Informiert wird die Öffentlichkeit darüber nicht.

NUR ein eindeutiges NEIN der Angehörigen,
ein NEIN in der Patientenverfügung
oder im Organspendeausweis
beendet die Spenderkonditionierung.

Sonst droht:

Das Procedere:

Schon bei Einlieferung in die Klinik wird im Schockraum nachgeschaut, ob der Notfallpatient über einen Organspendeausweis verfügt. Das ist aber nur äußerst selten der Fall. Trotzdem wird – auch wenn kein Organspendeausweis vorliegt – routinemäßig der Transplantationsbeauftragte eingeschaltet. Er hat die sogenannte „Durchsetzungsbefugnis“, z.B. jederzeit Zugang zur Intensivstation, das Recht den Patienten zu inspizieren und uneingeschränkte Akteneinsicht. Seine Aufgabe ist es, jeden möglichen Organspender zu identifizieren, zeitnah die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) zu informieren und die intensivmedizinische Konditionierung des Patienten für eine mögliche Organ- spende zu veranlassen. Auch davon wissen die Angehörigen meist nichts. Zusätzlich ist er befugt, mit einem anderen Arzt rechtskräftig den Hirntod festzustellen. Eine Praxis, die die Bundesärztekammer 2014 noch als Interessenkonflikt bezeichnete und untersagte. Wenig später wurde sie erlaubt.“

https://initiative-kao.de/spenderkonditionierung-der-manipulierte-sterbeprozess/

„Ich habe meinen Sohn am Tag seiner Beerdigung noch einmal gesehen. Jetzt war er richtig tot. Er war leichenblass, kalt wie Stein, seine Augen fehlten und ein Schnitt zog sich von seiner Kinnspitze bis tief in den Ausschnitt seines Hemdes. Da erst wurde mir bewusst, dass ich ein Kind im Krankenhaus zurückgelassen hatte, das beatmet wurde, warm war, behandelt wurde wie ein Lebender, dessen Geräte am Bett Kurven aufzeichneten, das immer noch Infusionen bekam und aus dessen Körper Flüssigkeit lief.“

Lesen Sie diesen Artikel hier:

Hirntod – der neue Tod bei lebendigem Leib: eine rechtliche Fiktion

Kritische Aufklärung
über Organtransplantation

https://initiative-kao.de/

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Hl. Rosa von Lima – 30. August

Die heilige Rosa von Lima ist am 30. April 1586 in Lima, damals Hauptstadt des Vizekönigreichs Peru, geboren. Ihr ursprünglicher Name war Isabel Flores de Oliva. Sie war eines von dreizehn Kindern ihrer Eltern.

Die kleine Isabel wurde von ihrer Mutter von Kind an Rosa genannt. Rosa zog mit einzigartiger Kraft das Beispiel der hl. Caterina von Siena an. Das führte sie 1606 zu dem Entschluss, wie diese, den weißen Habit der Terziarinnen des Dominikanerordens zu tragen. Trug den Ordensnamen Rosa von der heiligen Maria.

Sie war geschickt im Nähen, und trug mit ihren Näharbeiten zum Unterhalt der Familie bei. Um 1615 baute sie sich eine kleine Zelle oder Klause im Garten ihres Elternhauses. In diesem kleinen Raum von nur etwa zwei Quadratmetern fand sie die Sammlung zum Beten und zu Bußwerken. Sie half von hier aus den Ärmsten und Bedürftigsten von Lima. Im März 1617 feierte sie in der Dominikus-Kirche in Lima ihre mystische Vermählung mit Christus.

Halbseitig gelähmt, übergab die Jungfrau aus Lima am frühen Morgen des 24. August 1617 ihre Seele an Gott.

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Enthauptung: Johannes der Täufer – 29. August

Als der Täufer dem Fürsten, der seine erste Gattin verstoßen hatte, vorhielt, er dürfe nicht Herodias, die Frau seines Halbbruders Herodes Philippus zu dessen Lebzeiten heiraten, da ließ Herodes Antipas den unbequemen Mahner festnehmen, der offenbar vor ihn getreten war, um ihn persönlich zu ermahnen.

Der Fürst hätte den Täufer einerseits gern getötet, um ihn loszuwerden, doch fürchtete er andererseits das Volk, und außerdem hörte er Johannes gern an, denn er hielt ihn für einen gerechten und heiligen Mann.

Der Täufer verbrachte einige Zeit im Gefängnis. Dann kam der Geburtstag des Fürsten, an dem Salome, die Tochter der Herodias, vor ihm tanzte. Voller Begeisterung versprach er ihr, denjenigen Wunsch zu erfüllen, den sie an ihn richten würde. Sie aber kam mit ihrer Mutter überein, das Haupt des Täufers zu fordern, den Herodias anscheinend unbedingt zum Schweigen bringen wollte. So ließ Herodes Antipas den Täufer enthaupten.

Dies geschah (nach Flavius Josephus) auf der Burg Machärus im ostjordanischen Peräa, wohl im Jahre 29.

Den Jüngern des Täufers wurde der Leichnam ihres Meisters überlassen, und sie bestatteten ihn. Das Grabmal soll bei der Stadt Samaria gelegen haben, wo es dem Zugriff des Herodes Antipas entzogen war. – Der Fürst fand trotz der Hinrichtung des Täufers nicht zur Ruhe. Er fürchtete, dass Johannes von den Toten auferweckt in Jesus wirke, von dessen Wundertaten er hörte.

Martyrologium Romanum vom 29. August:

„Die Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers. Herodes ließ ihn um das Osterfest enthaupten; das Gedächtnis wird jedoch heute feierlich begangen, weil an diesem Tag sein ehrwürdiges Haupt wieder gefunden wurde. Es wurde später nach Rom gebracht und wird in der Kirche des heiligen Silvester auf dem Marsfeld vom Volke hochverehrt.“

Meister des Eggenburger Altars, Enthauptung Johannes des Täufers, Sammlung Städel Frankfurt http://www.sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/enthauptung-johannes-des-taeufers

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Hl. Augustinus – 28. August

Die Ferne Gottes kommt also der Ferne von uns selbst gleich:

»Denn du« – so erkennt Augustinus (…),
indem er sich direkt an Gott wendet –
»warst innerer als mein Innerstes
und höher als mein Höchstes«,
»inferior intimo meo et superior summo meo«;
so sehr – fügt er an einer anderen Stelle hinzu,
als er an die Zeit vor der Bekehrung denkt –,
daß »du vor mir warst;
ich aber hatte mich von mir selbst entfernt
und fand mich nicht, geschweige denn dich« (…).

Gerade weil Augustinus persönlich diesen intellektuellen und geistlichen Weg erlebt hat, verstand er es, ihn in seinen Werken mit so großer Unmittelbarkeit, Tiefe und Weisheit darzustellen, wobei er an zwei weiteren berühmten Stellen der Confessiones (…) zugibt, daß der Mensch »ein großes Rätsel« (»magna quaestio«) und »ein tiefer Abgrund« (»grande profundum«) ist, Rätsel und Abgrund, die nur Christus erhellt und rettet.

Das ist wichtig:
Ein Mensch, der fern ist von Gott, ist auch fern von sich selbst,
seiner selbst entfremdet und kann sich selbst nur finden,
wenn er Gott begegnet.
So gelangt er auch zu sich selbst,
zu seinem wahren Ich,
zu seiner wahren Identität.

(Papst Benedikt XVI. am Mittwoch, 30.01.2008)

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Tu das, was die Stunde gebietet!

„Erhebe dich! Fahre hinaus auf die See!
Tu das Deine!
Tu das, was die Stunde gebietet!
Schau nicht zurück, packe an!
Ich bin ja bei dir.“

„Ich kann es nicht, Herr.“
„Doch, fang an, Du kannst!“

Das ist immer dieses „Ite missa est“. Hier sind wir ganz zu Hause, geborgen, hineingenommen in die Wandlung, in die ewige Liebe, ins innerdreifaltige Ineinander, umwoben vom Licht der Liebe – und dann: „Ite missa est. Ich bleibe bei dir. Nun geh, geh hinaus!“ – die Forderung der Stunde erfüllend, was hier und jetzt geboten ist an deinem Ort, an dein Kreuz, voller Vertrauen. Und unterwegs, mitten im vertrauensvollen, mutigen Tun, in der rücksichtslosen Tat – rücksichtslos gegen eigene Schwächen und Vorbehalte – ereignen sich die Wunder, wird der Segen wahr, spüren wir, daß Der, der uns aussendet, mitgeht, in uns wandelt, wirkt, denkt, leidet, wie Er ja selber vom Vater ausgegangen ist und in die Welt gekommen und wieder zurückkehrt zum Vater, die Welt verlassend und die Welt mitnehmend zum Vater hin: „Er fährt auf zur Höhe und nimmt Gefangene mit.“

Immer dieses Zurückkehren und Ausgesendet werden. Das ist das Ein- und Ausatmen unseres Daseins. Wenn ein Pol fehlt, ist das Dasein eine nichtssagende Farce. Entweder verkrümelt sich einer in weichlicher Angst, zieht sich zurück ins Schneckenhaus und meidet den Kampf: dann ist sein Dasein unfruchtbar. Er verweigert sich wie Jonas sich zuerst geweigert hat, nach Ninive zu gehen. „Geh nach Ninive, in die Blutstadt, in die Stadt der Verbrecher, wo Mord herrscht.“ Aber Jonas hatte eine panische Angst dorthin zu gehen. Und dann geriet er in den Schlund des Seeungeheuers; wurde wieder ausgespieen nach drei Tagen. Und dann ging er nach Ninive. Er ging einfach auf Sein Wort hin. Und Ninive bekehrte sich auf die Predigt des Jonas hin. –

Zurückkehren und sich aussenden lassen. – Wer allerdings ohne sich aussenden zu lassen, ohne immer wieder zurückzukehren, ohne behaust zu sein, im Urgrunde nur verzettelt und zerstreut ist in die Oberfläche des zweckhaften Tages, dessen Dasein ist null und nichtig und geht ins Verlorene, also ins Nichts! Beide Pole sind die Säulen, zwischen die der Sinn deines Lebens gespannt ist. Atme ein, atme aus. Berge dich und weine. Stehe auf und handle!

(Pfarrer Hans Milch am 13. Sonntag nach Pfingsten 1984)

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„Unwägbarkeiten, die auf uns warten“

„… Hundertzwanzig Jahre nach der Wahl des heiligen Pius X.
ist das Chaos, in dem wir uns befinden,
das Endergebnis eines revolutionären Prozesses,
dessen Ursprünge weit zurückliegen
und der eine jahrhundertealte Eigendynamik besitzt. …“

Hier den ganzen Artikel lesen

Laut Ansa-Fotograf Alessandro Di Meo ist diese Aufnahme wirklich echt: Ein Blitz schlägt in den Petersdom ein – nur wenige Stunden nachdem Benedikt XVI. seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte – Quelle: dpa/tem mda ss hpl

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Ein Buch zum Hundertsten: Reinhard Raffalt

Das Buch „Ein Leben für die Kultur“ ist anlässlich des 100. Geburtstags von Reinhard Raffalt, der am 15. Mai 1923 in Passau geboren wurde, in zweiter Auflage erschienen. Zu diesem Anlass wurde es von seinem Autor Julian Traut neu durchgesehen und erweitert. Freunde gelungener Biografien über Persönlichkeiten von Format können sich freuen.

Reinhard Raffalt (1923–1976) zwischen Bayern, Deutschland und Italien“ lautet der Untertitel des beim Verlag Pustet herausgegebenen Werkes. Damit wird bereits der geografische Wirkungsbereich des hochgebildeten bayerischen Schriftstellers und Journalisten umschrieben. Doch es gibt noch weitere Wirkungsbereiche, die von der Person Raffalts beackert wurden: Musik, Kunst und Kirche.

Der studierte Kirchenmusiker promovierte in seinem Fach und war vielfältig als Organist unterwegs. Mit dieser seiner ersten Liebe verdiente er sich nicht nur während seines Studiums den Lebensunterhalt. In Rom sollte er später die Stelle eines Organisten an der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell’Anima erhalten; ebenso einen Lehrauftrag für Kirchenmusik am Collegium Romanum. Mit den weiteren Studienfächer Philosophie und Kunstgeschichte ausgestattet erhielt Raffalt die Stelle eines „Vatikankorrespondenten“ der „Passauer Neuen Presse“.

„Ganz ohne Zweifel übte Rom mit seiner Geschichte und Kultur, mit dem Vatikan als Zentrum des Katholizismus und seinem kosmopolitischen Charme eine enorme Anziehungskraft auf den jungen Raffalt aus.“

In Rom entstanden die berühmten fünf Italien-Büchern von Raffalt, die zu Bestsellern wurden und den Autor erstmals in Deutschland bekannt machten. (Rom. Leben mit Rom. 5 Bände: Concerto Romano, Fantasia Romana, Sinfonia Vaticana, Cantata Romana. Römische Kirchen, Divertimento Romano. Leben in Rom).

Das Römische Institut der Görres Gesellschaft stellt die Frage, wer dieser Mann war, „der in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg in Bayern, Deutschland und auch Italien einen so klingenden Namen hatte“, und warum er heute beinahe vergessen ist.

Die Antwort: „Journalist, Schriftsteller, Kulturvermittler und Musiker – Reinhard Raffalt (1923–1976) war ein Mann mit vielen Begabungen. Mit seinen Büchern, Hörfunksendungen und Filmen begeisterte er Millionen Menschen nördlich und südlich der Alpen. Er war Bayerns Stimme in Rom. Zudem gestaltete er in den 1950er-, 60er- und 70er-Jahren die auswärtige Kulturpolitik der Bundesrepublik Deutschland mit.“

Tatsächlich war Raffalt ein unermüdlich Wirkender. So weiß heute fast niemand mehr, dass er für die junge Bundesrepublik „Sonderbeauftragter des Auswärtigen Amtes für die deutschen Kulturinstitute in Asien und Afrika“ gewesen ist.

Der „Deuter der romanischen Welt“, so Michael Kunze in der Tagespost über Raffalt, war in der katholischen Kirche zu Hause. Ganz in ihr sozialisiert, hatte er selbstverständlich auch eine Meinung zu den Geschehnissen, die mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil zusammenhingen. Obwohl Raffalt das Papsttum akzeptierte, verehrte er doch besonders Pius XII. und Johannes XXIII.

Mit Paul VI. hatte er seine Schwierigkeiten. Insbesondere dessen Öffnungspolitik gegenüber den sozialistischen Staaten brachte Raffalt dazu, 1973 ein brisantes Buch zu schreiben: „Wohin steuert der Vatikan?“ Für ihn war es Anbiederung an den Kommunismus.

Raffalt trauerte „über das Verstummen der gregorianischen Choräle“ und das „Ende römischen Brauchtums“. Mit der Liturgiereform ging er hart ins Gericht und sah in ihr den Ausverkauf des Lateinischen und die Banalisierung des Heiligen.

Raffalt kritisierte den Verfall der katholischen Tradition. „Die Liturgiereform sei Ausdruck einer gewollten neuen Formlosigkeit und ‚progressiver‘ Kulturfeindlichkeit, die im Ausverkauf der weltumspannenden Kultsprache Latein ihren Ausdruck finde. Dies war in Raffalts Augen ein sinn- wie würdeloses Opfer vor den Götzen des Zeitgeistes und die Aufgabe von althergebrachter ‚Schönheit‘.“ Nach Traut kritisierte Raffalt „interne Disziplinierungsversuche durch Paul VI. in der innerkirchlichen Diskussion, welche für ihn nur Steigbügelhalter für die Verwirklichung einer pro sozialistischen Politik waren. Raffalt beschrieb Paul VI. als einen Papst, der sich innerkirchlich konservativ verhielt, um außenpolitisch progressiv verfahren zu können.“

Indes war es Reinhard Raffalt nicht vergönnt, seinen Landsmann Joseph Ratzinger auf dem Stuhl Petri zu sehen; andererseits ist ihm erspart geblieben, den Niedergang des katholischen Erbes in einem noch viel größerem Maße erleben zu müssen, als er dachte, es bereits zu erleben.

Reinhard Raffalt wurde im Jahr 1975 schwer krank. Ein Leberleiden vergiftete seinen Körper. Nach leidvollen Monaten starb er in München am 16. Juni 1976 im Alter von 53 Jahren.

Die Lektüre des Buches „Ein Leben für die Kultur“ bildet und macht reich. Es stellt uns einen Menschen, eine Persönlichkeit vor, die uns Deutschen heute Not tut. Aber es ist schön, von dieser gebildeten Persönlichkeit zu erfahren.

Zum Ende des Buches ist ein umfangreiches Register angefügt, das sowohl zu Hörfunk- und Fernsehsendungen von Raffalt führt, als auch zu gedruckten und ungedruckten Quellen und Publikationen.

Julian Traut: Ein Leben für die Kultur.
Reinhard Raffalt (1923-1976) zwischen Bayern, Deutschland und Italien;
Verlag Pustet, 2. erweiterte Auflage 2023;
ISBN 978-3791734408; 312 Seiten; 39,95 Euro.

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Ein Haus Gottes im 21. Jahrhundert

Warum ein Klosterneubau in einer Zeit, in der sich der Katholizismus, zumindest in Europa, scheinbar im Niedergang befindet?

Am 15. August, dem Fest Mariä Himmelfahrt, segnete der Abt von Sainte-Marie de La Garde am Ende des Pontifikalamtes „im Schatten der Walnussbäume“ in Anwesenheit von mehreren hundert Menschen eine Großbaustelle. Hier sollen in den nächsten 3 bis 10 Jahren drei Flügeln des Kreuzgangs (Refektorium, Kapitelsaal, Zellen der Mönche und Sakristei) entstehen. Das Refektorium soll sodann vorübergehend als große Kapelle dienen.

Auch der Kirchturm für die Abteikirche soll neu gebaut werden. Der Glockenturm ist wesentlich für eine Benediktinerabtei. Der Klang der Glocken bestimmt das Leben der Mönche. Einmal in der Nacht und sieben Mal am Tag rufen die Glocken die Mönche in die Kapelle, um die Ehre Gottes zu singen und für die Welt zu beten. Die Glocken läuten und bestimmen den Anfang und das Ende aller Aktivitäten: Gebet, Studium, Handarbeit. Und klingen über das Land als Zeichen christlichen Lebens.

Das auf einem Hügel in Saint-Pierre de Clairac, einer kleinen französische Gemeinde im Departement Lot-et-Garonne, in der Diözese Agen gelegen Anwesen, auf dem die neue Abtei entstehen wird, wurde im Jahr 2002 von 8 Mönchen aus Le Barroux besiedelt. Die erste Kapelle entstand aus einem ehemaligen Schafstall. Ab 2009 wurden erste größere Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten am bestehenden Gebäude vorgenommen. Als das Kloster 2021 in eine Abtei umgewandelt wird, wählen die etwa 20 Mönche Dom Marc Guillot zu ihrem Abt. –

Nachdem schon am 3. Mai mit den notwendigen Erdarbeiten begonnen wurde, kamen an Mariä Himmelfahrt, dem Hochfest der Jungfrau Maria als Patronin dieses Klosters, mehr als 500 Menschen aus ganz Frankreich zusammen, um der Segnung des Grundsteins der künftigen Benediktinerabtei beizuwohnen. Denn die vor Ort lebenden Benediktinermönche, sowie ihre Mutterabtei Sainte-Madeleine-du-Barroux, haben es sich zur Aufgabe gemacht, ein Kloster für das 21. Jahrhundert zu errichten.

In der ersten Phase dieses herausragenden Bauvorhabens wurde zunächst die Terrassierung des Geländes vorgenommen und zuletzt schon ein Teil der Betonfundamente für die drei neuen Gebäude rund um den Kreuzgang und den Glockenturm des Klosters gegossen.

Im Vertrauen auf die Vorsehung gehen die Mönche behutsam und pragmatisch
in ihrem kühnen Vorhaben voran,
eine neue Benediktinerabtei zu errichten.

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Fest des Unbefleckten Herzens Mariä – 22. August

Nach DEINEM Herzen

Allmächtiger ewiger Gott, du hast
im Herzen der seligen Jungfrau Maria
eine würdige Wohnstätte des Heiligen Geistes bereitet;
verleihe uns, die wir im frommen Sinn das Fest dieses
unbefleckten Herzens feiern, die Kraft,
nach deinem Herzen zu leben:
Durch unseren Herrn Jesus Christus,
der mit Dir lebt und herrscht
in der Einheit eben dieses Heiligen Geistes.
Amen.

Dieses Fest verdankt seine Einführung dem glühenden Eifer des Pater John Eudes, des Gründers der Gesellschaft Jesu und Mariä. Schon seit 1646 feierte er in seiner Genossenschaft das Fest des Reinsten Herzens Mariä. Von einem päpstlichen Legaten erwirkte er die Gutheißung desselben. Nach und nach wurde es auch mit Zustimmung der Bischöfe in verschiedene Diözesen eingeführt, vor allem in Frankreich, wo es bereits 1688 bekannt ist. Auch die Franziskaner und Jesuiten eiferten für die weitere Verbreitung dieses Festes. Pius VII. gab dann endlich die ausdrückliche päpstliche Genehmigung. In der Folge nahm die Verbreitung des Festes einen raschen Lauf. 1855 schenkte ihm Pius IX. ein eigenes Meßformular und auch ein eigenes Stundengebet. Der Termin des Festtages war allerdings in den einzelnen Ländern verschieden. Durch die aufblühende Herz-Jesu-Verehrung wurde zumeist der Samstag nach dem Herz-Jesu-Fest dafür genommen, bis dann von Pius XII. im Jahre 1942 der Oktavtag von Mariä Himmelfahrt, der 22. August, für die ganze Kirche einheitlich festgelegt wurde.

Durch die Fatima-Botschaft hat die Herz-Mariä-Verehrung einen sehr starken Auftrieb erfahren. Spricht doch darin die Gottesmutter das tröstliche Wort: „Am Ende wird mein unbeflecktes Herz triumphieren.“

… Wir sind leicht geneigt, wenn im Frömmigkeitsleben das Wort „Herz“ aufsteigt, an Süßliches, Gefühlsbetontes, Sentimentales zu denken. Dann sperrt sich bei vielen, etwas in uns. Nicht zu Unrecht; denn das Religiöse liegt auf einer zu hohen Ebene und ist von zu heiligem Ernste, als dass es in die Sphäre des Verschwommenen, Unverbindlichen oder gar Kitschigen herabsinken dürfte. Wer aber solche Vorstellungen mit der Herz-Mariä-Verehrung verbinden sollte, hätte damit weit vorbeigesehen an der Einstellung unserer Kirche. Niemals hätte sie sich dazu verstanden, das Herz Mariä zum Gegenstande eines liturgischen Festgeheimnisses zu machen, wenn es nicht der Würde eines eigentlichen Gottesdienstes entspräche. Wenn unsere Kirche vom Herzen spricht. dann meint sie damit die Wesensmitte und den Quellgrund einer Persönlichkeit, die im leiblichen Herzen nur ihr Symbol besitzen. Es schwebt dann vor ihren Augen jener personale Kern, der die Triebfeder aller Handlungen und Einstellungen eines Menschen ist.

Herz-Mariä-Verehrung beugt sich vor der Wesensmitte und vor dem Kern der Persönlichkeit jenes Wesens, das nach den Worten Pius‘ IX. dem gleichen göttlichen Dekrete seine Existenz verdankt wie der Gottmensch Jesus Christus, selbst. Wer könnte jedoch eines solchen Wesens Urgrund ausschöpfen? All das, was Jahrtausende über das heiligste aller Geschöpfe, über die begnadigste aller Menschen, über die schönste aller Frauen je gesungen haben, will Herz-Mariä-Verehrung wie in einem einzigen Strahlenbündel zusammenfassen. Jene Person. ist die Mutter unseres Herrn, die Gottesgebärerin. Maria ist die Meisterschülerin des Herzens Jesu vor allen Aposteln. Sie ist das Urbild eines erlösten Gotteskindes. Maria ist die Gehilfin Christi im Erlösungswerke. Sie ist die Himmelskönigin. und die Vermittlerin aller Gnaden. Herz-Mariä-Verehrung wird, so gesehen, eine Andacht von ungeahnter Tiefe und übersprudelndem Reichtum.

Wie fein passt aber gerade für Maria das Symbol des Herzens, da es das Symbol der Liebe ist. Wie sie selbst eines Gottes unergründlicher Liebe ihr Dasein und ihre Gaben verdankt, so kennzeichnet hinwiederum nichts so gut Mariens Wesenskern wie die Liebe. Nennen wir sie doch die Mutter der schönen Liebe, die Königin der Barmherzigkeit. Unerschöpflich ist die Liebe ihres Mutterherzens, unerschöpflich ihr Erbarmen.

Mariens Wesenskern ist uns aber auch nicht denkbar, ohne das vor Augen zu haben, wodurch sie in einer sündenbeladenen Welt eine Sonderstellung einnimmt: die spiegelklare Reinheit ihres Innern. Darum drängt sich beim Nennen ihres Namens immer die Beifügung „die Jungfrau“ auf, bei der Nennung ihres Herzens die Beifügung „das reinste, das unbefleckte Herz“. Das ist gut so; denn damit leuchtet vor den Augen des Beters jenes hehre Ideal auf, dem er als Gotteskind zuzustreben verpflichtet ist, wonach überhaupt jedes Menschenherz, das noch nicht schlechthin dem Bösen verfallen ist, mit Urgewalt sich sehnt: das Ideal der Reinheit. Wer möchte sich angesichts des unbefleckten Herzens Mariens nicht darum mühen, um mit ihm dem Schöpfer und Gnadenspender den ewigen Lobgesang zu singen.

(vgl. C. Feckes, So feiert dich die Kirche, Steijl 1954)

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