Sogar das Ewige Licht ist verlöscht. Ein Blick ins Kloster Mariawald
Bei einem Besuch Ende August im Trappistenkloster Mariawald konnte der traurige Abschied des Mönchslebens spürbar, greifbar erlebt werden.
Lediglich der Haupteingang der Abteikirche war geöffnet. Als Beter konnte man nur bis zum Eisengitter gelangen, welches das Kirchenschiff von der Vorhalle trennt. Alles war still. Alles verlassen. Sogar das Ewige Licht war verlöscht. Auch die Glocken schwiegen; nicht einmal die kleine Glocke schlug zum Gebet der Sext an.
Bei aller verständlichen Freude der „Mitarbeiter von Mariawald“, die die Wirtschaftsbetriebe, wie Gaststätte und den Buchladen, weiterhin sichern können und somit auch ihrer Arbeitsplätze, so überwiegt doch bei den echten Freunden von Mariawald die Trauer.
Mariawald war und ist eine Klostergründung und von Anfang an, seit über 500 Jahren, lebten hier, an diesem heiligen Ort, mit Unterbrechung durch Kriegs- und Vertreibungszeiten, Mönche, Söhne des heiligen Bernhard aus dem Orden der Zisterzienser und Trappisten.
Als vor wenigen Jahren erstmals die Gefahr einer Schließung im Raume stand und die Existenz des Klosters bedrohte schien, gründete sich eine Gebetsgemeinschaft. Diese Beter setzen sich weiterhin für Mariawald und die Trappistenmönche ein. Sie beenden ihren Gebetssturm nicht.
Da die Klostergeschichte zeigt, dass die eigenen Mönche immer wieder zurückkehren konnten, selbst wenn, wie nach der Aufhebung Mariawalds durch Napoleon, mehr als 60 Jahre dazwischen liegen, so besteht auch jetzt Hoffnung. Überzeugt davon, dass die kommenden Entscheidungen durch den Bischof von Aachen, der nun für Mariawald die Verantwortung trägt, nur eine vorübergehende Episode in der langen Geschichte dieses heiligen Ortes auf dem Kermeter, diesem nördlichen Bergrücken der Eifel sein werden, gilt es den Himmel zu bestürmen und mit dem Gebet nicht nachzulassen:
„Wir bitten um immerwährenden Bestand
für die Trappisten in ihrem Kloster Mariawald.
Wir beten um gute, reich gesegnete Berufungen
von Trappistenmönchen für Mariawald.
Die Berufenen mögen mutig den Ruf Jesu annehmen
und Ihm folgen, und so Ihm und von dir,
unserer liebsten Schmerzhaften Muttergottes von Mariawald,
stets begleitet, gesegnet, geschützt und geführt,
mutig voranschreiten, damit sie zu gegebener Zeit
gute und geheiligte Trappistenmönche in Mariawald werden.“
Jene, die sich wirklich berufen fühlen, wenden sich an den letzten Abt von Mariawald:
Dom Josef Vollberg, Zisterzienserabtei Vyšší Brod – Hohenfurth Klášter 137 CZ-382 73 Vyšší Brod (Česká republika/ Tschechien)
Alle Fotos: Eve Jasie – Verschlossene Gittertür zum Kirchenschiff; Chorraum und Kirche sind verweist; leere Chorstallen; Darstellung einer Wallfahrt zur Schmerzensmutter von Mariawald, nach Carl Schultze.




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ein stimmungsvoller Beitrag, hier nur einige kleine Anmerkungen:
1. auch die meisten Mitarbeiter/innen sind „echte Freunde“ von Mariawald,
2. das ewige Licht war und ist nicht erloschen,
3. der Abschluss des Gitters geschah noch auf Anweisung Dom Josefs, Abbas Emeritus, dies ist zum Schutz des Altarraums vor ungebetenen Besuchern in der weitgehend unbeaufsichtigten Kirche, die – auch dank der Mitarbeiter – weiterhin den ganzen Tag zum persönlichen Gebet geöffnet ist.
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Vielen Dank für Hinweise Richtigstellungen!
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