Ich will dich lieben!

1. Ich will dich lieben, meine Stärke,
ich will dich lieben, meine Zier;
ich will dich lieben mit dem Werke
und immerwährender Begier!
Ich will dich lieben, schönstes Licht,
bis mir das Herze bricht.

2. Ich will dich lieben, o mein Leben,
als meinen allerbesten Freund;
ich will dich lieben und erheben,
solange mich dein Glanz bescheint;
ich will dich lieben, Gottes Lamm,
als meinen Bräutigam.

3. Ach, dass ich dich so spät erkannte,
du hochgelobte Schönheit du,
dass ich nicht eher mein dich nannte,
du höchstes Gut und wahre Ruh;
es ist mir leid, ich bin betrübt,
dass ich so spät geliebt.

4. Ich lief verirrt und war verblendet,
ich suchte dich und fand dich nicht;
ich hatte mich von dir gewendet
und liebte das geschaffne Licht.
Nun aber ist’s durch dich geschehn,
dass ich dich hab ersehn.

5. Ich danke dir, du wahre Sonne,
dass mir dein Glanz hat Licht gebracht;
ich danke dir, du Himmelswonne,
dass du mich froh und frei gemacht;
ich danke dir, du güldner Mund,
dass du mich machst gesund.

6. Erhalte mich auf deinen Stegen
und lass mich nicht mehr irregehn;
lass meinen Fuß in deinen Wegen
nicht straucheln oder stillestehn;
erleucht mir Leib und Seele ganz,
du starker Himmelsglanz.

7. Ich will dich lieben, meine Krone,
ich will dich lieben, meinen Gott;
ich will dich lieben sonder Lohne
auch in der allergrößten Not;
ich will dich lieben, schönstes Licht,
bis mir das Herze bricht.

Von Angelus Silesius (1624–1677)

+

Führe uns nicht in Versuchung

Im Informationsblatt der Petrusbruderschaft (08/2023) findet sich ein vorzüglicher Beitrag von Pater Franz Prosinger über die letzte Vaterunser-Bitte, die „immer wieder Gegenstand von Diskussionen“ ausgesetzt ist. Der Autor setzt sich mit der Frage auseinander:

Wurde sie korrekt übersetzt und wie ist sie zu verstehen?

Gegenüber dem Rat des Papstes, diese Vaterunser-Bitte überall so wie im Spanischen zu übersetzen: „Und lasse uns nicht in der Versuchung fallen“, sagte ein deutscher Bischof, man solle das Gottesbild nicht weichspülen. Tatsächlich sollte man herausfordernde Bibelstellen nicht durch verharmlosende Übersetzungen entschärfen. Der griechische Urtext ist sogar noch schärfer: „Und trage uns nicht hinein in die Versuchung“. Einige Schriftstellen sollen uns diesbezüglich zum weiteren Nachdenken einladen.

Zunächst ist klar, dass Gott selbst nicht vom Bösen versucht ist und auch niemanden zum Bösen versucht (Jak 1,13). Die Versuchung kommt aus unserer eigenen Begierde, zusätzlich auch vom Teufel (Jak 1,14; 4,7). Auch die parallele Vaterunser-Bitte, „sondern erlöse uns von dem Bösen“ spricht vom bösen Feind (dieselbe Formulierung „der Böse“ in Mt 13,19.38). Wir stehen grundsätzlich in der Bewährung vor Gott und damit auch in der Versuchung durch den Widersacher. Der Vater der Lichter entbindet uns durch das Wort der Wahrheit und dieses uns eingepflanzte Wort sollen wir in sanftmütiger Gefügigkeit annehmen, um am Werk Gottes mitzuwirken. Das feinfühlige Einstimmen ist das vollkommene Gesetz der Freiheit (so Jak 1,17-25).

Die Gabe ist zugleich Gnade und Gericht, Einladung und Verantwortung: Gott „sehnt sich eifersüchtig nach dem Geist, den er in uns wohnen lässt“ (Jak 4,5). Das sich selbstlos schenkende Leben kann nur empfangen werden, wenn es ebenso selbstlos zurückgeschenkt wird. Der Selbstwerdung durch Selbstempfängnis in selbstloser Hingabe steht die eigenmächtige Verfügung über die angemaßte Existenz entgegen (vgl. Gen 3,4f). Von der Bewährung unserer Existenz, die wir in der Welt, aber nicht von der Welt sind, und von der Bewahrung vor dem Bösen spricht auch das Hohepriesterliche Gebet des Herrn (Joh 17,6-19). Und Er selbst hat uns diese Bewährung vorgelebt (Mt 4,1; 26,42).

Die Spannung zwischen der Bewährung vor Gott und der Versuchung durch den Teufel kommt in der verschiedenen Sichtweise desselben Ereignisses in 2 Sam 24,1 und 1 Chr 21,1 zum Ausdruck. Es geht um die Probe, ob der König seine Vollmacht im Dienst am Volk oder als Gewalt über das Volk als sein Eigentum ausübt (vgl. Mk 10,42-45). Dasselbe Verb bedeutet je nach Kontext „erproben“ und „versuchen“ in positivem oder negativem Sinn und kann von Gott und vom Teufel kommen. Das klassische Beispiel einer Bewährung bzw. Versuchung ist die Prüfung Abrahams in Gen 22,1 f: „Nimm doch deinen Sohn, deinen Einzigen, den du liebst, Isaak, und … höhe ihn dort zur Darhöhung dar“. Die griechische Bibel übersetzt so, wie auch Abraham diese „Darhöhung“ verstanden hat: als Ganzbrandopfer. Aber die eigentliche Probe bestand darin, ob Abraham seine Zukunft in seinem Sohn oder in Gott allein gründet.

Diese Vaterunser-Bitte erinnert an unsere Hinfälligkeit: „Wer meint zu stehen, sehe zu, dass er nicht falle. Es möge euch keine Versuchung ergreifen als [nur] eine menschliche. Gott ist getreu, da er euch nicht über eure Kräfte versuchen lässt, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang gibt, so dass ihr bestehen könnt“ (1Kor 10,12f).

Wir sollten wissen, dass wir uns nicht kennen (Ps 19,13f; Gal 6,3) und dass auch die Gerechten angesichts himmelschreienden Unrechts Unrechtes tun könnten (Ps 125,3).

https://petrusbruderschaft.de/pages/publikationen/infoblatt.php

+

Martha – die moderne Frau der Kirche

„Als sie aber weiterreisten, kam er in ein Dorf; ein Weib aber namens Martha nahm ihn auf in ihr Haus. Und diese hatte eine Schwester, welche Maria hieß, die setzte sich zu Jesu Füßen und hörte seiner Rede zu. Martha aber machte sich viel zu schaffen mit der Bedienung. Und sie trat herzu und sprach: Herr, kümmerst du dich nicht darum, daß mich meine Schwester allein dienen läßt? Sage ihr doch, daß sie mir helfe! Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du machst dir Sorge und Unruhe um vieles; eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden!“ (Lukas 10,38–42)

Martha war eine vielbeschäftigte Frau. Sie kochte, nähte und putze. „Sie machte sich viel zu schaffen mit der Bedienung“, heißt es.

Die moderne Martha ist jene Frau, die heute in der Kirche das Sagen haben will, mindestens das Mitspracherecht und am liebsten will sie selbst Priester sein. Sie ist in der Kirche viel beschäftigt und überall dabei.

Doch sie erkennt nicht, dass der Herr in ihrem Haus eingekehrt ist.

Sie so beschäftigt, dass sie seine Gegenwart nicht mehr bemerkte.
Sie wist so in das kirchliche Zukunftsgeschäft eingebunden, dass sie keine Zeit mehr hatte, zu Jesu Füßen zu sitzen und ihm zuzuhören; die Kirche zu Erneuern hat für sie höchste Priorität. Ja sie beschwert sich sogar beim Herrn: „Warum hilft mir niemand?

Diese Frau, die neue Martha, ist – und darin folgt sie vielen Männern – überaktiv. So aktiv, dass sie nicht mehr die Zeit haben, zu den Füßen des Herrn zu sitzen.

Man stelle sich einmal vor: Nur ich und Er.
Keine Handys, kein Lärm, keine noch so gut gemeinten Erledigungen.
Nur ich und Er.
Mach deinen Computer aus, schalte dein Handy ab,
schließ deine Tür … verbringe Zeit mit Ihm.

Öffne ihm dein Herz wie deinem besten Freund.
Mach es wie Jesus, der Herr: Er verbrachte Zeit alleine mit dem Vater.

„EINS nur ist Not-WENDIG!“

+

55 Jahre Enzyklika Humanae Vitae

Am 25. Juli 1968 unterzeichnet Papst Paul VI. die Enzyklika Humanae Vitae, die bis zum heutigen Tag (auch innerhalb der Kirche) großen Widerspruch erfährt. Es ist Zeit, diesen wichtigen Text wieder oder neu zu lesen und zu bedenken.

Hier nur ein kurzer Abschnitt aus dem Text:

Ernste Folgen der Methoden einer künstlichen Geburtenregelung

17. Verständige Menschen können sich noch besser von der Wahrheit der kirchlichen Lehre überzeugen, wenn sie ihr Augenmerk auf die Folgen der Methoden der künstlichen Geburtenregelung richten. Man sollte vor allem bedenken, wie bei solcher Handlungsweise sich ein breiter und leichter Weg einerseits zur ehelichen Untreue, anderseits zur allgemeinen Aufweichung der sittlichen Zucht auftun könnte. Man braucht nicht viel Erfahrung, um zu wissen, wie schwach der Mensch ist, und um zu begreifen, daß der Mensch – besonders der Jugendliche, der gegenüber seiner Triebwelt so verwundbar ist – anspornender Hilfe bedarf, um das Sittengesetz zu beobachten, und daß es unverantwortlich wäre, wenn man ihm die Verletzung des Gesetzes selbst erleichterte. Auch muß man wohl befürchten: Männer, die sich an empfängnisverhütende Mittel gewöhnt haben, könnten die Ehrfurcht vor der Frau verlieren, und, ohne auf ihr körperliches Wohl und seelisches Gleichgewicht Rücksicht zu nehmen, sie zum bloßen Werkzeug ihrer Triebbefriedigung erniedrigen und nicht mehr als Partnerin ansehen, der man Achtung und Liebe schuldet. Schließlich ist sehr zu bedenken, welch gefährliche Macht man auf diese Weise jenen staatlichen Behörden in die Hand gäbe, die sich über sittliche Grundsätze hinwegsetzen. Wer könnte es Staatsregierungen verwehren, zur Überwindung der Schwierigkeiten ihrer Nationen für sich in Anspruch zu nehmen, was man Ehegatten als erlaubte Lösung ihrer Familienprobleme zugesteht? Wer könnte Regierungen hindern, empfängnisverhütende Methoden zu fördern, die ihnen am wirksamsten zu sein scheinen, ja sogar ihre Anwendung allgemein vorzuschreiben, wo immer es ihnen notwendig erscheint? Auf diese Weise könnte es geschehen, daß man, um Schwierigkeiten persönlicher, familiärer oder sozialer Art, die sich aus der Befolgung des göttlichen Gesetzes ergeben, zu vermeiden, es dem Ermessen staatlicher Behörden zugestände, sich in die ganz persönliche und intime Aufgabe der Eheleute einzumischen. Will man nicht den Dienst an der Weitergabe des Lebens menschlicher Willkür überlassen, dann muß man für die Verfügungsmacht des Menschen über den eigenen Körper und seine natürlichen Funktionen unüberschreitbare Grenzen anerkennen, die von niemand, sei es Privatperson oder öffentliche Autorität, verletzt werden dürfen. Diese Grenzen bestimmen sich einzig aus der Ehrfurcht, die dem menschlichen Leibe in seiner Ganzheit und seinen natürlichen Funktionen geschuldet wird: und zwar entsprechend den oben dargelegten Grundsätzen und dem recht verstandenen sogenannten Ganzheitsprinzip, so wie es Unser Vorgänger Pius XII. erläutert hat (21).

Die Kirche als Garant der wahren Werte des Menschen

18. Es ist vorauszusehen, daß vielleicht nicht alle diese überkommene Lehre ohne weiteres annehmen werden; es werden sich, verstärkt durch die modernen Kommunikationsmittel, zu viele Gegenstimmen gegen das Wort der Kirche erheben. Die Kirche aber, die es nicht überrascht, daß sie ebenso wie ihr göttlicher Stifter gesetzt ist „zum Zeichen, dem widersprochen wird (22)“, steht dennoch zu ihrem Auftrag, das gesamte Sittengesetz, das natürliche und evangelische, demütig, aber auch fest zu verkünden. …

ENZYKLIKA … HUMANAE VITAE

Paul VI. stand nach Humanae Vitae buchstäblich im Regen.

+

Jesus, dir leb ich!

Jesus, dir leb ich!
Jesus, dir sterb ich!
Jesus, dein bin ich
im Leben und im Tod!

Jesus, sei gnädig,
sei mir barmherzig!
Führ mich, o Jesus,
in deine Seligkeit!

Jesus, gib Glauben,
stärk meine Hoffnung!
Jesus, schenk Liebe
und Treue bis zum Tod!

Jesus, dir dank ich,
Jesus, dich bitt ich,
Jesus, dich lob ich
jetzt und in Ewigkeit!

Jesus, dich lieb ich
mehr als mein Leben.
Dir will ich folgen,
ich will dir alles geben.

+

Bruder Leo, Sekretär und Beichtvater des heiligen Franziskus

„Es gibt wohl keinen Mitbruder des Heiligen aus Assisi, der mit ihm so vertraut und verbunden war wie Bruder Leo.“

– Mit diesen Worten gibt Pater Gottfried Egger OFM zu Beginn seines neuen Buches „Bruder Leo, schreibe …!“ bereits die Wichtigkeit der Person des unbekannten oder vergessenen Mitbruders des heiligen Franziskus vor, der ihn als persönlicher Sekretär, Beichtvater und Vertrauter begleitete. In dem Buch geht es um das Leben des Priesters „Bruder Leo“, um seine Freundschaft mit dem heiligen Franziskus und um den großen seraphischen Heiligen selbst.

„Wie kaum ein anderer Bruder war er daher in die innersten Geheimnisse des Heiligen aus Assisi eingeweiht.“ „Viele Briefe und Dokumente hat der Kalligraph und Priester Bruder Leo für seinen Ordensgründer Franziskus geschrieben.“

Obwohl Leo auch aus Assisi stammte, ist nicht bezeugt, dass er ein „Gefährte aus der Jugendzeit des Heiligen“ gewesen ist, denn er schloss sich erst nach 1209, also nach der Approbation der ersten Regel durch Papst Innozenz III., Franziskus und seiner Bewegung an.

Gottfried Egger kann, wie andere Autoren vor ihm, keine „lückenlose biographische Skizze“ von Bruder Leo vorlegen, doch seine akribische Arbeit lässt ein Bildnis des Gefährten des Poverello aus Assisi vor den Augen der Leser entstehen, welches der Wirklichkeit sehr nahe zu kommen scheint.

Bruder Leo weilte für kürzere, aber auch für längere Zeiten an Franziskus Seite. Er war dann in seiner unmittelbaren Nähe und dabei oft der Einzige. Als dieser auf dem Berg La Verna ein vierzigtägiges Fasten zu Ehren des heiligen Erzengels Michael hielt, konnte er in dieser Bergeinsamkeit „den leidenden und ringenden Franziskus aus nächster Nähe“ erleben.

Der Berg La Verna ist der Schicksalsberg im Leben von Franziskus. Er befindet sich etwa 120 Kilometer nördlich von Assisi. Im August 1224 zog Franziskus wieder dort hinauf in die Einsamkeit. Er war zwar erst 42 Jahre alt, aber sehr krank. Die steilen Pfade zu erklimmen war ihm nur auf dem Rücken eines Esels möglich. Obwohl er völlig erschöpft ist und zudem noch von Sorgen und Entbehrungen geplagt, versucht er all dies an diesem Ort mit Gott auszumachen.

Bruder Leo sah, wie sich sein Meister „tagelang in das Leiden und Sterben Jesu hineinversenkte. Er sah den leidenden und ringenden Franziskus. Von Zeit zu Zeit nahm er ihm die Beichte ab. Er litt darunter, den Heiligen so leiden zu sehen.“

Hier geschah das Wunder der Stigmatisierung. „Der Heilige versenkte sich so sehr in diese Erlöserliebe, dass er durch diese Liebe und dieses Mitleid ganz in Jesus verwandelt wurde.“ Ein Seraph kam auf ihn zu als wunderbare, aber furchterregende Erscheinung. Diese Erscheinung hinterließ ein wunderbares Bild. „Franziskus, der ganz in Christus eingetaucht war, begann an seinem Leib die Wundmale des Herrn zu bekommen.“

„Gleich nachdem der hl. Franziskus die Wundmale empfangen hatte, pflegte der Bruder den Ordensgründer und half ihm bei der Fortbewegung. Er begleitete ihn nach Assisi zurück und blieb dann praktisch immer an seiner Seite, bis zum Tod des Poverello am 3. Oktober 1226.“

Nach dem Heimgang seines geliebten Freundes und Meisters fand Bruder Leo „einen Bezugspunkt, ja eine Mitte in der ‚Pflanze des hl. Franziskus‘, in Schwester Klara. Gerade in ihr sah er so etwas wie die gelebte Treue zu dem, was Franziskus selbst gelebt und für seinen Orden gewollt hatte. Bruder Leo fand in Schwester Klara die praktizierte und geliebte Spiritualität des Ordensgründers wieder.“

So blieben Bruder Leo und die hl. Klara „freundschaftlich innig“ miteinander verbunden. „Die enge Beziehung zu den Klarissen zeigt sich auch darin, dass Bruder Leo das berühmte und auch literaturgeschichtlich kostbare ‚Franziskusbrevier‘, in das er wichtige Anmerkungen eingefügt hatte, 1263 den Klarissen übergab, die es bis heute in ihrem Mutterkloster in Assisi aufbewahren.“

All diese Vorgänge und Ereignisse werden vom Autor berichtet. „Bruder Leo überlebte den Ordensgründer um 45 Jahre. Er war stets Zeuge und Apologet von Franziskus Leben und Zeugnis. So schrieb Leo Ereignisse aus dem Leben des Heiligen nieder, die in verschiedensten franziskanischen Quellen überliefert sind. Den Brüdern späterer Generationen erzählte er oft mit grossem Eifer vom Poverello und sprach über die Herzensanliegen des Ordensgründers.“

„Bruder Leo hat das Charisma des hl. Franziskus im Tiefsten gelebt und für die Nachwelt wahrhaft und überzeugend verkörpert.“

Bruder Leo, schreibe . . . was die wahre Freude ist!

Bruder Leo war mit Bruder Franziskus unterwegs und sie unterhielten sich. Leo stellte Franziskus die Frage: „Vater, ich bitte dich im Namen Gottes, sag mir doch, worin nun die vollkommene Freude liegt.“

Der heilige Franziskus antwortete ihm:

Wenn wir nach Santa Maria degli Angeli kommen, durchnässt vom Regen, vor Kälte steif gefroren, bedeckt mit Schmutz und geplagt von Hunger, und wir klopfen an der Pforte der Niederlassung und der Pförtner kommt zornig heraus und sagt: „Wer seid ihr?“ Wir aber sagen: „Wir sind zwei eurer Brüder.“ Und er antwortet: „Ihr sagt nicht die Wahrheit. Zwei Räuber seid ihr, die in betrügerischer Absicht durch die Welt ziehen und die Almosen der Armen rauben. Geht fort!“ Und er öffnet uns nicht, sondern lässt uns draussen stehen in Schnee und Regen, kalt und hungrig bis in die Nacht. Wenn wir dann so grosses Unrecht, solche Grausamkeit und solche Zurückweisungen geduldig ertragen, ohne Aufregung und ohne über ihn zu murren; wenn wir demütig und wohlwollend denken, dass dieser Pförtner uns wirklich kennt und dass Gott ihn gegen uns sprechen lässt: O Bruder Leo, schreibe, dass darin die vollkommene Freude liegt.

Und wenn wir dann nicht aufhören anzuklopfen, kommt er zornig heraus und jagt uns mit Schimpf und Ohrfeigen fort wie nichtsnutzige Lumpen, indem er sagt: „Packt euch fort von hier, elende Gauner! Geht zum Hospital, denn hier werdet ihr nicht essen und übernachten!“ Wenn wir das geduldig und mit Fröhlichkeit und gütiger Liebe ertragen: O Bruder Leo, schreibe, dass darin die vollkommene Freude besteht.

Und wenn wir dann gezwungen durch Hunger, Kälte und die Nacht immer noch klopfen und rufen und um der Liebe Gottes willen unter Tränen bitten, er möge uns doch öffnen und einlassen, dieser aber noch mehr verärgert sagt: „Das sind doch nichtsnutzige Lumpen! Ich werde ihnen heimzahlen, wie sie es verdienen.“ Und er kommt heraus mit einem Knüppel, packt uns bei der Kapuze, stösst uns zu Boden, wirft uns in den Schnee und versetzt uns mit jenem Stock einen Hieb nach dem andern: Wenn wir das alles geduldig und mit Fröhlichkeit ertragen, indem wir an die Leiden Christi, des Gebenedeiten denken, die wir um seiner Liebe willen ertragen müssen, o Bruder Leo, schreibe, dass darin die vollkommene Freude besteht.

Zuerst veröffentlicht bei CNAdeutsch

Gottfried Egger OFM:
„Bruder Leo, schreibe …!“
Ein Leben in Freundschaft mit Bruder Franziskus als dessen persönlicher Sekretär, Beichtvater und vertrautester Mitbruder;
EOS-Verlag 2023; 184 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen;
19,95 Euro; ISBN: 978-3830681816

HIER BESTELLEN

+

Werde Sieger

Besiege deine Süchte, bevor sie dich besiegen.
Erkenne, dass du ein Problem hast.

Untersuche und studiere deine Sucht
(Alkohol, Drgen, Pornografie, Profilierungssucht …).
Finde die Ursache des Problems
(Angst, Stress …).
Behandle die Wurzel des Problems.

Ich vermag alles
durch den, der mich stark macht,
Christus. – Philipper 4,13

+

up to date

Viele Männer gehabt zu haben
bedeutet nicht, dass du eine tolle Frau
oder eine schöne Frau bist …

Bedenke vielmehr, dass niedrige Preise Kunden anziehen.
Je günstiger der Preis, umso mehr wirst du bekommen.
So einfach ist das.
Werden noch mehr Männer hinter dir her sein, oder Frauen …

Sei eine würdevolle, intelligente, starke und reife Frau!

Frauen, die Gott gefallen, sind es nicht ihrer Mode wegen,
oder weil sie Make-up berühmter Marken tragen,
oder schön anzusehen oder überall up tu date sind …

Eine Frau, die Gott gefällt, ist es
wegen des Charakters Gottes, der in ihr wohnt.
Schönheit kommt von innen – aus diesem Grunde(!),
und sie spiegelt sich im Außen wider.

Denke also daran:
Erhaltene Gnaden können trügerisch sei
Wie die Schönheit eitel ist.

Die Frau,
die GOTT fürchtet,
ist des Lobes würdig.

+

Birgitta von Schweden, 650. Todestag am 23. Juli

Am heutigen 23. Juli jährt sich zum 650. Mal der Todestag der heiligen Birgitta von Schweden (geboren im Jahr 1303). Von dieser großen Heiligen, Ordensgründerin und Visionärin stammt die:

Klage Christi
über den Papst und die Stände der Kirche

Eines Tages beklagte sich Christus
seiner Braut Birgitta von Schweden gegenüber so:

«Ich bin es, der vom himmlischen Vater in den jungfräulichen Schoss Marias gesandt und Mensch geworden ist. Wozu aber ist das geschehen? Fürwahr, damit Ich in Wort und Werk den wahren Glauben kundtue. Außerdem bin Ich am Kreuze dazu gestorben, dass Ich den Menschen den Zugang zum Himmel öffne. Dazu bin Ich auch begraben worden und am dritten Tage wieder auferstanden. Ich werde einmal wiederkommen zum Gericht.

Weil denn jetzt die Bischöfe zusammengekommen sind, so teile dem Erzbischof folgendes mit:

‚Du wunderst dich, weshalb Ich dir Meine Worte mitteilen lasse. Aber hebe deine Augen und schau um dich, merke mit deinen Ohren auf und höre, öffne deinen Mund und forsche nach, wie sehr Ich jetzt von allen vernachlässigt werde… Forsche nach und vernimm, wie jetzt der Römische Hof beschaffen ist, der doch Mein Sitz sein sollte!

Gleichwie an einem Stuhl vier Stützen sind, die denselben halten, und ein Mittelstück, auf welchem der darauf Sitzende ruht, so sollten auch an Meinem Stuhl, den Ich den Päpsten hinterlassen habe, vier Stützen sein: die Demut, der Gehorsam, die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit, und dazu ein Mittelstück, nämlich die göttliche Weisheit zusammen mit der göttlichen Liebe.

Dieser Päpstliche Stuhl aber ist jetzt umgestaltet worden zu einem neuen, an welchem anstelle der Demut die Hoffart, anstelle des Gehorsams der Eigenwille, anstelle der Gerechtigkeit die Liebe zum Geld, anstelle der Barmherzigkeit Zorn und Neid herrschen, das Mittelstück aber ist nun weltliche Gelehrsamkeit anstelle göttlicher Weisheit und Liebe.

Siehe, so ist Mein Sitz umgestaltet und verändert worden!

Schau aber noch weiter zu und durchforsche die übrigen Glieder Meines geheimnisvollen Leibes vom Haupte abwärts im gesamten Klerus, und du wirst finden, dass Ich, Christus, Gottes Sohn und Schöpfer aller Dinge, ihnen zur Last geworden bin wie ein schwerer Felsblock; Ich schmecke ihnen nur noch wie Gift; für ihre Gefräßigkeit bin Ich nur noch wie ein kleiner Bissen. Sieh doch zu, wie verworfen Ich doch jetzt bin! Siehe doch zu, welcher Lohn Mir jetzt für Meine Liebe zuteil wird! Ich habe sie alle erschaffen und mit größter Sühnebereitschaft und Gerechtigkeit erlöst.

Bildhaft gesprochen: Ich habe gewissermaßen eine Waage vor Gott Vater hingestellt, auf die Ich, damit darauf richtig gewogen werde, nichts anderes legte als Mein eigenes Herz … So viel habe Ich für die Sünden der Menschen gelitten, niemand aber nimmt sich das noch zu Herzen.

Darüber beklage Ich Mich …‘ »

+

 

Vollkommener Ablass zum Jubiläum des Kirchenlehrers Thomas von Aquin

Am 7. März 2024 wird die Kirche den 750. Todestag des Kirchenlehrers Thomas von Aquin begehen.

Der Vatikan gewährt allen Gläubigen, die an den zweijährigen Jubiläumsfeierlichkeiten zum 800. Geburtstag des heiligen Thomas von Aquin teilnehmen, einen vollkommenen Ablass.

Beginnend mit dem 700. Jahrestag der Heiligsprechung von Thomas von Aquin am 18. Juli begeht der Dominikanerorden während des Jubiläums drei bedeutende Jahrestage des „engelgleichen Lehrers“.

Thomas wurde am 18. Juli 1323 von Papst Johannes XXII. heiliggesprochen. Die Kirche wird diesen 700. Jahrestag am kommenden Dienstag mit einer Messe um 18:30 Uhr in der Abtei Fossanova begehen – jener Abtei etwa 60 Meilen südlich von Rom, in welcher der Heilige starb.

Im Jahr 1225 wurde Thomas in der italienischen Stadt Roccasecca – etwa 120 Kilometer südöstlich von Rom – geboren, die damals zum Königreich Sizilien gehörte. Er gehörte dem Dominikanerorden an. Der Theologe starb im Jahr 1274 auf dem Weg zum Konzil von Lyon. Er erkrankte während der Reise und machte in der Zisterzienserabtei von Fossanova Halt.

Drei Monate vor seinem Tod erlebte er eine intensive Vision während der Messe, als er sein wichtigstes Werk, die „Summa Theologiae“ oder „Zusammenfassung der Theologie“, fast fertiggestellt hatte. Nachdem er diese Vision erlebt hatte, sagte Thomas zu seinem Freund und Sekretär, Bruder Reginald: „Das Ende meiner Arbeit ist gekommen. Alles, was ich geschrieben habe, erscheint wie Stroh nach den Dingen, die mir offenbart wurden.“ Er hat nie wieder etwas geschrieben.

Der Leichnam des Thomas von Aquin wurde bis zum Ende des 14. Jahrhunderts in der Abtei von Fossanova aufbewahrt, bevor seine Reliquien nach Toulouse in Frankreich, überführt wurden, wo der Predigerorden gegründet wurde und wo das Grab des Heiligen heute in der Jakobinerkirche verehrt werden kann.

„Möge unsere Feier des doppelten Jubiläums im Leben des heiligen Thomas uns anspornen, Gott und der Kirche mit großer Hingabe und tiefer Demut zu dienen“, schrieb Pater Gerard Francisco Timoner III OP, der Ordensmeister der Dominikaner. Der Pater erinnerte daran, dass Thomas von Aquin zu Bruder Reginald sagte, er solle „keinen anderen Lohn in dieser Welt suchen als den, bei Gott zu sein:

Domine, non nisi Te.
Herr, nichts als Dich.

Der berühmte Thomist Martin Grabmann legt mit diesem Buch das Ergebnis seiner fast fünfzigjährigen Beschäftigung mit dem heiligen Kirchenlehrer Thomas von Aquin vor. Es vereinigt eine kurze Zusammen­fassung der biografischen und literarhistorischen Thomas­forschung mit einer gedrängten Darstellung der thomistischen Philosophie. Dabei behandelt der erste Teil des Buches die erhabene und zugleich ungemein anziehende Persönlichkeit des heiligen Thomas und bietet eine Fülle an Daten über Leben und Wirken des Meisters der Schule. Der zweite Teil zu der die Zeiten überragenden, wahrheitsfrohen Gedankenwelt des heiligen Thomas gehört zu den besten summarischen Darstellungen der Lehre des hl. Kirchenlehrers.

BESTELLEN

Wie man den Ablass erwirbt:

Der Ablass kann erworben werden, indem man zu einer heiligen Stätte pilgert, die mit dem Dominikanerorden verbunden ist, um entweder an den Jubiläumsfeierlichkeiten teilzunehmen oder „zumindest eine angemessene Zeit der frommen Besinnung zu widmen“ und abschließend das Vaterunser zu beten, das Glaubensbekenntnis zu sprechen und die Fürsprache der heiligen Jungfrau Maria und des heiligen Thomas von Aquin anzurufen.

Jede Kirche, jedes Heiligtum und jede Kapelle, die derzeit dem Dominikanerorden anvertraut ist, kann die Anforderungen für die Wallfahrt erfüllen.

Nach einem Dekret der vatikanischen Apostolischen Pönitentiarie steht der vollkommene Ablass „den wirklich reuigen und barmherzigen Gläubigen“ unter den üblichen Bedingungen offen.

Die üblichen Bedingungen für einen vollkommenen Ablass setzen voraus, dass sich der Betreffende im Stand der Gnade befindet, von der Sünde völlig losgelöst ist und in den Anliegen des Papstes betet.

Die Person muss außerdem ihre Sünden sakramental beichten und die Kommunion bis zu 20 Tage vor oder nach den Gebeten für den Ablass empfangen.

Die Apostolische Pönitentiarie erklärte, dass der Ablass auch „für die Seelen der verstorbenen Gläubigen, die sich noch im Fegefeuer befinden“, gelten kann.

Der Katechismus der Katholischen Kirche definiert den Ablass als „Erlaß einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind“. Ihn erlangt der Gläubige, der recht vorbereitet ist, unter genau bestimmten Bedingungen durch die Hilfe der Kirche, die als Dienerin der Erlösung den Schatz der Genugtuungen Christi und der Heiligen autoritativ austeilt.

Ältere Menschen, Kranke und Menschen, die aus schwerwiegenden Gründen nicht in der Lage sind, ihr Haus zu verlassen, können ebenfalls einen vollkommenen Ablass erhalten, „wenn sie in Verachtung all ihrer Sünden und in der Absicht, die drei üblichen Bedingungen so bald wie möglich zu erfüllen, geistig an den Jubiläumsfeiern vor einem Bild des heiligen Thomas von Aquin teilnehmen und dem barmherzigen Gott ihre Gebete sowie die Sorgen und Übel ihres Lebens darbringen“.

Der Ablass kann bis zum Ende des Jubiläums des heiligen Thomas von Aquin am 28. Januar 2025 in Anspruch genommen werden.

+