„Über Nacht und in einem einzigen kirchengeschichtlichen Augenblick nahmen die Priester Abschied von Hochwürden und legten in der Mehrzahl das geistliche Kleid ab. Mönche und Nonnen zogen aus der Klausur aus und vertauschten ihre Ordenstracht mit einem oft sackartigen Räuberzivil, das als solches allenfalls noch als unentschiedenes Remis zwischen dieser und jener Welt gedeutet werden kann. Unbeeindruckt von der Tatsache, daß der Nachschub eben deshalb ausblieb, verzichteten ganze Ordensfamilien auf ihre einstmals so großartige übernatürliche Identität und verlegten sich stattdessen einseitig aufs sogenannte ,Soziale’ und die Pflege der Mitmenschlichkeit.“
(Walter Hoeres: Niemand kann zwei Herren dienen – die Sprengkraft der Öffnung zur Welt. Una Voce Korrespondenz , Jan./Febr. 2004)
(Walter Hoeres: Widerspruchsvolle Bekenner – Deutsche Bischöfe zwischen 1959 und 1971, KIRCHLICHE UMSCHAU, Januar 2015)
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