Schaurig ist dein Ausspruch!

(Aus dem Leben des Abbas Agathon)

Ein Bruder fragte den Abbas Agathon und sagte:
„Sag mir, Abbas, was ist größer: die leibliche Mühe oder die Bewachung des Innern?“

Und er sprach:
„Der Mensch gleicht einem Baum; dabei ist die leibliche Mühe das Laub, die Bewachung des Innern hingegen ist die Frucht. Obschon also gemäß dem Schriftwort: ‚Ein jeder Baum, der keine gute Frucht trägt, wird ausgehauen und ins Feuer geworfen‘ all unsere Bemühung, d. h. die Bewachung des Geistes, offensichtlich um der Früchte willen geschieht, so ist dennoch auch der Schutz und der gute Zustand der Blätter nötig, worin die leibliche Mühe besteht.“

Es ist verwunderlich, wie sich dieser Heilige gegen alle äußerte, welche die Bewachung des Geistes nicht besitzen, und im Hinblick auf alle, die sich allein des praktischen Tugendlebens rühmen, sagte: „Ein jeder Baum, der keine Frucht trägt — nämlich die Bewachung des Geistes —, sondern allein Blätter hat — nämlich das praktische Tugendleben —, wird ausgehauen und ins Feuer geworfen.“

Schaurig ist, Vater, dein Ausspruch!

(Philokalie_4/Nikephoros)

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Caterina von Siena (30. April)

Caterina hatte 22 ältere Geschwister. Sie war eine Tochter des Pelzfärbers Giacomo Benincasa und seiner Frau Lapa und wurde am 25. März 1347 in Siena geboren. Von Kindheit an empfand Katharina eine tiefe Zuneigung zu Gott und Maria. Bereits mit 5 Jahren konnte sie das „Gegrüßet seist du, Maria“ voller Andacht beten. Später empfahl sie immer wieder, man möge sich mit allen Anliegen an Maria wenden: „Maria ist unsere Fürsprecherin, die Mutter der Gnade und der Barmherzigkeit. Sie ist ihren Dienern gegenüber nicht undankbar.“

Mit knapp 6 Jahren hatte Caterina ihre erste Vision, die sie in ihrem Glaubenseifer weiter bestärkte: Christus segnete sie. Im Rahmen ihrer religiösen Erziehung las sie viel über das Leben von Heiligen, Einsiedlern und Wüstenvätern und versuchte bald, diesen durch ein asketisches und zurückgezogenes Leben nachzueifern. Caterina fühlte sich sehr zum Dominikanerorden hingezogen und legte bereits mit 7 Jahren ein Keuschheitsgelübde ab.

Ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester Bonaventura zuliebe ließ sich Caterina ab dem Alter von etwa 12 Jahren sehr elegant kleiden. Im August 1362 starb Bonaventura im Wochenbett. Nach der Trauerzeit sollte Caterina bald verheiratet werden, doch sie wehrte sich heftig. Tommaso, ein junger Dominikaner erkannte ihre Entschlossenheit  zu einem gottgeweihten Leben und riet ihr, sich einfach die Haare abzuschneiden. Caterina wurde in der Familie bestraft, gehänselt und aus ihrem Zimmer vertrieben, wo sie viel Zeit allein mit Beten verbracht hatte. Ihre Mutter hatte keinerlei Verständnis für sie und zwang sie nun, fortan die Magd im Haus zu ersetzen.

Nun beschloss Caterina, in ihrem Inneren gleichsam eine „kleine Klosterzelle“ einzurichten, in die sie sich während der Arbeit mit Jesus zurückzog. Um ihre Andacht und ihren Gehorsam zu steigern, stellte sie sich vor, ihre Mutter sei die heilige Gottesmutter, ihr Vater Jesus, ihre Geschwister die Jünger Christi und die heiligen Frauen. So konnte sie dank ihrer Vorstellungsgabe inmitten der Welt kontemplativ leben; sie konnte in der Welt sein, ohne weltlich zu sein, und dem Alltagsleben viele Gelegenheiten zur Begegnung mit Gott abgewinnen. Ihre Schüler lehrte sie später: „Alle Werke, die wir für unseren Nächsten oder für uns selbst aus Liebe tun, und mögen sie noch so äußerlich sein, sind ein Gebet, sofern sie in heiliger Absicht verrichtet werden.“

Eines Tages erschien Caterina der heilige Dominikus im Traum und überreichte ihr das Ordenskleid einer Dominikanerin. Angesichts ihrer Entschlossenheit war ihr Vater schließlich doch damit einverstanden, dass sie sich den Bußschwestern des heiligen Dominikus anschloss (die wegen ihres schwarzen Umhangs – italienisch mantellataMantellaten genannt wurden); die Gemeinschaft bestand im Wesentlichen aus Witwen, die sich karitativen Werken widmeten und einmal wöchentlich zusammenkamen, um gemeinsam die Messe zu besuchen und religiöse Unterweisung zu erhalten. Caterina wurde allerdings zunächst einmal abgewiesen: Die Schwestern fanden sie zu jung, vielleicht auch zu schwärmerisch. Aber schon bald konnte sie durch ihre mutige Haltung während einer schweren Krankheit so beeindrucken, dass sie doch aufgenommen wurde. Sie wurde Ende 1364 eingekleidet.

Bereits während ihres Noviziats wurde der asketisch lebenden Caterina die Gnade von Erscheinungen sowie von Gesprächen mit Jesus zuteil. Diese mystischen Gaben waren mitunter von Momenten des Zweifels, der Angst und starker Versuchungen begleitet. Nach einer solchen Versuchung wurde Caterina bei einer Erscheinung des Herrn belohnt: „Gütiger und sanftmütiger Jesus“, sprach sie zu ihm. „Wo warst du, als meine Seele von solchen Qualen gepeinigt wurde?“ – „Ich war in deinem Herzen, Katharina, denn ich lasse diejenigen nie im Stich, die sich nicht als Erste von mir abwenden, indem sie der Sünde huldigen.“ – „Wie? Du warst in meinem Herzen, während es von den abscheulichsten Gedanken überschwemmt wurde?“ – „Sag mal, Caterina, haben dir diese Gedanken Freude oder Traurigkeit bereitet?“ – „Ach, Herr! Unbeschreibliche Traurigkeit und unermesslichen Abscheu.“ – „Und was bewirkte deine Traurigkeit, wenn nicht meine Gegenwart in deinem Herzen? Wenn ich nicht dagewesen wäre, wärst du den Versuchungen erlegen: Ich habe bewirkt, dass du ihnen widerstehen konntest und dass du traurig warst. Und ich habe mich gefreut über deine Treue während dieses schmerzhaften Kampfes.

In einem Brief zog Caterina folgende Lehre aus diesem Erlebnis: „Gott lässt die Versuchung zu, damit unsere Tugenden sich bewähren können …, damit wir der Versuchung nicht erliegen, sondern sie besiegen dank des Vertrauens auf die göttliche Hilfe, das uns mit dem heiligen Apostel Paulus sagen lässt: Alles vermag ich im gekreuzigten Jesus, der in mir ist, und der mich stärkt (vgl. Phil 4,13).“

1368 starb Caterinas Vater. Im gleichen Jahr hatte sie eine Vision, die sich ihrem Herzen für immer einprägte. Sie wurde von der Gottesmutter Jesus als Braut präsentiert, und er schenkte ihr einen herrlichen Ring mit den Worten: „Ich, dein Schöpfer und dein Heiland, verlobe mich mit dir in dem Glauben, den du immer rein erhalten sollst, bis du im Himmel deine ewige Vermählung mit mir feierst.“ Caterina konnte den Ring an ihrem Finger spüren und sehen, für andere blieb er unsichtbar. Von da an widmete sie sich vermehrt den Armen und Kranken und vollbrachte wahre Wunder für sie. Sie musste jedoch zugleich auch viel Spott und Verleumdung einstecken: Man warf ihr unter anderem einen üblen Lebenswandel vor.

Caterina besaß die Gabe der Tränen. Diese brachten eine tiefe Empfindsamkeit, eine große Emotions- und Liebesfähigkeit zum Ausdruck. „Denkt an den gekreuzigten Christus“, schrieb sie in einem Brief. „Blickt auf den gekreuzigten Christus, bergt euch in den Wunden des gekreuzigten Christus, versenkt euch in das Blut des gekreuzigten Christus.

Caterinas Ruhm verbreitete sich, und sie entfaltete eine rege geistliche Beratungstätigkeit für Adlige und Politiker, Künstler und einfache Leute, geweihte Personen und Kleriker. Es entstand eine Gruppe von Schülern um sie, die sie anhielt, sich für das Heil ihres Nächsten einzusetzen. Diesen Einsatz nannte sie „die Lehre Mariens“, denn, so erklärte sie, „als Mensch war der Gottessohn von dem Wunsch getragen, zur Ehre seines Vater und für unser Heil zu wirken; und dieser Wunsch war so mächtig, dass er in seinem Eifer Leid, Schmach und Schande bis hin zu seinem elenden Kreuzestod auf sich nahm. Den gleichen Wunsch hegte auch Maria, denn sie konnte nichts anderes wünschen als die Ehre Gottes und das Heil seiner Geschöpfe.“

Als Caterina auch zu reisen begann, stieß ihre Rührigkeit sowohl in Siena als auch beim Dominikanerorden auf Befremden, und sie musste 1374 vor dem Generalkapitel der Dominikaner in Florenz erscheinen. Man wies ihr als geistlichen Ratgeber den heute noch als Seligen verehrten künftigen Generalmeister des Ordens, Raimund von Capua, zu, der nicht nur ihr Beichtvater, sondern auch ihr geistlicher Ziehsohn wurde.

Zu Pfingsten 1375 empfing Caterina die Stigmata Christi: Die Wundmale des Gekreuzigten an Händen, Füßen sowie an der Seite prägten sich ihrem Körper unsichtbar ein, wie sie darum gebeten hatte. Geistliches Leben bestand für sie in der Einheit mit Gott, der ein „Weg der Wahrheit“ sei; die beste Führung auf diesem Weg biete die Passion Christi: Sie sei „allen Büchern vorzuziehen“. Die Liebe wies Katharina den Weg in die Nachfolge Christi durch ein Leben der Askese, der Buße und des Dienstes am Anderen.

Ab 1375 engagierte sich Caterina für die Rückkehr der Päpste aus Avignon (wo sie aus politischen Gründen seit 1309 residierten) nach Rom sowie für die Einheit und Unabhängigkeit der Kirche. „Die Kirche ist nichts anderes als Christus selbst“, schrieb sie, sie vermittle die Liebe Gottes zu den Menschen; die hierarchisch organisierte Kirche versehe ein unentbehrliches Amt für das Heil der Welt. Ihr ging es nicht darum, die Strukturen der Kirche zu verändern, gegen Geistliche zu rebellieren oder im Bereich des Kultus sowie der Disziplin Neuerungen einzuführen, sondern darum, der Braut Christi ihre ursprüngliche Berufung wiederzugeben. Denn obwohl die Kirche in der Kraft des Heiligen Geistes die treue Braut des Herrn geblieben ist und niemals aufgehört hat, das Zeichen des Heils in der Welt zu sein, so weiß sie doch klar, dass unter ihren Gliedern, ob Klerikern oder Laien, im Lauf so vieler Jahrhunderte immer auch Untreue gegen den Geist Gottes sich fand.

Caterina liebt die Kirche, wie sie ist, nicht wegen der menschlichen Verdienste derer, die ihr angehören oder die sie repräsentieren. Bedenkt man die Bedingungen, unter denen die Kirche damals existierte, so erkennt man, dass ihre Liebe anders motiviert war … Die heilige Caterina schwieg nicht zu den Verfehlungen der Kirchenleute; indem sie ihre Stimme gegen die Dekadenz erhob, betrachtete sie diese sogar als einen zusätzlichen Grund, als eine Notwendigkeit, noch mehr zu lieben. – Die Erneuerung der Kirche betraf zunächst die Kleriker, von denen sie eine hohe Meinung hatte. In ihrem Dialog über die göttliche Vorsehung lässt sie Gott sagen: „Ich wählte meine Diener zu eurem Heil aus, damit sie das Blut des einzigen, demütigen und unbefleckten Lammes, meines Sohnes, an euch weitergeben.“

Caterina setzte sich aber auch für eine Umkehr der Laien ein. An einen Mann, der fleischlichen Leidenschaften verfallen war, schrieb sie: „Geliebter Bruder, dämmere nicht länger in der Todsünde dahin! Ich sage dir: Die Axt rührt bereits an die Wurzel des Baumes. Nimm die Schaufel der Gottesfurcht und lass die Hand der Liebe sie führen. Leg die Verdorbenheit deiner Seele und deines Leibes ab. Sei nicht dein eigener Henker, indem du dir das sanfte Haupt, Jesus Christus, abschlägst! Mach Schluss mit deinen Ausschweifungen. Ich habe es dir gesagt und wiederhole es: Gott wird dich bestrafen, wenn du dich nicht besserst; aber ich verspreche dir auch: Wenn du umkehren und die Zeit, die dir noch bleibt, nutzen willst, wird Gott so gütig, so barmherzig sein, dass er dir vergeben, dich in seine Arme schließen, dich am Blut des Lammes teilhaben lassen wird, das mit so viel Liebe vergossen wurde, dass es keinen Sünder gibt, dem keine Barmherzigkeit zuteil werden kann; denn die Barmherzigkeit Gottes ist größer als unsere Sorgen, sobald wir nur unser Leben ändern wollen.

 

Die heilige Caterina wusste, dass der Weg zur Heiligung über die Sakramente der Buße und der Eucharistie führt; an einen Schüler schrieb sie einmal: „Ihr müsst eure Seele oft vom Schmutz der Sünde reinigen durch eine gute und heilige Beichte und sie mit dem Brot der Engel nähren, das heißt mit dem süßen Sakrament des Leibes und des Blutes Jesu Christi, der Gott und Mensch zugleich war.“ Sie ließ unter ihren Schülern die selten gewordene Gewohnheit der häufigen Kommunion wiederaufleben; die beste Vorbereitung auf die sakramentale Kommunion war ihrer Ansicht nach die spirituelle Kommunion: Diese bestehe darin, die Eucharistie mit echtem, innigem Verlangen zu empfangen; dieses Verlangen müsse nicht nur im Moment der Kommunion, sondern zu jeder Zeit und an jedem Ort vorliegen.

Auf Bitten der Stadtoberen von Florenz brach Caterina im April 1376 nach Avignon auf, wo sie den Papst traf. Sie bat ihn um dreierlei: nach Rom zu fahren, einen großen Kreuzzug zu unternehmen und schließlich gegen Laster und Sünde inmitten der Kirche vorzugehen. In der Stadt Avignon wurde sie wegen ihres wachsenden Einflusses auf den Papst, aber auch wegen ihrer – mitunter in aller Öffentlichkeit stattfindenden – Ekstasen mit einigem Misstrauen beobachtet. Der Papst ließ sie insgeheim überwachen, doch man konnte ihr letztlich nichts vorwerfen.

Der kränkliche französische Papst Gregor XI. verließ Avignon am 13. September 1376 in Richtung Italien, wo gerade heftige Unruhen tobten, und traf am 16. Januar 1377 in Rom ein. Caterina fuhr zunächst nach Siena, dann im Auftrag des Papstes in die immer noch gegen das Papsttum rebellierende Stadt Florenz, die sie unter Hinweis auf den „gekreuzigten Christus und die sanfte Maria“ zu besänftigen suchte. 1378 hatte sie mehrere Ekstasen, die sie in ihren von fünf Schreibern aufgezeichneten Dialogen verarbeitete.

Am 27. März 1378 starb Papst Gregor XI. Bald darauf wurde Urban VI. zu seinem Nachfolger gewählt. Doch die – vor allem französischen – Kardinäle, die mit dem autoritären Stil des neuen Pontifex unzufrieden waren, hielten am 18. September 1378 eine Versammlung in Fondi ab und wählten ihrerseits Kardinal Robert von Genf zum Gegenpapst Clemens VII. Ein schwerwiegender Akt für Caterina, denn er führte zu einem (vierzig Jahre währenden) Schisma. Sie verließ Siena und kam am 28. November 1378 in Rom an. Sie wurde von Papst Urban VI. empfangen, der in ihrer Anwesenheit eine wichtige Unterstützung sah. Da die Spaltung der Kirche sie überaus schmerzlich berührte, begann sie einen Gebetskreuzzug und appellierte an alle, mit christlicher Liebe zu handeln, um die Probleme der Christenheit zu lösen. Sie rief Fürsten und Städte zum Gehorsam gegenüber dem Papst auf und bat Ordensleute und Einsiedlermönche um Unterstützung für den Papst. Am 29. Januar 1380 geriet Caterina bei ihrem letzten Besuch im Petersdom in Ekstase und sah Jesus, wie er zu ihr trat und das schwere, unruhige Schiff der Kirche auf ihre schmalen Schultern legte; unter der gewaltigen Last brach sie ohnmächtig zusammen.

Durch ihre vielen Bußübungen zusätzlich geschwächt und krank, verabschiedete sie sich bald danach von ihren Freunden. Als sie am 29. April ihr Ende nahen fühlte, betete sie noch einmal insbesondere für die katholische Kirche und für den Heiligen Vater. Bevor sie starb, erklärte sie: „Ich habe mein Leben in der Kirche vollendet und für die heilige Kirche hingegeben; das ist für mich eine einzigartige Gnade.“ Dann sprach sie mit strahlendem Gesicht die Worte des Erlösers „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist“ (Lk 23,46), neigte sanft den Kopf und entschlief im Herrn im Alter von 33 Jahren.

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Hört! was ER redet!

In jener Zeit sprach Jesus zu Seinen Jüngern:

«Ich gehe zu Dem, der Mich gesandt hat, und niemand von euch fragt Mich: Wohin gehst Du? Vielmehr, weil Ich euch das gesagt habe, hat Traurigkeit euer Herz erfüllt. Aber Ich sage euch die Wahrheit: es ist gut für euch, daß Ich hingehe, denn wenn Ich nicht hingehe, wird der Tröster nicht zu euch kommen; gehe Ich aber hin, so werde Ich Ihn zu euch senden. Wenn Dieser kommt, wird Er der Welt beweisen, daß es eine Sünde, eine Gerechtigkeit und ein Gericht gibt: eine Sünde, weil sie an Mich nicht geglaubt haben; eine Gerechtigkeit, weil Ich zum Vater gehe und Ihr Mich nicht mehr sehen werdet; ein Gericht, weil der Fürst dieser Welt schon gerichtet ist. Noch vieles hätte Ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt noch nicht ertragen. Wenn aber jener Geist der Wahrheit kommt, wird Er euch alle die Wahrheit lehren. Er wird nicht von Sich selbst reden, sondern was Er hört, wird Er reden und das Zukünftige euch verkünden. Er wird Mich verherrlichen: denn Er wird von dem Meinigen (Er wird nichts anderes lehren, als was er vom Vater und Sohn überkommen hat.) nehmen und euch verkünden.»

(Vierter Sonntag nach Ostern, Evangelium aus Jo. 16,5-14)

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Die richtige Denkkraft des Menschen

(Von Symeon dem Theologen)

Seitdem der Teufel den Menschen durch den Ungehorsam zum Verbannten des Paradieses und Gottes gemacht hat, fand er zusammen mit den Dämonen Gelegenheit, die Denkkraft eines jeden Menschen sowohl in der Nacht als auch am Tag geistigerweise zu erschüttern — beim einen viel, beim andern wenig, bei einem anderen noch mehr.

Man kann diese Denkkraft nicht anders sichern als durch fortwährendes Gedenken Gottes — wenn durch die Kraft seines Kreuzes dem Herzen das göttliche Gedenken eingeprägt wird und es dann die Denkkraft zur Unerschütterlichkeit festigt. Dazu nämlich führt der Ablauf des geistigen Kampfes, den ein jeder Christ im Stadion des Glaubens an Christus sich zu kämpfen anschickt. Andernfalls wird angesichts eines solchen Kampfes jegliche mannigfache Askese eines jeden, der um Gottes willen Ungemach erduldet, vergebens kämpfen. So erweiche man das Herz des guten (Gottes), damit er (von neuem) diese erste Würde verleihe und der Denkkraft Christus eingeprägt werde. So spricht der Apostel: „Meine Kinder, um die ich von neuem Geburtswehen leide, bis Christus in euch Gestalt annimmt.

Habt ihr gemerkt, Brüder, daß es eine geistliche Kunst gibt, das heißt einen Weg, welcher den, der ihn ausübt, rasch zu Leidenschaftslosigkeit und Gottesschau emporführt? Seid ihr jetzt überzeugt, daß ein jedes praktische Tugendleben bei Gott als das Laub eines Baumes ohne Früchte gilt; und daß für eine jede Seele, welche die Bewachung des Geistes nicht besitzt, dies für sie auf ein Nichts hinauslaufen wird? Darum wollen wir uns eifrig bemühen, damit wir nicht ohne Frucht das Leben beenden und dann unnütze Dinge bereuen.

Frage:
Zwar erkennen wir aus der vorliegenden Schrift, was das Tun derer war, welche dem Herrn wohlgefällig waren, sowie daß es eine Tätigkeit gibt, welche die Seele rasch von den Leidenschaften befreit und mit der Liebe Gottes verbindet. Auch wir zweifeln nicht daran, daß sie von einem jeden geschuldet wird, der sich für Christus in den Krieg begeben hat, sondern wir sind sogar sehr davon überzeugt. Worin aber die Aufmerksamkeit besteht und wie man gewürdigt wird, sie zu finden, das bitten wir zu erfahren. Wir sind nämlich noch ganz und gar nicht eingeweiht in diese Sache.

Antwort:
Im Namen unseres Herrn Jesus Christus, welcher gesagt hat: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“, werde ich, nachdem wir ihn als Beistand und Gehilfen angerufen haben, nach Vermögen aufzuzeigen versuchen, worin die Aufmerksamkeit besteht und wie man sie, so Gott will, vollbringen soll.

(Philokalie_4/Nikephoros über die Nüchternheit und Bewachung des Herzens)

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Müßiggang

Alle sollen,
– nicht nur diese oder jene,
vor allem aber die anderen.
Nein, alle!

„Alle sollen, so lange sie gesund sind, sich mit geistigen und körperlichen Arbeiten beschäftigen, damit der Müßiggang, die Quelle aller Übel, … verbannt bleibt.“

(aus: Summarium der Konstitutionen des hl. Ignatius. XLIV.)

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Nirgendwo fruchtbarer

Betrachtung vor dem Allerheiligsten

Wer es ausprobiert hat, weiß, dass die Betrachtung nirgends fruchtbarer gemacht wird als vor dem Tabernakel. Es ist ja jedem bekannt, dass dieselbe Sache zu verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen Umständen ganz verschieden wirkt. Man hat ein Schriftwort hundertmal gelesen, gehört und gesagt, auch in gewissem Sinn verstanden, aber es ist nicht ins Innere eingedrungen -[…]. Aber plötzlich einmal dringt es durch und wird zum blitzartig aufstrahlenden Licht, das hineinleuchtet in die Geheimnisse des Glaubens und den eigenen dunklen Lebenspfad erhellt. Und das ereignet sich am häufigsten in der Nähe des eucharistischen Heilands.

Wer ihn aufsucht und ihm die Seele öffnet, sie ihm gleichsam als bildsames Material in die Hände legt, dem formt er selbst sie. Er öffnet die Augen des Geistes, so dass sie hellsichtig werden für das, was geschrieben steht, und die Ohren, dass sie es vernehmen, und die Lippen, dass sie es künden können, wann und wo und wie es fruchtbar geschehen kann. Das ist nur eine der Wirkungen, die vom eucharistischen Heiland ausgehen: Er legt die Hand auf uns, wenn wir zu ihm kommen, am stärksten natürlich, wenn wir am Hl. Opfer teilnehmen in der Weise, wie es der Sinn dieses Opfers verlangt, d.h., wenn wir nicht nur beiwohnen und sehen und hören, sondern mitopfern, uns selbst ganz hingeben, um mit umgewandelt und mit dargebracht zu werden: den Menschen, der in dieser Gesinnung zum Altar tritt, kann der Heiland in der eigentlichsten Weise sich einverleiben, zum Glied seines Leibes machen, zum Rebzweig am göttlichen Weinstock. Es bedarf kaum eines Wortes, dass zu solcher Teilnahme am Hl. Messopfer die Hl. Kommunion als Vollzug der Vereinigung mit gehört.

Edith Stein – Hl. Teresa Benedikta vom Kreuz, Karmelitin –
Die Mitwirkung der klösterlichen Anstalten an der religiösen Bildung der Jugend, 1929

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Bischof J. M. Sailer über die Frucht des Sterbens Jesu

Was ist also die ganze Frucht des Sterbens Jesu?

1. Offenbarung der Vaterliebe Gottes:
„So hat Gott die Welt geliebt, dass Er seinen Eingeborenen dahingegeben.“
2. Vergebung der Sünden:
„Das Blut Jesu Christi reinigt uns von aller Sünde.“
3. Verherrlichung unseres Erlösers:
„Er musste leiden, und durch Leiden in seine Herrlichkeit eingehen.“
4. Gnade, Kraft, Stärke, Licht zu allem Guten.
„Der uns den Sohn geschenkt, hat uns ja mit Ihm gar Alles geschenkt.“
5. Das allervollkommenste Beispiel, den Willen des Vaters treu zu erfüllen.
„Er hat gelitten, dass wir in seine Fußstapfen eintreten. Er hat uns ein Beispiel gegeben.“
6. Auferstehung von den Toten und ewiges Leben.
„Er musste erniedrigt, und durch Erniedrigung erhöht werden, damit Alle, die an Ihn glauben, das ewige Leben haben.“
7. Die vollkommenste Rettung, Erlösung, Beseligung des Menschengeschlechtes.
„Alles wird in Seinem Namen selig, was selig wird.“

Bischof J. M. Sailer

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Der Rosenkranz als wirkmächtiges Werkzeug, um in der Welt bestehen zu können

Der heilige Ludwig von Montfort ist einer der besten Lehrer des Rosenkranzgebetes. In seinem Buch „Der heilige Rosenkranz. Das wunderbare Geheimnis der Bekehrung und des Heiles“ drückt er sein Bedauern darüber aus, dass die Priester oft „keine tiefgründige Belehrung“ dieses Gebetes vermitteln würden. Eine Beschreibung des Zustand in der katholischen Kirche auch unserer Tage.

Pater Donald Calloway MIC ist Marianer (nicht zu verwechseln mit den Maristen) und gehört somit der Congregatio Clericorum Marianorum sub titolo Immaculatae Conceptionis Beatissimae Virginis Mariae an. Als Marianer-Priester legte er im Jahr 2016 in den USA sein Buch Champions of the Rosary: The History and Heroes of a Spiritual Weapon vor, das nun in deutscher Sprache erscheint und den Titel trägt: „Kämpfer des Rosenkranzes. Die Geschichte und die Verkünder einer geistlichen Waffe“.

Pater Calloway berichtet, dass der Rosenkranz der Auslöser für seine Bekehrung war: „Dieses kleine 20-minütige Gebet half mir, mich unsterblich in Jesus und den Katholizismus zu verlieben. Der Rosenkranz half mir, von einem Leben in Sünde zu einem Leben in Freiheit zu gelangen.“

Er beschreibt den Rosenkranz als wirkmächtiges Werkzeug, um in der Welt bestehen zu können: „Die Menschen von heute müssen die Waffe kennen, mit der sie Unmoral und das Böse bekämpfen und besiegen können.“ Sie müssten „Kämpfer des Rosenkranzes“ werden. Der Rosenkranz sei die übersehene „Waffe“ himmlischer Absicht. Diese Waffe sei geschmiedet worden, um dem Unglauben, dem Hedonismus mit seiner Sucht nach sich selbst und der geistigen Gefühllosigkeit unserer Zeit entgegenzutreten und sie umzukehren. Der Rosenkranz, so Calloway, sei ein „biblisches Gebet und ein geistliches Schwert“, welches „aus dem Wort Gottes geschmiedet wurde, um den Drachen und die Schlange zu bekämpfen“.

Der über 650 Seiten starke Band von Pater Calloway ist gleichermaßen ein Buch über die Geschichte des Rosenkranzes, eine Sammlung höchst bemerkenswerter Zeugnisse und Ereignisse, sowie ein Leitfaden zum Rosenkranzbeten.

Der erste Teil des Buches beleuchtet die Geschichte des Rosenkranzes und bringt historische Tatsachen in die für die meisten Menschen dunkle Vergangenheit dieses Andachtsgebetes. Im zweiten Teil werden 26 Zeugen als Kämpfer des Rosenkranzes vorgestellt, deren jüngster Papst Benedikt XVI. ist. Der dritte und letzte Abschnitt enthält praktische Hilfestellungen, wie man den Rosenkranz beten kann, sowohl auf persönlicher als auch auf gemeinschaftlicher Ebene.

Pater Calloway versucht, die „fromme Tradition“ des himmlischen und dominikanischen Ursprungs des Rosenkranzes zu vermitteln. Die Kirche hatte die Geschichte seit Jahrhunderten voller Stolz weitergegeben: Die heilige Jungfrau Maria erschien dem heiligen Dominikus in einer Vision mit der Anweisung „predige meinen Psalter“ und bezog sich dabei auf den Rosenkranz. Sie gab ihm also das „Schwert“ an die Hand, das er brauchte, um die Häresie der Albigenser, die die Inkarnation leugneten, zu besiegen.

Calloway geht sodann dem Skeptizismus nach, der sich aus den theologischen Polemiken und im Zusammenhang mit der modernen historisch-kritischen Forschung ergeben. Unter Berufung auf konsequente päpstliche Lehren, die die „fromme Tradition“ würdigen, beschreibt der Autor, wie einige Gelehrte begannen, die Historizität dieser Tradition in Frage zu stellen. Auch wenn es nur wenige Beweise dafür gibt, dass der heilige Dominikus den Rosenkranz wirklich von der Muttergottes empfangen hat, weist Calloway auf Erkenntnisse hin, welche die Plausibilität der jahrhundertealten Geschichte untermauern.

Es gibt „auf rein historischer Basis Beweise für frühe Formen des Rosenkranzes im Leben des heiligen Dominikus selbst, im Leben von Dominikanern aus dem 13. Jahrhundert“. Diese „Beweise für frühe Formen des Rosenkranzes im Leben des heiligen Dominikus“ sieht Calloway „im ‚Rosarius‘-Text (ca. 1300) und in den Predigten und Schriften der frühen Dominikaner – die alle vor dem großen Befürworter des Rosenkranzes, dem seligen Alanus de Rupe, entstanden sind“.

Nur wenig mag es den Leser verwundern, wenn er erfährt, dass es ein deutscher Dominikaner war, der „die fromme Überlieferung scharf kritisierte“. Es handelt sich um Pater Thomas Esser OP (1850–1926), der als Sekretär der Indexkongregation im Jahr 1917 sogar durch Benedikt XV. zum Titularbischof von Sinis ernannt wurde.

Der Autor unseres Buches stellt fest, dass „das Jahrzehnt von 1965 bis 1975 als das „Jahrzehnt ohne Maria“ „und/oder“ als das „dekadente Jahrzehnt“ zu bezeichnen sei. Und leider trifft dies nicht nur auf die Theologie der Gottesmutter zu. Calloway notiert: „In der Tat wurden in den Jahren unmittelbar nach den 1950er-Jahren nur sehr wenige gute Bücher über Maria geschrieben. Die klassischen theologischen Werke über Maria, einschließlich derjenigen, die dem Thema Rosenkranz gewidmet sind, begannen bis Anfang der 1980er-Jahre in den Regalen der katholischen Hochschulen zu verstauben.“ – „In dieser Zeit wurden viele Männer, die sich auf das Priesteramt vorbereiteten, sogar davon abgehalten, den Rosenkranz zu beten. In einigen Seminaren wurde das Rosenkranzgebet in der Kapelle des Seminars verboten!

Calloways Beschreibungen von göttlichen Hilfen, die durch das Beten des Rosenkranzes bis in die jüngste Zeit erlangt wurden und werden, sind beeindruckend. Ein Beispiel ist jenes des Seligen Bartolo Longo (1841–1926). Er wuchs in einer gläubigen Familie auf, engagierte sich in der nationalistischen Bewegung in Süditalien und gab schließlich seinen katholischen Glauben auf. Gleichzeitig entwickelte er eine Faszination für das Okkulte und wurde sogar zum satanischen Priester geweiht. Ein solcher Lebensstil führte ihn nicht in die Freiheit, sondern in tiefe Depressionen und Angstzustände. Auf Empfehlung eines Freundes konsultierte er einen Dominikaner, der ihm half, sich vom Okkulten abzuwenden und Licht und tiefen Frieden in der Rückkehr zu Christus zu finden.

Bartolo kämpfte mit seinem immensen Schuldgefühl für den Schaden, den er als Satanist angerichtet hatte. Doch hatte er die Hoffnung, am Leben zu bleiben. Er wurde Dominikaner des Dritten Ordens und begann, „den heiligen Rosenkranz nicht nur zu beten sondern auch zu fördern“. Sein Glaube trug Früchte und bald errichtete er als Frucht seiner Bekehrung und seiner Dankbarkeit Krankenhäuser, Waisenhäuser und Schulen. Er und seine Frau wurden zu Zeugen von Wundern, wie die Errichtung des berühmten Heiligtums Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz von Pompeji.

Die Kenntnis der Geschichte des Rosenkranzes und Zeugnisse wie jene des Bartolo Longo können Gläubige wie dem Glauben fernstehende anregen, das große katholische Gebet des Rosenkranzes wiederzuentdecken bzw. neu zu entdecken. Hierzu können auch die im dritten Teil des Buches angebotenen Anleitungen, Meditationen und Informationen dienlich sein.

Pater Calloway hat mit seinem Buch einen inhaltlich dichten, nützlichen und umfangreichen Begleiter für diejenigen erstellt, die sich intensiver mit dem Rosenkranz beschäftigen möchten – und jenen, die katechetisch für die Kirche tätig sind und andere führen möchten, einen großen Fundus an die Hand gegeben.

Kämpfer des Rosenkranzes“ zu sein, bedeutet, das eigene Leben in das Evangelium einzutauchen, damit es darin verwurzeln kann. So wird der Rosenkranz zum „Schwert“ des Sieges des Evangeliums und eine „Rose“ der persönlichen Heiligkeit.

Erstveröffentlicht bei CNAdeutsch

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Donald H. Calloway MIC
Kämpfer des Rosenkranzes.
Die Geschichte und die Verkünder einer geistlichen Waffe;
mit zahlreichen Abbildungen;
fe-Medienverlag 2024;
656 Seiten; 19,80 Euro;
ISBN 978-3863574086

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Als ich dich rief

Du warst noch jung, so jung,
als ich dich rief
ganz nah zu mir.
Du solltest bei mir sein –
Ein Leben lang,
weil ich dich liebe,
dich – glaubst du es mir?

Ich rief dich,
immer wieder rief ich dich.
Doch du ,
du hast dich abgewandt.
Ich zog dich an mich,
doch du wolltest nicht!
Du setztest deinen Schritt zurück.
Den Rücken hast du mir gezeigt,
mir, der ich nur
dein Bestes hab gewollt.

Du gabst dich hin
Dem Augen-Blick,
der Gier nach Freuden,
den Götzenbildern eigener Ideen.
Für sie gabst du mich preis,
mich, den du tiefer liebst,
als du es ahnst!

Nicht mir bist du gefolgt,
nicht mir!
Nein, weg von mir
bist du gelaufen
der ich dich zog zu mir,
Ganz nah zu mir.
Lieb ich dich doch,
dich, mein geliebtes Kind!

Komm, hör mich an:
War ich es nicht,
der dich das Gehen lehrte?
Hab ich dich nicht getragen
durch die Nacht;
durch Jahre voller Not,
durch Prüfung und Gefahr?

Doch du,
du hast es nicht erkannt,
verstandest nicht,
dass ich es war,
der voller Liebe
sich um dich gesorgt,
bei Tag und Nacht.

Du wirst es noch erkennen
Und erspüren,
dass ich es bin,
dein Meister und dein Gott!
Ich ziehe dich zu mir, mein Kind
sanft, in nie
endender Geduld,
mit Güte
und mit Liebe,
grenzenlos.

Geborgen
in der Stärke meiner Arme
neig ich mich zu dir
und erfülle dich
mit meiner Freude
und mit meinem Frieden.

Ich liebe dich,
Dich, mein geliebtes Kind!

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Geliebte! Ich ermahne!

Geliebte! Ich ermahne euch, die ihr Fremdlinge und Pilger seid, enthaltet euch der fleischlichen Lüste, die gegen die Seele streiten. Führt einen ehrbaren Wandel unter den Heiden, damit die, welche euch als Übeltäter verleumden, eure guten Werke sehen und Gott preisen am Tage der Heimsuchung [durch die Gnade]. Seid jeder menschlichen Obrigkeit untertan um Gottes willen: sei es dem König, als dem obersten Herrn, sei es den Statthaltern, die von ihm abgeordnet sind, die Übeltäter zu bestrafen und die Guten zu belohnen. Denn das ist der Wille Gottes, daß ihr durch einen guten Wandel unwissende, törichte Menschen zum Schweigen bringet.

Ihr seid ja frei, aber nicht um die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit zu gebrauchen, sondern als Knechte Gottes. Achtet alle, liebet alle brüderlich; fürchtet Gott, ehret den König. Ihr Knechte, seid in aller Ehrfurcht den Herren untertan, nicht allein den gütigen und sanften, sondern auch den launenhaften; denn das ist Gnade: in Christus Jesus, unserem Herrn.

(3. Sonntag nach Ostern, Epistel aus 1 Petri 2,11-19)

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