Zum Dank

. . . für 70 000 Besucher hat die Seite

Die `Alte Messe´ in Mönchengladbach

Kempf’s Liturgik: „In Gottes Tempel“

eingestellt. Man kann hier nachschlagen oder sich das reich bebilderte Buch herunterladen. Das äußerst informative Buch vermittelt Basiswissen und erklärt Begrifflichkeiten aus dem Alltag der Kirche. So sei denn auch von hier aus sowohl das Nachschlagewerk als auch die Webseite empfohlen!

HIER zum „Geschenk“!

http://altemessemg.blogspot.de/

+

 

Benedikt XVI. – Seine Papstjahre aus nächster Nähe

Buchempfehlung

Das neue Buch von Paul Badde „hält Schritte
des deutschen Papstes fest, durch die er
in die Geschichte eingehen wird.“

Der verdutzte Bücherfreund wundert sich: noch ein Buch über Benedikt XVI.? Gerade jetzt, wo doch alle Welt längst Abschied genommen hat von einem Theologen, der Papst wurde und weichen musste für einen anderen, der das Amt das Papstes ganz anders verkörpert als der Theologenpapst Benedikt. Täuschen wir uns nicht.

Das vor uns liegende Buch des Historikers, Journalisten und Katholiken Paul Badde fasst einige seiner „Stücke“ zusammen, die er im Auftrag seines Arbeitgebers geschrieben hat, als er als Korrespondent für die „Welt“ in Rom und dem Vatikan arbeitete. So sind die Kapitel des Buches in den Jahren des Papstes Benedikt XVI. alle bereits zu lesen gewesen. Badde beschreibt in seiner Vorbemerkung, unter welchen Umständen diese Zeitungsartikel manchmal entstanden sind. Vor allem bezeichnet er sich selbst aufgrund mancher Krankheiten als „viel schwächer als der alte Papst“. Auch wenn nicht immer alle Badde-Texte in der „Welt“ veröffentlicht wurden, weil manches nicht ausgewählt wurde oder redaktionelle Notwendigkeiten etwas anderes vorsahen, so geben die 248 Seiten des von LangenMüller im Herbig-Verlag herausgegebenen Buches einen spannenden Einblick in das Pontifikat des Ratzinger-Papstes. Es bietet gewissermaßen historische Originalquellen.

Das aus nächster Nähe zum Papst entstandene Buch hält wie ein Bernstein Schritte des deutschen Papstes fest, durch die er in die Geschichte eingehen wird. Zwei Tage nach seiner Papstwahl schreibt Badde über Benedikt, indem er an den erst wenige Tage zurückliegenden Karfreitag erinnert, als Joseph Kardinal Ratzinger sagte: „Halten wir inne vor dem leidenden Gottessohn. Versuchen wir, sein Gesicht zu erkennen in denen, die wir verachten möchten. Lassen wir uns annageln an ihn und keiner Versuchung nachgeben, uns loszulösen und dem Spott zu folgen, der uns dies einreden will. Im Verwesungsgeruch der Ideologien sollte unser Glaube wie der Duft sein, der auf die Spur des Lebens führt.

Ein bemerkenswerter Satz ist dem Rezensenten aufgefallen, der ihn sofort an das derzeitige Pontifikat erinnert und einen der großen Unterschiede zwischen den Päpsten Ratzinger und Bergoglio deutlich macht. Badde schrieb am 19. April 2012, zehn Monate vor dem Rücktritt Benedikts: „Strippen zu ziehen, Hausmächte um sich zu sammeln und Netzwerke zu seinem Vorteil zu knüpfen, all dies hat Joseph Ratzinger nie gelernt.

Dem Buch „Paul Badde. Benedikt XVI. – Seine Papstjahre aus nächster Nähe“ ist ein Geleitwort vorangestellt: Gott ist Liebe. „Deus caritas est“ war die erste Enzyklika dieses Papstes. Nicht nur aus den Vorbemerkungen Baddes spürt der Leser die Wahrheit dieses Wortes. Zuletzt schreibt er den einfachen und schönen Satz: „Ich vermisse ihn, seit das Licht in seinem Zimmer über dem Petersplatz am 28. Februar 2013 erloschen ist.“

Erstveröffentlicht – kath.net

Paul Badde.
Benedikt XVI. – Seine Papstjahre aus nächster Nähe
Langen-Müller-Verlag, 2017
256 Seiten, ca. 17 farb. Abbild.
ISBN: 978-3-7844-3434-6
22,00 Euro

HIER BESTELLLEN

 

 

 

+

 

 

Vorfastenzeit – Gewissenserforschung

Die Gewissenserforschung ist eine weithin verloren gegangene geistliche Übung katholischer Frömmigkeit. Der heilige Bischof Franz von Sales lehrt sie uns:

Die Gewissenserforschung, die man immer vornimmt, ehe man zu Bett geht, soll wie folgt gehalten werden:
1. Danke Gott, dass er dich diesen Tag erhalten hat.
2. Prüfe dein Verhalten während des ganzen Tages. Um dies leichter zu können, überlege, wo und bei wem du warst, womit du dich beschäftigt hast.
3. Glaubst du etwas Gutes getan zu haben, so danke Gott. Hast du aber in Gedanken, Worten oder Werken gesündigt, dann bitte die göttliche Majestät um Verzeihung und nimm dir vor, es bei der nächsten Gelegenheit zu beichten und dich gründlich zu bessern.
4. Dann empfiehl der göttlichen Vorsehung deinen Leib und deine Seele, die Kirche, die Eltern und Freunde. Bete zu Unserer lieben Frau, zum Schutzengel und zu den Heiligen, dass sie über dich und für dich wachen mögen. Bitte Gott um seinen Segen und begib dich zur Ruhe, die uns nach seinem Willen notwendig ist.

Diese Übung darf man nie vergessen, ebenso wenig wie die Morgenübung. Durch die eine öffnen wir die Augen unserer Seele der Sonne der Gerechtigkeit, durch die andere schließen wir sie vor der Finsternis der Hölle.

(Franz von Sales. Philothea)

+

Salve Sancta Facies – Hymnus auf das Heilige Antlitz

volto-santo-manoppello

Sei gegrüßt, heiliges Gesicht
unseres Retters.
Gottes Glanz scheint auf in Dir:
in schneeweiß helles Tuch versenkt
und der Veronika geschenkt
als Zeichen Deiner Liebe.

Sei gegrüßt, Zierde der Zeiten,
Spiegel des heiligen,
Sehnsucht der Engel.
Mach uns von jedem Makel rein
und führe uns vor Dich hinein
in den Chor der Seligen.

Sei gegrüßt unser Ruhm
in der Mühsal dieses Lebens:
schwach, gebrechlich, schnell dahin.
Führe uns der Heimat zu,
barmherziges Bild, o süßes Du
zur Ansicht Deines Angesichts,
in dem nur noch Christus ist.

Sei gegrüßt, schöner Schleier.
Edles Spiel zu unserem Trost.
Lebendige Erinnerung
an den, der uns zur wahren Freude
und einem guten Ende
ein sterbliches Körperchen annahm.

(nach Papst Innozenz III.,
aus dem Lateinischen von Paul Badde.
Vatican Magazin 1,2012)

+

 

Pieta im Kloster Mariawald

Viele dummen Berichte und Kommentare wurden besonders in den vergangenen Tagen, teilweise unwissend und voller Häme, über die Trappistenabtei Mariawald verbreitet.

Was die Abtei Mariawald bekannt gegeben hat, siehe weiter unten.

Aber es gibt auch im Internet viel Unterstützung und Wohlwollen für Kloster Mariawald. So verdoppelte sich etwa innerhalb von einer Woche bei Facebook die Zahl der „Freunde der Abtei Mariawald„. Die Künstlerin Eve Jasie hat sich besonders beeindrucken lassen von der Pieta, die sich in der Klosterkirche von Mariawald im linken Presbyterium befindet.

Es ist gut, für die Mönche und für das Fortbestehen des Klosters zu beten!

Pieta Mariawald, Eve Jasie – Quelle: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10211023611602051&set=gm.10155934525456380&type=3&theater&ifg=1

Die Verantwortlichen der Abtei Mariawald haben der Künstlerin für ihre Arbeit gedankt: Sehr geehrte Frau Jasie, ein besonderer Dank Ihnen für Ihre Anteilnahme und Ihre Hilfsbereitschaft. Ihr Bild der Pietà habe ich gestern in den Schaukasten vor der Kirche gehängt. Jeder wird die Botschaft verstehen.

Außerdem erhielt sie das folgende Schreiben:

Mariawald, den 24. 1. 2018
Betreff: „Schließung der Abtei Mariawald“

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Abtei Mariawald,

wir danken Ihnen sehr für Ihre Anteilnahme nach den Meldungen über die Schließung der Abtei Mariawald, die, wie uns mitgeteilt wurde, durch die zuständige Kongregation in Rom verfügt worden ist.

Ob diese Entscheidung endgültig ist und die Modalitäten der Durchführung nicht zu ändern sind, dies zu klären ist sicher aller Mühe wert.

Wir bedauern, dass in einigen Kommentaren die gegenwärtigen Probleme in Mariawald durch Anfeindungen gegen die römische Autorität instrumentalisiert werden. So wird Hilfe für Mariawald eher erschwert.

Bitte helfen Sie weiter durch Ihr Gebet, dass für alle, die in Mariawald leben und arbeiten, eine gute, Gott wohlgefällige Lösung gefunden wird und Mariawald als Ort einer 500-jährigen Gottesverehrung erhalten bleibt.

Mit Ihnen in der Liebe und der Sorge um die Abtei Mariawald verbunden, […]

+

Fest der Gründer der Zisterzienser – 26. Januar

Der heutige Festtag, der in allen zisterziensischen Klöstern feierlich begangen wird, ist in diesem Jahr ein trauriger Tag für die Mönche, Mitarbeiter und Freunde der Trappistenabtei Mariawald. Am 23. Januar hat Abt Bernardus Peeters aus der „Abdij Koningsoord“, der, wie man lesen konnte, als „apostolischer Kommissar“ die Geschicke von Mariawald (mit-)bestimmt, offiziell mitgeteilt, dass er im Auftrag der vatikanischen Kongregation (für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens), der Kardinal Braz de Aviz vorsteht, das Kloster Mariawald abzuwickeln habe (TAGESPOST).

Es ist gut, für die Mönche und für das Fortbestehen des Klosters zu beten!

+

Am 26. Januar begehen die verschiedenen Zweige aller Zisterzienser ein großes Ordensfest. Sie feiern die Gründeräbte:

Robert von Molesme – * um 1027 in der Champagne, † 1111 in Molesme

Alberich von Cîteaux – * um 1050 in Frankreich, † 26. Januar 1109 in Cîteaux

Stephan Harding – * 1059 in Merriott, Somerset, England; † 28. März 1134 in Cîteaux

Diese drei und weitere achtzehn Mönche aus Molesme wollten ganz treu nach der Regel des heiligen Benedikt leben. Die Lebensweise der Mönche von Cîteaux wollte sich unterscheiden von der des damals üblichen benediktinischen Lebensstiles, der geprägt war durch die Abtei Cluny in Burgund, nicht weit von Citeaux. Es entstand aus dieser Reform innerhalb des benediktinischen Mönchtums ein neuer Orden.

Freilich wird oft auch weithin auch Bernhard von Clairvaux als Mitbegründer des Zisterzienserordens genannt. Aber er war kein Ordensgründer, er war Ordensreformer und Motor dieser neuen geistlichen Bewegung. Bernhard trat 1113 zusammen mit 30 weiteren Gefährten, die meisten waren mit ihm verwandt, als Novize in Citeaux ein. Durch den Einfluss seiner starken Persönlichkeit begann ein enormer Aufschwung im neuen Orden. Sehrschnell wurden die ersten Tochterklöster gegründet werden: 1113 La Ferté, 1114 Pontigny, 1115 Morimond.

Kloster Mariawald – Figurengruppe der Zisterzienserväter über dem Eingangsportal der Abteikirche

+

 

Sr. Maria-Gabriella, Trappistin – und die Einheit der Christen

Ein Beitrag zur Gebetswoche für die Einheit der Christen

Der katholische Priester Paul Couturier, der den Kartäusern nahe stand, aber dann Oblate einer benediktinischen Gemeinschaft wurde, war es, der den Gedanken einer ökumenischen Gebetswoche neu entfachte. Nachdem diese Gebetswoche 1908 von Vertretern protestantischer Gemeinschaften ins Leben gerufen wurden, und daraufhin eine solche Gemeinschaft in die katholische Kirche übertrat, stockten weitere Aktionen, weil sich orthodoxe und protestantische Christen nicht imstande sahen an einer solchen Gebetswoche teilzunehmen. Erst 1932 kam wieder Bewegung in die Angelegenheit. Couturier begeisterte sich an dem Wort von Kardinal Mercier: „Um sich zu vereinigen muss man sich lieben. Um sich zu lieben muss man sich kennen. Um sich kennenzulernen muss man zusammenkommen.

Nun sollte die Weltgebetswoche bei allen Christen auf drei Pfeilern ruhen:
1. Ein Schuldbekenntnis
2. Das Gebet um die Einheit
3. Respektierung der Bekenntnisse und Traditionen.
Dieser eifrige Priester lud vor allem die beschaulichen Orden ein, sich an der Gebetswoche zu beteiligen. So kam die Einladung 1936 in die Trappistinnenabtei Grottaferrata (südl. v. Rom).

Die 77jährige Sr. Immaculata Scalvini war von diesem Gedanken ergriffen und wollte „ihr bisschen Leben Gott anbieten“. Bei ihrem Sterben am folgenden 25. Februar war eine junge Nonne zugegen, die sich Sr. Immaculata zum Vorbild nahm: Sr. Maria-Gabriella Sagheddu, die schon ein Jahr später ihr irdisches Leben vollenden wird.

Gabriella wurde am 17. März 1914 auf Sardinien geboren. Sie wird als schwieriges und trotziges Kind beschrieben. Am 30. September 1935 ist sie in das Kloster Grottaferrata eingetreten und legte am Christkönigsfest, am 31. Oktober 1937 ihre ersten Ordensgelübde ab. Zu Beginn des folgenden Jahres brachte Gabriella ihre Ganzhingabe dem Herrn dar, in die Gebetswoche „für die Einheit der Christen“. Bald darauf diagnostizierten Ärzte bei ihr Lungentuberkulose. Deswegen lag sie mehrere Wochen in einem Krankenhaus in Rom. „Der Herr hat mir diesen Schatz gegeben, diese Krankheit, und ich möchte ihn mit niemandem teilen“ sagte sie zu einer Mitschwester kurz vor ihrem Tode, nachdem sie wieder in ihr Kloster zurückgekehrt war.

Von dem ökumenischen Dialog war Sr. Maria-Gabriella kaum beeindruckt. Sie betete und opferte. Und sie wusste, dass die wahre Ökumene nur im Schoß der heiligen Mutter Kirche möglich ist. Ein Mönch eines anglikanischen Klosters schrieb ihr: „… bitte erlauben sie mir, einem ihrer getrennten Brüder, ihnen aus tiefstem Herzen für das Opfer zu danken, das sie für die Einheit der Christen darbringen. … Ich kann ihnen versichern, dass jetzt, wo sie sich Stunde um Stunde mehr der göttlichen Liebe anvertrauen, ihre Brüder durch ihr Opfer die Größe und faszinierende Anziehungskraft des Heiligsten Herzens Jesu neu verehren. …

Die Leidenszeit für Gabriella war lang und schwer. Der Herr holte sie zu sich am Sonntag des Guten Hirten, am 23. April 1939.

Papst Johannes Paul II. sprach sie selig am 25. Januar 1983.
Ihr Gedenktag ist am 22. April.

Sr. Maria-Gabriella, 17.3.1914 – 23.4.1939. Grabstätte.

Die südlich von Rom gelegene Trappistinnenabtei Grottaferrata wurde bald nach dem Krieg aufgegeben. Die Nonnen übertrugen die Gemeinschaft 1957 in ein neuerbautes Kloster nördlich von Rom in Vitorchiano, in der Nähe von Viterbo.

Diese Klostergemeinschaft von Trappistinnen hat, offenbar auf die Fürsprache der sel. Sr. Maria-Gabriella, einen ständigen Zuwachs an Berufungen, so dass seither 7 Tochterklöster gegründet werden konnten (Valserena, Italien 1968, Hinojo, Argentinien 1973, Quilvo, Chile 1981, Humocaro, Venezuela 1984, Gedono, Indonesien 1987), Matútum, Philippinen 1995, Naší Paní, Tschechien 2007).

+

 

 

Vom Wesen des hl. Messopfers (6/18)

5.
Was für ein Opfer nun jenes ist, welches Christus seiner Kirche gegeben hat, das lehrt uns die heilige katholische Kirche auf dem Konzil von Trient, indem sie sagt:
Da im alten Testamente nach dem Zeugnis des Apostels Paulus wegen der Schwäche des levitischen Priestertums Vollkommenheit nicht möglich war, so musste nach der Anordnung Gottes, des Vaters der Barmherzigkeit, ein anderer Priester nach der Ordnung des Melchisedech aufstehen, unser Herr Jesus Christus, dass er alle, soviele geheiligt werden sollten, vollenden und zur Vollkommenheit hinführen könnte. Dieser also unser Gott und Herr wollte einmal sich selbst auf dem Altare des Kreuzes durch seinen Tod Gott dem Vater opfern, um dort eine ewige Erlösung zu bewirken. Weil jedoch sein Priestertum nicht durch den Tod erlöschen sollte, so hat er beim Ietzten Abendmahle, in der Nacht, da er verraten wurde, seinen Leib und sein Blut unter den Gestalten von Brot und Wein Gott dem Vater aufgeopfert, beides unter denselben Gestalten den Aposteln, die er damals zu Priestern des neuen Bundes einsetzte, zum Genusse dargereicht und ihnen sowie ihren Nachfolgern im Priesteramte zu opfern vorgeschrieben mit den Worten: Tuet dies zu meinem Andenken. Dadurch hat er sich selbst als den für ewig bestimmten Priester nach der Ordnung Melchisedechs dargestellt. Das hat er getan, um seiner geliebten Braut, der Kirche, wie es die menschliche Natur verlangt, ein sichtbares Opfer zu hinterlassen, durch welches das einmal am Kreuze blutigerweise dargebrachte vor Augen gestellt werden, das Andenken an dasselbe bis zum Ende der Zeiten lebendig bleiben und seine heilsame Kraft zur Nachlassung jener Sünden, die von uns täglich begangen werden, in Anwendung kommen sollte. So hat es die katholische Kirche immer verstanden und gelehrt. Und das ist nun jenes reine Opfer, das durch keine Unwürdigkeit oder Bosheit der Opfernden befleckt werden kann, wovon der Herr gesagt hat durch den Propheten Malachias, dass er seinem Namen, der groß werden solle unter den Völkern, an allen Orten als ein reines Opfer werde dargebracht. Auch der Apostel Paulus spricht nicht dunkel davon, wenn er den Korinthern (1 Kor. 10,20 ff.) schreibt, es dürften diejenigen, die sich durch Teilnahme am Tische der Teufel befleckt hätten, nicht auch teilnehmen am Tische des Herrn, wobei er beidemal unter „Tisch“ den Altar versteht. Dieses ist schließlich das Opfer, von welchem die verschiedenen Opfer zur Zeit der Naturreligion und des Alten Testamentes Vorbilder waren; es enthält ja alle jene Güter, die durch jene angedeutet wurden, denn es ist die vollkommene Vollendung von ihnen allen.“ (Sitzg. 22, Kap. 1)

+

 

Vom Wesen des hl. Messopfers (5/18)

4.
Da nun alle Völker und Nationen neben Gebeten, Gesängen, Almosen, Bußwerken und anderem Gottesdienst ihre heiligen Opfer gehabt haben, durch welche sie dem wahren Gott oder ihren vermeintlichen Göttern die gebührende Ehre erwiesen, so war es geziemend, dass auch Christus seiner Kirche mit dem wahren Glauben ebenso ein wirkliches Opfer als äußeren Gottesdienst verordnete, durch welches sie Gott die ihm gebührende Ehre geben und ihm den größten Gefallen erweisen könnte. Es wird sich ja kein vernünftiger Mensch denken können, dass Christus seiner Kirche oder Gemeinde, die er in allen Dingen auf das vollkommenste ausstatten wollte, diesen höchsten Gottesdienst vorenthalten und sie in einer so gar hochwichtigen Sache voll Mangel hatte sein lassen wollen. Dann wäre die Kirche in diesem Stücke ja doch geringer gewesen als das Judentum, welches so herrliche Opfer hatte, dass selbst vornehme Heiden aus fernen Landen kamen, um diesen jüdischen Gottesdienst zu sehen, und dass einige heidnische Könige die Unkosten, die derselbe erforderte, bestritten haben, wie im zweiten Buche der Makkabäer zu lesen ist.

+