„Im Blickpunkt“ der aktuellen TAGESPOST schreibt REGINA EINIG unter dem Titel „Apologeten gesucht“ über die „Vorstellung der von den deutschen Bischöfen in Auftrag gegebenen Studie über sexuellen Missbrauch in Kirchenkreisen“. Darin sieht sie den Vorgang ganz anders als die Bischöfe und stellt fest, dass „die Apologetik im Katholizismus aus der Mode gekommen“ ist.
Jetzt mache sich, so stellt sie fest, (im Auftrag der Bischöfe!!!) die „‚Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs‘ für eine kritische Überprüfung des Beichtgeheimnisses stark.“ Denn es gäbe den „Verdacht, im Beichtstuhl öffne die Kirche Missbrauchstätern ein billiges Hintertürchen, um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen.“
Wer so denke, schreibt Einig zu recht, habe „selbst kein realistisches Bild vom Beichten und profitiert von der allgemeinen Unkenntnis darüber“, und setzt noch dazu, dass „die fehlende Beichtpraxis vieler Katholiken“ auch Priester mit einschließe.
„Die aufgeheizte Stimmung“ fordere nun „unausgesprochen die soziale Todesstrafe“ für die Täter und nähme „die große Mehrheit der unbescholtenen Priester und redlichen Beichtväter quasi in eine Art gesellschaftlicher Sippenhaft.“ Auch damit lasse sie „die zutiefst christliche Haltung vermissen, für die der Beichtstuhl steht: Ziel der Seelsorge ist nicht der geistliche Tod des Sünders, sondern seine konsequente Abkehr von der Sünde.“
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