Gott sprach zum Propheten Joel:
Kehret um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten und Weinen und Wehklagen!
Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider,
und bekehret euch zu dem Herrn, euerm Gott;
denn er ist gnädig und barmherzig, geduldig und voller Güte
und lässt sich des Übels gereuen (er verzichtet auf Strafe). (2,12-13)
Das ist der Personalausweis Gottes: Er ist der Zärtliche, der Barmherzige; der, der nur langsam zum Zorn neigt und voller Liebe ist.
Zum Herrn zurückkehren! Aber wie?
Verachten wir nicht eine Sprache, die vielleicht zu bildhaft erscheinen mag.
Sein Herz zu zerreißen ist der einzige Weg, um das ans Licht zu bringen, was dort verborgen, vergraben und seit langem eingesperrt ist, ja zu lange verborgen war. Es bedeutet auch, seinem Herzen ein Bad der Wahrheit zu schenken, das neue göttliche Licht der Gnade.
Ja, der Mensch, der mit Asche bedeckt ist, der Mensch, vor dem sich Gott erniedrigt, um ihn aufzurichten, ist liebenswert. Gott will statt der Asche nichts weniger als ein Diadem auf sein Haupt setzen (vgl. Jes 61,3).
(Aus der Predigt von Abt Jean Pateau, Notre-Dame de Fontgombault,
am Aschermittwoch, 22.02.2023)

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