert wird, weisen darauf hin, dass es zumindest wahrscheinlich ist, dass die „Hirntoten“ etwas spüren können und dass diese Reaktionen nicht auf den „Lazarus-Effekt“ bei einer Leiche zurückzuführen sind. (Nebenbei: Lazarus lebte).

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Lesen Sie den ganzen Aufsatz von Professor Seifert. Frau Renate Focke (KAO) hat ihn dankenswerterweise ins Deutsche übersetzt.
Hier ein LINK zum PDF – Den Hirntod gibt es nicht. Prof. Seifert 2018

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Informieren Sie sich weiterhin über das Thema der Organtransplantation bei der Initiative:
„Kritische Aufklärung über Organtransplantation KAO e.V.“

Website: https://initiative-kao.de/

Email: kontakt@Initiative-KAO.de

https://initiative-kao.de

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Es ist deinen Augen verborgen.

Evangelium (Luc. 19,41-47) am 9. Sonntag nach Pfingsten:

In jener Zeit, als Jesus sich Jerusalem näherte und die Stadt sah,
weinte Er über sie und sprach:
«Wenn doch auch du es erkannt hättest, und zwar an diesem deinem Tage, was dir zum Frieden dient! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen. Es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde dich mit einem Walle umgeben, dich ringsum einschließen und von allen Seiten bedrängen. Sie werden dich samt deinen Kindern in deinen Mauern zu Boden schmettern und keinen Stein in dir auf dem andern lassen, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.»

Dann ging Er in den Tempel und trieb die Käufer und Verkäufer, die darin waren, hinaus und sprach zu ihnen:
«Es steht geschrieben:
Mein Haus ist ein Haus des Gebetes,
ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.»

Und Er lehrte täglich im Tempel.

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Laurentius von Brindisi – 21. Juli

Der heilige Laurentius von Brindisi, dessen Taufname Julius Cäsar war, wurde 1559 in Brindisi geboren. Gestorben ist er am 22. Juli 1619 in Lissabon. Im Alter von 16 Jahren wurde er Kapuziner. Er war sehr gebildet und im Orden in mehrere hohe Ämtern berufen, sogar zum Generaloberen. Papst Klemens VIII. sandte ihn als Missionar hinaus. Durch ihn und seine glaubensstarken Predigten verbreitete er die Kapuziner in Deutschland, Österreich und Ungarn. Berühmt ist er auch, weil er den Soldaten während der Belagerung durch die Türken beistand und ihnen als geistlicher Beistand Mut machte. Laurentius starb während einer Reise in Lissabon. Dieser glaubensstarke Kapuziner ward Kirchenlehrer und „Doctor apostolicus“ genannt.

Am 23. März 2011 sprach Papst Benedikt XVI. anläßlich einer Generalaudienz zu den Menschen auf dem Petersplatz über den heiligen Laurentius von Brindisi:

… Seit seiner Kindheit hatte die geistliche Familie des hl. Franz von Assisi ihn angezogen. Als er mit sieben Jahren seinen Vater verlor, wurde er von der Mutter der Obhut der Franziskaner-Minoriten seiner Stadt anvertraut. Einige Jahre später zog er jedoch mit der Mutter nach Venedig. In Venetien lernte er die Kapuziner kennen, die sich in jener Zeit großherzig in den Dienst der ganzen Kirche gestellt hatten, um die große geistliche Reform zu unterstützen, die vom Konzil von Trient ausging. 1575 wurde Laurentius durch die Ordensprofeß Kapuzinerbruder, und 1582 wurde er zum Priester geweiht. Schon während der kirchlichen Studien zeigte sich, daß er mit hervorragenden intellektuellen Fähigkeiten begabt war. Er lernte mit Leichtigkeit die alten Sprachen – Griechisch, Hebräisch und Syrisch – sowie die modernen Sprachen wie Französisch und Deutsch, die zur Kenntnis des Italienischen und des Lateinischen, das einst von allen Klerikern und gebildeten Männern fließend gesprochen wurde, hinzukamen.

Dank der Beherrschung so vieler Sprachen konnte Laurentius ein intensives Apostolat bei verschiedenen Kategorien von Personen durchführen. Er war ein erfolgreicher Prediger und war nicht nur mit der Bibel, sondern auch mit der rabbinischen Literatur so sehr vertraut, daß selbst die Rabbiner darüber staunten, ihn bewunderten und ihm Anerkennung und Respekt entgegenbrachten. Als Theologe mit einer fundierten Kenntnis der Heiligen Schrift und der Kirchenväter war er in der Lage, die katholische Lehre in mustergültiger Weise auch den Christen zu erläutern, die – vor allem in Deutschland – der Reformation anhingen. Mit seinen klaren und ruhigen Ausführungen zeigte er die biblische und patristische Grundlage aller Glaubensartikel auf, die Martin Luther in Frage gestellt hatte – unter anderem des Primats des hl. Petrus und seiner Nachfolger, des göttlichen Ursprungs des Bischofsamts, der Rechtfertigung als innere Verwandlung des Menschen, der Notwendigkeit der guten Werke für das Heil. Der Erfolg, den Laurentius genoß, hilft uns zu verstehen, daß die Auseinandersetzung mit der Heiligen Schrift, in der Überlieferung der Kirche ausgelegt, auch heute, wo der ökumenische Dialog mit viel Hoffnung vorangetragen wird, ein unverzichtbares Element von grundlegender Bedeutung ist, wie ich im Apostolischen Schreiben Verbum Domini in Erinnerung gerufen habe (vgl. Nr. 46).

Auch die einfachen Gläubigen, die keine große Bildung besaßen, zogen Nutzen aus Laurentius’ überzeugendem Wort. Er wandte sich an die einfachen Menschen, um alle zu einem Leben zu ermahnen, das im Einklang steht mit dem Glauben, den man bekennt. Dies war ein großes Verdienst der Kapuziner und anderer Ordensgemeinschaften, die im 16. und 17. Jahrhundert zur Erneuerung des christlichen Lebens beitrugen, indem sie mit ihrem Lebenszeugnis und ihrer Lehre tief in die Gesellschaft vordrangen. Auch heute bedarf es für die Neuevangelisierung gut ausgebildeter, eifriger und mutiger Apostel, damit das Licht und die Schönheit des Evangeliums die Oberhand haben über die kulturellen Ausrichtungen des ethischen Relativismus und der religiösen Gleichgültigkeit und die verschiedenen Denkströmungen und Handlungsweisen in einen echten christlichen Humanismus verwandeln können. Es ist erstaunlich, daß der hl. Laurentius von Brindisi dieser Tätigkeit als angesehener und unermüdlicher Prediger in vielen Städten Italiens und in verschiedenen Ländern unermüdlich nachgehen konnte, obgleich er weitere gewichtige und verantwortungsvolle Ämter bekleidete. Innerhalb des Kapuzinerordens war er Professor der Theologie, Novizenmeister, mehrmals Provinzial und Generaldefinitor und schließlich, von 1602 bis 1605, Generalminister.

Inmitten der vielen Arbeiten pflegte Laurentius ein geistliches Leben von außergewöhnlichem Eifer, indem er dem Gebet und besonders der Feier der heiligen Messe viel Zeit widmete. Diese zog er oft über Stunden hin, tief bewegt in das Gedenken des Leidens, des Todes und der Auferstehung des Herrn hineingenommen. In der Schule der Heiligen kann jeder Priester, wie im kürzlich beendeten Priester-Jahr oft hervorgehoben wurde, die Gefahr des Aktivismus – also des Handelns, das die tiefen Beweggründe des Dienstes vergißt – nur dann vermeiden, wenn er für sein eigenes inneres Leben Sorge trägt. In meiner Ansprache an die Priester und Seminaristen in der Kathedrale von Brindisi, Laurentius’ Geburtsstadt, habe ich in Erinnerung gerufen: »Der Augenblick des Gebets ist der wichtigste Moment im Leben des Priesters, denn in ihm wirkt die göttliche Gnade und verleiht seinem Dienst Fruchtbarkeit. Beten ist der vorrangige Dienst an der Gemeinde. Deshalb müssen die Momente des Gebets in unserem Leben eine bevorzugte Stelle einnehmen. … Wenn wir nicht mit Gott innerlich in Gemeinschaft sind, können wir auch den anderen nichts geben. Deshalb hat Gott den absoluten Vorrang. Wir müssen immer die notwendige Zeit aufbringen, um mit unserem Herrn in Gebetsgemeinschaft zu sein« […]. Mit seinem unverwechselbar leidenschaftlichen Stil ermahnt Laurentius alle – nicht nur die Priester –, das Gebetsleben zu pflegen, weil wir dadurch zu Gott sprechen und Gott zu uns. Er ruft aus: »O hielten wir uns doch nur diese Wirklichkeit vor Augen: daß Gott wirklich gegenwärtig ist, wenn wir betend zu ihm sprechen; daß er unser Gebet wirklich hört, auch wenn wir nur mit dem Herzen und im Geiste beten – daß er nicht nur gegenwärtig ist und uns hört, sondern sogar gerne und mit größter Freude unseren Bitten entgegenkommt und dies seinem Wunsch entspricht«.

Ein weiterer Zug, der das Werk dieses Sohnes des hl. Franziskus auszeichnet, ist sein Einsatz für den Frieden. Sowohl die Päpste als auch die katholischen Fürsten vertrauten ihm wiederholt wichtige diplomatische Missionen an, um Streitigkeiten beizulegen und die Eintracht zwischen den europäischen Staaten zu fördern, die in jener Zeit durch das Osmanische Reich bedroht waren. Das moralische Ansehen, das er genoß, machte ihn zu einem gesuchten Ratgeber, auf den man hörte. Wie zur Zeit des hl. Laurentius hat die Welt auch heute einen großen Bedarf an Frieden, braucht sie Männer und Frauen, die den Frieden lieben und die Frieden vermitteln. Alle, die an Gott glauben, müssen immer ein Quell des Friedens und Friedensstifter sein. Im Rahmen einer dieser diplomatischen Missionen beendete Laurentius sein irdisches Leben: Er starb 1619 in Lissabon, wo er den König von Spanien, Philipp III., aufgesucht hatte, um das Anliegen der neapolitanischen Untertanen zu vertreten, die von den örtlichen Obrigkeiten schikaniert wurden.

Er wurde 1881 heiliggesprochen und verdiente sich durch seine kraftvolle und intensive Tätigkeit, sein umfassendes und ausgewogenes Wissen den Titel »Doctor apostolicus«, apostolischer Kirchenlehrer, der ihm von seiten des seligen Papstes Johannes XXIII. 1959 anläßlich seines 400. Geburtstages verliehen wurde. Diese Anerkennung wurde Laurentius von Brindisi auch deshalb zuteil, weil er Autor zahlreicher exegetischer und theologischer Werke sowie von Schriften war, die für die Predigt bestimmt waren. In ihnen bietet er eine in sich geschlossene Darlegung der Heilsgeschichte, bei der das Geheimnis der Menschwerdung im Mittelpunkt steht, die größte Offenbarung der göttlichen Liebe für die Menschen. Als hochkarätiger Mariologe und Autor einer Sammlung von Predigten über die Gottesmutter mit dem Titel »Mariale« hebt er die einzigartige Rolle der Jungfrau Maria hervor, deren Unbefleckte Empfängnis und deren Mitwirken am durch Christus gewirkten Heil er klar bestätigt. Mit feinem theologischem Gespür hat Laurentius von Brindisi auch das Wirken des Heiligen Geistes im Leben des Gläubigen hervorgehoben. Er erinnert uns daran, daß die dritte Person in der Dreifaltigkeit unser Bemühen, die Botschaft des Evangeliums freudig zu leben, erleuchtet und unterstützt. Der hl. Laurentius schreibt: »Der Heilige Geist sorgt dafür, daß das Joch des göttlichen Gesetzes nicht drückt und seine Last leicht ist, damit wir die Gebote Gottes mit größter Leichtigkeit, ja sogar mit Freude befolgen «.

Zum Abschluß dieser kurzen Vorstellung des Lebens und der Lehre des hl. Laurentius von Brindisi möchte ich hervorheben, daß seine ganze Tätigkeit von einer großen Liebe zur Heiligen Schrift beseelt war, die er großenteils auswendig kannte, sowie von der Überzeugung, daß das Hören und das Annehmen des Wortes Gottes uns von innen her verwandelt und diese Verwandlung uns zur Heiligkeit führt. Er sagt: »Das Wort Gottes ist Licht für den Verstand und Feuer für den Geist, so daß der Mensch Gott erkennen und lieben kann. Dem inneren Menschen, der vom Geist Gottes lebt, ist es Brot und Wasser: Brot, das süßer ist als Honig, und Wasser, das besser ist als Wein… Es ist ein Hammerschlag gegen ein Herz, das hartnäckig in den Untugenden verharrt. Es ist ein Schwert gegen das Fleisch, die Welt und den Teufel, das jede Sünde vernichtet«. Der hl. Laurentius von Brindisi lehrt uns, die Heilige Schrift zu lieben, in der Vertrautheit mit ihr zu wachsen, täglich die freundschaftliche Beziehung zum Herrn im Gebet zu pflegen, damit unser ganzes Handeln, alle unsere Tätigkeiten in ihm ihren Anfang und ihr Ende haben. Aus dieser Quelle müssen wir schöpfen, damit unser christliches Zeugnis leuchten kann und fähig ist, die Menschen unserer Zeit zu Gott zu führen.

Quelle

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Karl-Leisner-Verein zur Förderung der überlieferten Liturgie in Kleve

An jedem Sonntag um 8.30 Uhr:
Heilige Messe im tridentinischen Ritus
im äußersten Westen Deutschlands,
in der Kirche
St.-Antonius-Frasselt
Gocher Str. 57
47599 Kranenburg

Unser Verein wurde im Juli 2016 als Reaktion auf die im Dezember 2015 erfolgte Absetzung der seit 2007 in der Herz-Jesu-Kirche in Kleve gefeierten Alten Messe gegründet (http://www.summorum-pontificum.de/meldungen/d-a-ch/868-der-propst-der-goettlichen-barmherzigkeit.html). Nach einigem Briefwechsel mit dem Bistum Münster und einem Gespräch mit Vertretern des Bischofs wurde uns die Möglichkeit gegeben, die von uns gewünschte heilige Messe in Frasselt zu feiern. Hier erfolgte die erste Feier dieser heiligen Messe im September 2016.

HIER gibt es eine Standortbeschreibung um die Kirche zu finden.

https://www.alte-messe-frasselt.de/

St.-Antonius-Frasselt

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Mit dem Weggang der Benediktinerinnen aus Steinfeld …

… schließt das dritte monastische Kloster in der Eifel innerhalb von zwei Jahren.

Nachdem die Zisterzienser-Mönche von Himmerod (Bistum Trier) im Oktober 2017 sich selbst auflösten und in diesem Sommer 2018 der letzte Trappisten-Mönch Mariawald verlassen muss, weil Rom es so verfügt hat, haben nun auch die Benediktinerinnen von Steinfeld (beide Bistum Aachen) angekündigt, demnächst ihr Kloster zu verlassen.

Der Aderlass an Klöstern nimmt kein Ende. Und die Verantwortlichen in den Dikasterien und Ordinariaten fordern noch immer weitere Anpassung an den (Un-)Geist der Welt oder gleich die Schließung der Klöster.

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Das Benediktinerinnen-Kloster in Steinfeld ist eine Gründung des belgischen Priorats Notre-Dame/Ermeton-sur-Biert. Mehrere deutsche Frauen, die zwischen den beiden Weltkriegen in ein neues belgisches Benediktinerinnen-Kloster eingetreten waren, taten dies mit dem Wunsch, später wieder ein Kloster in Deutschland zu gründen. Sie waren fasziniert von dem Ideal des Gründers Dom Eugène Vandeur OSB (1875 – 1967), einem Mönch der Benediktiner-Abtei Maredsous (Belgien). Dieser war der Überzeugung, dass die Kirche „neue“ Benediktinerinnen braucht, deren Leben offen sein sollte für die Teilnahme der Gläubigen, besonders der Frauen, an der Liturgie der Klostergemeinschaft, was damals nicht üblich war. 1951 kamen fünf deutsche Schwestern aus Belgien nach Deutschland, um einen geeigneten Ort für eine Neugründung zu suchen. 1954 konnten sie in Steinfeld ein Haus mit Grundstück erwerben. In diesem Haus begannen die Schwestern unter schwierigen Verhältnissen ein klösterliches Leben.

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Die Benediktinerinnen der Abtei Maria Heimsuchung in Steinfeld haben am 16. Juli 2018 mit einer Pressemitteilung von der Aufhebung ihres Klosters berichtet:

Die Benediktinerinnen-Abtei Maria Heimsuchung in Steinfeld gleich neben dem alten Prämonstratenserkloster, in dem heute Salvatorianer wirken, besteht an diesem Ort seit 1954. Gegründet wurde die Abtei von fünf deutschen Schwestern, die eine damals nicht übliche Offenheit für Gäste auch in der Liturgie aus ihrem belgischen Kloster in Ermeton-sur-Biert mitbrachten. Viele Menschen nennen Liebe zum Choral und Gastfreundschaft als Kennzeichen der Gemeinschaft in Steinfeld.

Doch wie geht es ohne junge Schwestern weiter? Nach reiflicher Erwägung sind die Schwestern zu einer einmütigen Entscheidung gekommen.

Zurzeit gehören 13 Schwestern zur Gemeinschaft der Abtei Maria Heimsuchung, von denen acht ein Alter von über 80 Jahren haben. Von den fünf „Jüngeren“ sind nur zwei unter 65. Drei Schwestern mussten bereits in den letzten Monaten in entfernte Pflegeheime übersiedeln, weil die Pflege und Sorge für sie vor Ort nicht mehr geleistet werden konnte. Auch die Arbeit im Gästehaus mit all ihren Verpflichtungen kann trotz des Engagements der Mitarbeiter immer weniger bewältigt werden.

Die Schwestern haben aus diesem Grund die Konsequenz gezogen und beabsichtigen, das Gästehaus Ende 2018 zu schließen. Sie planen in der ersten Jahreshälfte 2019 nach Bonn umzuziehen. Dort bietet sich die schöne Möglichkeit zum Einzug in ein kleines, altengerecht gebautes Kloster auf dem Venusberg, gegründet von Schwestern Unserer lieben Frau. Das Haus wird künftig mit von der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria, Köln, betreut, die auch Träger des benachbarten Seniorenhauses Maria Einsiedeln ist. Das herzliche Willkommen der Cellitinnen eröffnet den Schwestern den Weg, die Gemeinschaft wieder an einem Ort zusammenzuführen und auch auf diese Weise nah bei ihren pflegebedürftigen Schwestern zu leben. In Betreuung und Begleitung der Bewohner und Bewohnerinnen des Seniorenhauses Maria Einsiedeln erschließt sich zudem ein neues Wirkungsfeld für einige der Benediktinerinnen.

Auch in Zukunft werden die Schwestern im benediktinischen Dreiklang von Gebet, Lesung und Arbeit leben. In Bonn werden sich die alltäglichen Lebensbedingungen für die Schwestern, vor allem für die älteren, sehr verbessern. Wenn auch erfüllt von Trauer und Schmerz, das schöne Kloster in der Eifel verlassen zu müssen und den Mitarbeitern nicht mehr zur Seite stehen zu können, haben sich die Schwestern zu diesem für Benediktinerinnen außerordentlichen Schritt entschlossen.
Über die Stabilität des Ortes und die Stabilität in der Gemeinschaft hinaus ist für die Schwestern die wesentlichste Dimension der benediktinischen stabilitas aber die Beständigkeit des Herzens: treu zu sein in der Gottsuche und treu zu sein in der Beziehung zu Christus.

Die Zukunft des Klostergebäudes der Schwestern in Steinfeld in Nachbarschaft der mittelalterlichen Klosteranlage ist zur Zeit noch offen.

Mit Dank und Sympathie denken die Benediktinerinnen der Abtei Maria Heimsuchung an alle Menschen, von denen sie in Steinfeld begleitet und unterstützt wurden, und vor allem an jene, die in der Abtei eine geistliche Heimat gefunden haben.

Letzte (und zweite) Äbtissin des Klosters ist Michaela Hohmann OSB. Nach dem Rücktritt der ersten Äbtissin wurde sie 2001 Priorin-Administratorin und am 19. November 2004 zur Äbtissin gewählt.

Benediktinerinnen in Steinfeld

https://www.benediktinerinnen-steinfeld.de/index.html

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Kamillus von Lellis – 18. Juli

Kamillus von Lellis wurde am 25. Mai 1550 in Bucchianico bei Pescara in Italien geboren. Er starb am 14. Juli 1614 in Rom. Er ist der Gründer des Kamillanerordens.

… Als sich immer mehr Mitglieder für seine Gemeinschaft meldeten, reiste er mit zwölf von ihnen nach Neapel, um auch dort ein Ordenshaus zu gründen. Er übernahm daselbst mit den Brüdern das abschreckendste und gefährlichste Geschäft, nämlich den Pestkranken auf den Galeeren zu dienen. Auch in vielen andern Städten errichtete er Ordenshäuser.

Die „Erbarmungen des Herrn

Kamillus hatte vierzig Jahre lang eine offene eiternde Wunde am Fuß, zehn Jahre lang litt er an den furchtbaren Steinschmerzen; diese und noch andere Übel litt er mit solcher Ergebung und Geduld, daß er sie „Erbarmungen des Herrn“ nannte. Dabei legte er sich noch viele und beschwerliche Bußwerke auf, während er zugleich von seiner Bekehrung an das ganze Leben und alle seine Kräfte unermüdet dem Krankendienst um Christi willen und aus Barmherzigkeit widmete.

Für die Reinheit seines Gewissens war er so besorgt, daß er jeden Tag beichtete, und Gott hatte sein besonderes Wohlgefallen an diesem eifrigen Diener Gottes auch noch dadurch zu erkennen gegeben, daß er ihm die Gabe der Weissagung und Wunder verlieh. Wer konnte getrösteter der Ewigkeit entgegensehen als Kamillus?

Dennoch sprach der demütige Diener Gottes, als ihm bei seiner letzten Krankheit das heilige Sakrament gebracht wurde, mit Tränen: „Ich erkenne, o Herr, daß ich der größte Sünder bin und nicht würdig der Gnade, welche du mir erweisen willst. Rette mich aber um deiner unendlichen Barmherzigkeit willen. Ich setze mein ganzes Vertrauen auf die Verdienste deines kostbaren Blutes!

Er starb mit dem Ausruf: „Jesus, Maria!“ in jener Stunde, die er für seinen Tod vorausgesagt hatte, im Alter von 65 Jahren.

Nachbildung des hl. Camillus mit den sterblichen Überresten unter einem Altar in der Kirche „Santa Maria Maddalena“ in Rom.

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