O MARIA, Mutter Gottes und Mutter der Kirche, wir kommen zu dir in bewegter und unsicherer Zeit. Mächte des Bösen, Feinde deines geliebten Sohnes, haben viel Einfluss gewonnen. Das Gute wird jetzt böse genannt und das Böse gut (vgl. Jes 5,20). Was die Welt heimsucht, erfasst auch die heilige Kirche, die dein göttlicher Sohn gegründet hat. Die Wahrheit wird abgelehnt, die Gerechtigkeit entstellt. Die heilige Liturgie, wie sie von der Tradition überliefert ist, wird offen angegriffen.
Du hast uns versichert, dass dein Unbeflecktes Herz triumphieren wird. Diese Verheißung tröstet uns. Voll Demut streben wir ein heiligmäßiges Leben an, um deines Sieges würdig zu werden.
Deinem Unbefleckten Herzen weihen wir die gesamte Kirche, den Heiligen Vater, die Bischöfe, alle Gläubigen und unsere ganze Welt, in der wir leben. In besonderer Weise weihen wir dir alle katholischen Priester und Gläubigen, die an ihren überlieferten Riten festhalten, so auch an der römischen Liturgie, wie sie uns seit den Ursprüngen des Christentums durch eine ungebrochene Tradition vermittelt und vom heiligen Papst Pius V. grundlegend bestätigt wurde. Wir bitten dich: Beschütze alle, in deren Herz Gott den Entschluss gesät hat, der Tradition unserer Väter verbunden zu bleiben. Erbitte ihnen die Gnade, Zeugen für die Unschuld dieser Ordnung des Gebets zu sein, und den Mut, inmitten jeder Verfolgung und Vereinsamung, die sie erleiden müssen, standhaft zu bleiben. Erflehe ihrer Treue das Licht, tief vereinigt zu werden mit der sühnenden Liebe des Herzens Jesu, deines Sohnes.
Maria, wir vertrauen dir alle in der katholischen Tradition besonders beheimateten Gemeinschaften, Priester und Gläubige an. Lass sie unerschütterlich in ihrer Berufung und standfest in ihrem Herzen sein, damit sie konsequent die Wahrheit in Liebe tun (vgl. Eph 4,15), zur Ehre Gottes und zum Heil der Seelen. Bewahre sie vor jeder Art formeller Ablehnung des Zweiten Vatikanischen Konzils und der danach approbierten liturgischen Bücher und lehramtlichen Dokumente. Lass ihre Sicht auf alle neueren Entwicklungen fundiert, ausgewogen und fruchtbar für die Einheit in der katholischen Wahrheit sein. Beschütze sie dabei vor Glaubenshaltungen, die nur scheinbar der Fülle des Glaubens und der gesunden Tradition entsprechen. Eröffne ihren Gewissen mit deiner mütterlichen Hand Wege, um ihre Treue zum liturgischen Erbe mit der Treue und Liebe zur Kirche von heute zu verbinden, frei von Nostalgien und im Frieden des Herzens . Lass sie in ihrem Festhalten an der katholischen Tradition – ohne die Klarheit des Glaubensinhalts abzuschwächen – erfüllt sein von engagiertem Mitgefühl für alle Gläubigen in der Kirche, unabhängig von deren geistiger Heimat oder deren Voraussetzungen, um so der kirchlichen Gemeinschaft zu dienen. Lass Miteinander über Abschottung siegen!
Ausdrücklich danken wir auch für alles Gute neuerer Erscheinungsweisen kirchlichen Lebens, die seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil dem Reich Gottes dienlich sind. Wir bitten dich, Maria: Führe dies alles mit deinen milden Händen, damit jeder Aufbruch zuerst im Innern der Herzen gesucht wird. Lenke jeden Umgang mit bereits vollzogenen Änderungen und auch jede künftige äußere Reform, damit alles im Geist der Unterscheidung, im gläubigen Realismus und in der Ehrfurcht vor der Tradition verwurzelt bleibt. Verleihe mit deinem mütterlichen Segen der lebenspendenden Kraft kontinuierlicher katholischer Überlieferung wieder mehr Einfluss in der ganzen Kirche.
Lass die Absicht des Motu proprio Traditionis custodes, der Einheit in der Kirche zu dienen, in allen Herzen Aufnahme finden. Aber nimm diesem Schreiben den Einfluss, katholische Gemeinschaften, Priester, Seminaristen und Gläubige davon abzuhalten, der Liturgie unserer Väter verbunden zu bleiben oder sich ihr zu nähern. Gebiete jedoch all jenen Kräften Einhalt, welche im Umgang mit der Liturgie unserer Väter Spaltungen Vorschub leisten. Schenke allen … … …
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