Zölibat – Zeugnis eines Priesters

Don Dominique Malmezat ist seit 2016 als Priester der Gemeinschaft Sankt Martin in der Schulpastoral in Blois im Einsatz. Ab September wird er Pfarrer der Kathedrale von Gap in den französischen Alpen sein. Er teilt mit uns seine Erfahrung mit dem priesterlichen Zölibat.

Er bezieht sich dabei auf einen Satz aus dem Buch von Don Paul Préaux „Les prêtres, don du Christ pour l’humanité“ (Priester, Geschenk Christi für die Menschheit, S. 193):

„Der Priester verzichtet durch seine Ehelosigkeit auf die menschliche Fähigkeit, Ehemann und Vater nach dem Fleisch zu sein. Er entscheidet sich aus Liebe, sich dessen zu entledigen, um als Ehemann und Vater nach dem Fleisch zu leben“.

Der Zölibat ist die Akzeptanz eines Verzichts auf das legitime Streben, eine Frau zu wählen und ihr zu erlauben, Mutter zu sein, und selbst Vater zu sein. Wie können wir also diesen Verzicht auf ein menschliches Begehren in einen frei beschlossenen Zölibat verwandeln?

Es scheint mir, dass der priesterliche Zölibat seine Erfüllung im Herzen der Mission findet. Es ist schön zu sehen, wie der Zölibat der Verkündigung des Glaubens an einen Gott, der sich aus Liebe hingibt und der uns das ewige Leben verspricht, Glaubwürdigkeit verleiht. Zum Beispiel werden die wirklichen Fragen der menschlichen Existenz oft von den Schülern während der Unterrichtszeit gestellt, weil sie einen Priester vor sich haben. Oder im Lehrerzimmer: Die Anwesenheit des Priesters in ihrer Mitte, des im Zölibat geweihten Mannes, ist die Ankündigung des LEBENS, das alles menschliche Leben übersteigt. Darin liegt meiner Meinung nach das Paradoxon des priesterlichen Zölibats. Der Priester, der ich bin, erfährt eine unermessliche Freude, wenn er in seinen Zölibat einwilligt, um ihn zum Ort der pastoralen Liebe zu machen.

Es scheint mir daher, dass es die Beziehung mit dem Priester anvertrauten Volk Gottes ist, die das Material liefert, um den Zölibat zu nähren.

In dieser Beziehung der pastoralen Nächstenliebe erblüht die schönste Frucht des Zölibats: die Vaterschaft. Ich war in diesem sehr spezifischen Dienst der Schulpastoral, den ich in Blois ausübe, nie glücklicher als auf einem Schulhof, wo die Schüler spontan kommen, um den Priester zu begrüßen. Es gibt da so etwas wie eine Väterlichkeit, die spezifisch für den priesterlichen Zölibat ist.

Der Priester ist in der Tat derjenige, der die Vaterschaft Gottvaters sichtbar macht. Diese Vaterschaft ist leibhaftig, aber sie endet nie bei meiner eigenen Person.

Ich lebe die Vaterschaft, aber ich führe den Menschen zu dem einen Vater.

Ich denke oft an den heiligen Johannes den Täufer, der auf Jesus als den einzigen Retter hinweist: „Ecce Agnus Dei“. Der Priester muss, wie Johannes der Täufer, zu Gott ziehen und nicht zu sich selbst.

Auf der anderen Seite höre ich vielen Eltern zu, die zu mir kommen, um über die Schwierigkeiten zu sprechen, die sie mit ihren Kindern haben. Obwohl ich oft nur begrenzt in der Lage bin, Lösungen zu finden, begebe ich mich in das Vertrauen einer Mutter oder eines Vaters und versuche auf meine Weise, menschliche und geistige Elemente zu geben.

Wenn ich Eltern und Kindern zuhöre, kann ich sehen, dass der Mann hinter dem Priester im Zölibat eine Menschlichkeit schmiedet, in der eine spezifische Vaterschaft durchscheint, die ihre Quelle in der Eucharistie findet, deren Worte ein tiefes Echo in meinem frei beschlossenen Zölibat finden:

Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.

Quelle: Communauté Saint-Martin – Gemeinschaft Sankt Martin

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Fest der hll. Apostel Petrus und Paulus – 29. Juni

Die Hoheit dieses Tages läßt sich nicht besser ausdrücken als in der unvergleichlichen Sprache der Kirche:

«Heute bestieg Simon Petrus das Kreuzesholz, alleluja!
Heute ging der Schlüsselträger des Himmelreiches frohlockend zu Christus!
Heute neigte der Apostel Paulus, das Licht des Erdkreises,
für den Namen Christi das Haupt
und empfing die Krone des Martertums.
Alleluja!»

Burgkmair d. Ä., Hans (16. Jh.: Hl. Petrus und Hl. Paulus mit dem Sudarium – Quelle: http://www.zeno.org

PSALM 121 – Montag zur Vesper

PSALM 121

1 Gefreut habe ich mich über das, was man mir sagte: * Zum Hause des Herrn wollen wir ziehen.
2 Es standen unsere Füße, * in deinen Vorhöfen, Jerusalem.
3 Jerusalem, das erbaut wird wie eine Stadt: * deren Gemeinschaft hinstrebt auf das Eine sich immer Gleiche.
4 Dorthin nämlich zogen hinauf die Stämme, die Stämme des Herrn: * – Satzung ist es für Israel – um zu preisen den Namen des Herrn.
5 Denn dort sind aufgestellt1) Sitze für das Gericht, * Sitze über das Haus David.
6 Erflehet, was zum Frieden ist für Jerusalem: * und Überfülle sei denen, die dich lieben:
7 Es werde Frieden in deiner Feste: * und Überfülle in deinen Türmen.
8 Um meiner Brüder willen und meiner Nächsten, * verkündete ich den Frieden über dich:
9 Um des Hauses des Herrn, unseres Gottes willen, * habe ichdas Heil für dich gesucht.

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5. So nach Pfingsten

O Gott, Du hast jenen, die Dich lieben,
unsichtbare Güter bereitet;
so gieße denn unseren Herzen Deine Liebe ein,
auf dass wir Dich in allem und über alles lieben
und so Deine Verheißungen,
die alles Sehnen übertreffen, erlangen.
Durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn,
der mit Dir lebt und herrscht
in der Einheit des Heiligen Geistes,
Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Zum kostbaren Blut Christi

Altes Bittgebet für die Armen Seelen

O Herr Jesu, ich bitte Dich durch Dein kostbares Blut, das Du aus Todesangst im Ölgarten vergossen hast:
erlöse die Seelen Deiner Gläubigen von allen Martern des schmerzlichen Bußfeuers, besonders jene Seelen, die am meisten verlassen sind, und führe sie an den Ort Deiner Herrlichkeit, damit sie Dich loben und preisen in Ewigkeit.
Vater unser…
Gegrüßet seist du Maria …

O Herr Jesu, ich bitte Dich durch Dein kostbares Blut, das Du bei Deiner grausamen Geißelung vergossen hast:
erlöse die Seelen der Gläubigen, vor allem jene, die ihrer Befreiung am nächsten sind, und führe sie zu Deiner Anschauung, damit sie Dich loben und preisen in Ewigkeit.
Vater unser…
Gegrüßet seist du Maria …

O Herr Jesu, ich bitte Dich durch Dein kostbares Blut, das Du bei Deiner schmerzlichen Dornenkrönung vergossen hast:
erlöse die Seelen der Christgläubigen aus dem Fegfeuer, besonders jene, die noch lange Jahre zu leiden hätten, und führe sie ein in die selige Gemeinschaft der Auserwählten, damit sie Dich loben und preisen in Ewigkeit.
Vater unser…
Gegrüßet seist du Maria …

O Herr Jesu, ich bitte Dich durch Dein kostbares Blut, das Du bei Deiner qualvollen Kreuzigung vergossen hast:
erlöse die Seelen der Verstorbenen, vor allem – meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und Schwestern, meine Verwandten und Wohltäter – und führe sie zu den ewigen Freuden, damit sie Dich loben und preisen in Ewigkeit.
Vater unser…
Gegrüßet seist du Maria …

O Herr Jesu, ich bitte Dich durch Dein kostbares Blut, das aus Deiner heiligen Seite geflossen ist:
erlöse die Armen Seelen aus dem Fegfeuer, vor allem jene, die in ihrem Leben Deiner jungfräulichen Mutter besonders gedient haben, und führe sie in Deine ewige Glorie, damit sie Dich loben und preisen in Ewigkeit. Amen.
Vater unser…
Gegrüßet seist du Maria …

(Imprimatur: Friburgi Brisgoviae, die Octobris 1901 Thomas, Archiepps)

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Flehentliches Gebet – für die Erneuerung der heiligen Kirche

(vom hl. Grignon von Montfort)

Zu Gott dem Vater

V: Gedenke, Herr, Deiner heiligen Vereinigung, die von Anfang an Dein eigen war, denn von Ewigkeit her hast Du an sie gedacht. Als Dein Sohn sterbend am Kreuz sie durch Seinen Tod geweiht und wie einen kostbaren Schatz der Sorge Seiner heiligsten Mutter anvertraut hat, da hieltest Du sie schon in Deiner allmächtigen Hand.

A: Schaue, o Herr, auf die Ratschlüsse Deiner Barmherzigkeit; erwecke die Männer Deiner Rechten, über die Du einigen Deiner größten Diener prophetische Aufschlüsse gabst, einem hl. Franz von Paul, einem hl. Vinzenz Ferrer, einer hl. Katharina von Siena. Allmächtiger Gott, sei eingedenk dieser auserwählten Schar, indem Du ihr die Allmacht Deines Armes verleihst. Sprich nur ein Wort, um gute Arbeiter in Deine Ernte und tüchtige Missionare in Deine heilige Kirche zu senden!

V: Sei eingedenk Deines teuren Sohnes, Seiner Todesangst, Seiner Schmach und Seiner liebevollen Klage am Ölberg: „Welchen Nutzen wird mein Blut haben?“ Sein schmerzvoller Tod und Sein vergossenes Blut rufen laut um Erbarmen, auf dass mit Hilfe Deiner treuen Diener Sein Reich über den Trümmern des Reiches Seiner Feinde aufgerichtet werde. Sei eingedenk, o Herr, Deiner Vereinigung, um Deiner Gerechtigkeit Genüge zu leisten!
Deine Gebote werden übertreten, Dein Evangelium wird verachtet. Ströme von Bosheit überströmen die ganze Erde. Dein Heiligtum ist entweiht und der Gräuel herrscht selbst an heiliger Stätte.

A: Soll denn alle Welt wie Sodoma und Gomorrha werden? Wirst Du immer schweigen? Wirst Du ewig dulden? Soll denn nicht Dein Wille geschehen, wie im Himmel also auch auf Erden und Dein Reich kommen? Hast Du nicht schon im Voraus einigen Deiner treuen Freunde eine zukünftige Erneuerung der Kirche verkündet? Dein Reich komme, o Herr, durch Maria!

Zu Gott dem Sohne

V: Herr Jesus, sei eingedenk Deiner Vereinigung! Entschließe Dich doch, Deiner Mutter eine neue Schar treuer Verehrer zu geben, um durch sie alles zu erneuern und durch Maria die Jahre der Gnade zu vollenden, wie Du sie einst auch durch Maria begonnen hast. Schenke doch Deiner Mutter Kinder und Diener. Für Deine Mutter bitte ich zu Dir! Weise mich nicht zurück. Gedenke, was sie Dir ist und was Du ihr bist und erhöre mein Flehen! – Um was bitte ich Dich? Um Priester, frei von irdischer Anhänglichkeit, losgeschält von allem, ohne Freunde der Welt nach, ohne Güter, frei von Hindernissen und selbst vom eigenen Willen. Um Sklaven Deiner Liebe und Deines Willens bitte ich; um Männer nach Deinem Herzen, die in allem Deinen Willen tun!

A: Um wahre Kinder Mariens, Deiner heiligen Mutter, bitte ich Dich, die von ihr in Liebe empfangen, geboren und durch ihre Sorge groß gezogen, von ihrer Hand gestützt und mit ihren Gnaden bereichert sind. O sende uns wahre Diener der seligsten Jungfrau, die wie der hl. Dominikus die leuchtende und brennende Fackel des heiligen Evangeliums im Munde und den heiligen Rosenkranz in der Hand, überallhin gehen, um die Finsternis der Welt zu erhellen wie die Sonne.

V: Beglücke uns mit Männern, die durch eine wahre Andacht zu Maria, ohne Heuchelei und Wankelmut, mit Demut, Klugheit und Eifer überall, wohin sie kommen, der alten Schlange den Kopf zertreten, damit sich so der Fluch erfülle, den Du gegen die Schlange geschleudert hast: ‚Feindschaft will ich setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deiner Nachkommenschaft und ihrer Nachkommenschaft: sie wird dir den Kopf zertreten!‘

A: Es ist die einzige Feindschaft, die Du selbst gestiftet hast. Aber diese Kämpfe und Verfol-gungen, welche der kleinen Schar der Kinder Mariens bereitet werden, dienen nur dazu, die Macht Deiner Gnade und das Ansehen Deiner Mutter herrlicher erstrahlen zu lassen. Dein Reich komme, o Herr, durch Maria!

Zu Gott dem Heiligen Geist

V: O Heiliger Geist, entschließe Dich, durch Deine hehre und treue Braut Maria Kinder Gottes hervorzubringen und zu bilden! Mit und in ihr hast Du Jesus Christus, das Haupt der Auserwählten, gebildet; mit und in ihr musst Du darum auch alle Seine Glieder bilden. Alle Heiligen, die bisher gelebt haben und bis an das Ende der Welt kommen werden, sind das Werk Deiner Liebe im Verein mit Maria. Wann wird die Feuerflut der reinen Liebe kommen, die Du auf der ganzen Erde entzünden und sanft und mächtig anfachen wirst, damit alle Völker sich zu Dir bekehren werden?

A: Dein göttliches Feuer, o Jesus, möge sich entzünden! Sende aus Deinen Geist und die Völker werden neu geschaffen und Du wirst das Angesicht der Erde erneuern. Ja, sende Deinen feurigen Geist auf die Erde, um Priester zu schaffen ganz voll Feuereifer, durch deren Dienst das Angesicht der Erde erneuert und Deine Kirche wiederhergestellt wird! Gedenke, Herr, Deiner Vereinigung, einer Auslese von Auserkorenen, die Du unter den Menschen dieser Erde vornehmen wirst. Sind sie nicht die Söhne Mariens, Deiner Braut, die Du sammeln wirst zum Wohle Deiner Kirche, die so geschwächt und befleckt ist durch die Verbrechen ihrer Kinder?

V: Diese Nachfolger der Apostel werden mit so großer und überwindender Kraft predigen, dass sie durch ihre Predigt alle Geister und Herzen rühren werden. Ihnen wirst Du Dein Wort geben, Deinen Mund und Deine Weisheit, der keiner von ihren Feinden widerstehen kann. Gedenke Deiner Vereinigung! Von Dir allein, o Gott, hängt es ab, durch Deine Gnade diese Schar zu erwecken. Es ist Deine Vereinigung! Dein Werk soll es sein, o großer Gott!

A: Vollbringe Dein göttliches Werk: schare, rufe, sammle aus allen Orten Deines Reiches Deine Auserwählten, um sie als starkes Herr gegen Deine Feinde zu senden! O dass doch alle guten Priester auf der ganzen Welt kommen und sich vereinigen mögen, denn die vereinte Kraft ist stärker. O Herr, erhebe Dich, um Dir eine auserwählte Schar zu bilden, die Dein Haus bewache, Deine Ehre verteidige und Seelen rette, damit nur noch ein Schafstall und ein Hirt werde, auf dass alle Dir die Ehre geben in Deinem heiligen Tempel! Dein Reich komme, o Herr, durch Maria! Amen.

Auszüge des Flammengebetes des hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort, in dem er die drei göttlichen Personen der heiligsten Dreifaltigkeit bittet, doch bald in Erfüllung gehen zu lassen, was er prophetisch schauen durfte: dass Maria alle guten Priester des Erdkreises vereinigt, um sie mit dem Heiligen Geist zu erfüllen und durch sie eine Erneuerung der Kirche herbeizuführen.

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Fest der Geburt des hl. Johannes des Täufers – 24. Juni

Introitus:

De ventre matris meæ vocavit me Dominus nomine meo: et posuit os meum ut gladium acutum: sub tegumento manus suæ protexit me, et posuit me quasi sagittam electam. (Ps. 91, 2) Bonum est confiteri Domino: et psallere nomini tuo, Altissime.
Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto. Sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in sæcula sæculorum. Amen. – De ventre matris (usque ad Ps.).

Im Schoße meiner Mutter schon rief mich der Herr bei meinem Namen; Er machte meinen Mund zum scharfen Schwert; Er barg mich unterm Schutze Seiner Hand und machte mich zum auserlesenen Pfeil. (Ps. 91, 2) Gut ist´s, den Herrn zu preisen, und Deines Namens Lob zu singen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. Wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. – Im Schoße meiner Mutter (bis zum Ps.).

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«Was wird wohl aus diesem Kinde werden?
Denn die Hand des Herrn war mit ihm.»
Zacharias aber, sein Vater, ward vom Hl. Geiste erfüllt,
und er weissagte also:
«Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!
Denn Er hat sein Volk heimgesucht und ihm Erlösung bereitet.»
(Luk-Ev)

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Vigil der Geburt des hl. Johannes des Täufers – 23. Juni

Die Kirche feiert in der Regel nur den Sterbetag eines Heiligen als dessen Geburtstag für den Himmel. Sie begeht aber den Geburtstag der allerseligsten Jungfrau und des hl. Johannes des Täufers, weil deren Geburt mit besonderen Gnadenvorzügen ausgestattet war.

In der Tagesoration beten wir:

Wir bitten Dich, allmächtiger Gott:
gib, daß Deine Familie auf dem Wege des Heiles wandle
und, die Mahnungen des hl. Vorläufers Johannes befolgend,
ungefährdet zu Dem gelange, den er vorausverkündet hat,
zu unserem Herrn Jesus Christus, Deinem Sohn,
der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes,
Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

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Tagesgebet – nicht nur im Herz-Jesu-Monat

O mein Gott, mit lebendigem Glauben und tiefster Ehrfurcht bete ich Dich an und danke Dir für alle Gnaden, die ich von Deiner freigebigen Güte empfangen habe, besonders für die Gnade der Erschaffung, der Erlösung und Erhaltung, für das Glück des wahren heiligen Glaubens, und dass Du mich diese Nacht vor einem plötzlichen Tode bewahrt hast.

O heiligstes Herz, ich schenke und weihe mich Dir ganz: mein Herz, mein Gedächtnis, meinen Verstand und meinen Willen, damit alles, was ich tun und leiden werde, aus Liebe zu Dir geschehe und zu Deiner Ehre gereiche; damit ich Dich liebe durch alles, was ich sehen und hören werde; damit alle meine Worte ebenso viele Akte der Anbetung, der Liebe und Lobpreisung seien gegen Deine höchste Majestät, alle Bewegungen meiner Lippen ebenso viele Akte der Reue über die Sünden, die ich begangen, und über die Unterlassungen des Guten, welche ich verschuldet habe.

O Herz der Liebe, möchte ich Dich so oft an mich ziehen können, als ich die Luft einatme, und dich dem ewigen Vater aufopfern, so oft ich sie wieder ausatme, zum Dank für alle seine Wohltaten!

Im Vertrauen auf Deine unendliche Barmherzigkeit mache ich auch die Meinung, alle heiligen Ablässe zu gewinnen, deren ich heute teilhaft werden kann, und bitte Dich, sie zum Heil meiner Seele gereichen zu lassen. Auch vereinige ich mich mit allen Gebeten, guten Werken und heiligen Absichten der leidenden, streitenden und triumphierenden Kirche.

Indem ich so mein ganzes Wesen den Anordnungen Deines heiligsten Willens überlasse, bitte ich Dich um Deinen heiligen Segen, o mein Gott.

Sei gegrüßt, o meine liebenswürdige Herrin, würdige Mutter meines Gottes, ich verehre dich von ganzem Herzen und weihe dir meine Freiheit, indem ich dich bitte, die Lenkerin meiner Schritte, die Beherrscherin meines Lebens und die Regel all meiner Absichten, Wünsche und Handlungen zu sein. Sei du auch, o heiligste Jungfrau, mein Stern auf dem Meere dieses Leben, der sichere Hafen meines Heiles und meiner Ewigkeit, und mit deinem Schutz und Segen, o süße Zuflucht der Sünder, verleihe mir die Gnade, wie du zu leben und zu sterben.

Heiliger Schutzengel und ihr, meine heiligen Patrone, seid gegrüßt! Verleihet mir, ich bitte euch, euren mächtigen Schutz und Beistand. Amen.

Vater unser…; Gegrüßt seist du Maria…; Ehre sei dem Vater…; Der Engel des Herrn…;

(Hl. Margareta Maria Alacoque)

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PSALM 5 – Montag zu den Laudes

PSALM 5

2 Meine Worte nimm zu Ohren, o Herr, * nimm wahr mein Rufen.
3 Schenk Aufmerksamkeit der Stimme meines Gebetes, * mein König und mein Gott.
4 Denn zu dir will ich beten: * o Herr, früh am Morgen wirst du meine Stimme erhören.
5 Früh am Morgen werde ich dastehen vor dir und werde schauen: * denn du bist kein Gott, der Unrecht liebt.
6 Und der Böse wird nicht bei dir weilen: * und die Ungerechten werden vor deinen Augen nicht bestehen.
7 Du hassest alle, die Unrecht verüben: * zugrunde richten wirst du alle, die Lügen reden.
Den Mann der Bluttaten und den Betrüger wird der Herr verabscheuen: *
8 ich aber werde sein in der Fülle deines Erbarmens.
Eintreten werde ich in dein Haus: * anbeten werde ich zu deinem heiligen Tempel hin in Ehrfurcht vor dir.
9 O Herr, führe mich in deiner Gerechtigkeit: * um meiner Feinde willen bahne vor deinem Antlitz meinen Weg.
10 Denn in ihrem Mund ist nicht die Wahrheit: * ihr Herz ist nichtig.
11 Ein offenes Grab ist ihre Kehle, mit ihren Zungen handelten sie trügerisch, * richte sie, o Gott.
Zu Fall sollen sie kommen mit ihren Plänen; ob der Menge ihrer Missetaten treibe sie hinaus, * denn zum Zorn haben sie dich gereizt, o Herr.
12 Und freuen sollen sich alle, die auf dich ihre Hoffnung setzen, * auf ewig werden sie jubeln: und du wirst unter ihnen wohnen.
Und rühmen werden sich in dir alle, die deinen Namen lieben, *
13 denn du, ja du wirst den Gerechten segnen.
O Herr, wie mit einem Schild deines Wohlgefallens * hast du uns umgeben.

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