Ehebruch – oder: aus welcher Zisterne schöpfst Du?

 

Ehebruch mag vielleicht am Anfang reizvoll und lustig sein, doch werden die Folgen bitter sein für diejenigen, die sich darauf einlassen. Es sind immer zwei, die sich darauf einlassen.

„Die Frau eines anderen kann sehr verführerisch sein,
aber ihre Worte sind eine tödliche Falle;
wer den Zorn des Herrn auf sich zieht, der fällt hinein!“
Sprüche 22,14

1.- Die Verderbnis der Seele

Wer aber Ehebruch begeht, dem mangelt es am rechten Verständnis: Wer dies tut verdirbt seine Seele. (vgl. Sprüche 6, 32).
Wer Ehebruch begeht, hat Freude daran und seine Seele ist verunreinigt vom Bösen. Solche Gedanken sind ungesund und falsch. Wer Ehebruch begeht lässt sich von Emotionen treiben, die ihn kontrollieren. „Die Seele verderben“ hat mit Schädigen, Angreifen, Zerstören und Verrotten zu tun. Der Mensch, dessen Seele verdorben ist, handelt niemals richtig, sondern das Böse, das in ihm steckt, führt ihn zur Sünde.

2.- Geistige Blindheit

Warum willst du blind mit der Frau eines Fremden gehen? Warum willst du die Brust eines Fremden umarmen? (vgl. Sprüche 5,20).
Ehebruch beginnt immer als kleine, unbedeutende Affäre. Alles scheint rosig zu sein und der fremde (falsche) Ehepartner glaubt, dass er das erreicht hat, was ihn befriedigen wird. Diese Sünde macht ihn blind und hindert ihn daran, den schwerwiegenden Fehler zu erkennen, in den er sich bereits verstrickt hat. Immer sind es die Ehebrecher die am Ende verlieren. Sie werden entdeckt und das Vertrauen in diese Personen geht verloren. Und im schlimmsten Fall gehen Ehen zu Bruch und Familie stürzen ins Chaos. („Patchworkfamilien“ sind eine Illusion.) Was einmal als einfaches „Ausrutschen“ oder mit „sich Luft machen“, begonnen hat, führt am Ende die Sünder in nicht mehr zu lösende Verstrickungen.

3.- Elend für die Familie

„Trink das Wasser aus deiner eigenen Zisterne und die Bäche aus deinem eigenen Brunnen. Werden deine Brunnen auf die Straßen fließen und deine Wasserbäche auf die Plätze? Lass sie für dich allein sein und nicht für die Fremden bei dir.“ (Sprüche 5,15-17).
Wenn der Mann oder die Frau Ehebruch begehen, wird eine Ehe zerstört. Die Zeit, die zwischen Ehepartner und in der eigenen Familie verbracht werden soll, geht verloren und es beginnen wirtschaftliche Probleme. Der geistliche Segen schwindet. In vielen Fällen ziehen Menschen die Kinder anderer Menschen groß und geben die Verantwortung für die eigene Familie auf. Dabei vergessen sie den wertvollen Schatz, den die Familienbande für Gott darstellt.

4.- Ehebruch und Gottes Strafe

Der Mund der Buhlerin, das sind die Küsse einer untreuen Frau, sind eine bodenlose Falle. Gott straft diejenigen, die sich darauf einlassen und stürzt sie in eine tiefe Grube. (vgl. Sprüche 22,14).
Es verwandeln sich Untreue letztendlich in Schmerz und Bitterkeit. Was zunächst „Spaß“ gemacht hat, endet in schrecklichen emotionalen Katastrophen. Viele Menschen, die Ehebruch erlebt haben, wissen davon, dass dies neben einem irreparablen Schaden für die Familie auch ein schreckliches Schamgefühl nach sich zieht. Was unter schlechten Voraussetzungen begonnen hat, wird übel enden. Gott wird eine solche Beziehung niemals segnen. Im Gegenteil, er wird ihnen ihre Torheit (Dummheit) zeigen. Die Liebhaberei wird zur wahren Strafe für diejenigen, die Ehebruch begehen, und Dinge, die sie vielleicht in ihrer Ehe nicht akzeptiert haben, müssen von nun an angenommen werden.

5.- Alles verlieren oder gewinnen

Einmal las ich diesen erkenntnisreichen Satz: „Niemand verlässt seinen Ehepartner für etwas Besseres, sondern für etwas Einfacheres.“
Von Anfang an beginnt Untreue mit dem geheimen Wunsch, eine „Lücke“ zu füllen, die der eigene Ehepartner nicht füllen kann. Eines der traurigsten Erkenntnisse tritt zu Tage, wenn der Ehepartner, nachdem er durch Untreue alles verloren hat, zu spät erkennt, welchen Schaden seine Taten angerichtet haben. Selbst unter Christen gibt es in der Ehe irreparablen Schaden. Beziehungen, die durch Untreue scheiterten und in einer Scheidung endeten.

Der einzige gute Rat: „Werfen Sie nicht die einst beste Entscheidung Ihres Lebens weg.“
Niemand soll seine Ehe ruinieren. Vielmehr gilt es, diesen fruchtbaren Garten des Lebens täglich zu erkennen und zu pflegen. Die Erntezeit – das sind die besten Ehejahre. Sie kommen, wenn die Früchte des Gartens reif sind.

Über die eheliche Treue heißt es im Buch der Sprüche (Kap 5):

Mein Sohn, ach merke doch auf meine Weisheit, zu meiner Einsicht neige her dein Ohr, auf dass du kluge Überlegung wahrest, und deine Lippen auf Erkenntnis achten. Von Honig trieft die Lippe einer fremden Frau, und glatter ist ihr Gaumen als das Öl. Zuletzt jedoch ist sie wie Wermut bitter und scharf gleichwie ein doppelschneidiges Schwert. Hinab zum Tode steigen ihre Füße, zur Unterwelt gelangen ihre Schritte. Anstatt den Pfad des Lebens sich zu ebnen, sind schwankend ihre Bahnen, und sie weiß es nicht. Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich und weicht nicht ab von meines Mundes Reden! Halt fern von ihresgleichen deinen Weg, und nahe nicht der Türe ihres Hauses, dass du nicht andern deine Stärke opferst und deine Jahre einem Leuteschinder; dass Fremde nicht genießen deine Arbeitskraft und deine Mühe im Hause eines Fremden. Dann müsstest du am Ende schließlich stöhnen, wenn dir dein Fleisch und Leib dahingeschwunden, und sprechen:

„Ach, warum nur hasste ich die Zucht und hat mein Herz die Mahnungen verschmäht, und warum habe ich nicht gehorcht der Stimme meiner Lehrer und den Erziehern nicht mein Ohr geneigt? Fast wäre es mir gänzlich schlecht ergangen in öffentlicher Volksversammlung und Gemeinde.“

Trink Wasser nur aus eigener Zisterne und was aus deinem eignen Brunnen quillt! Sollen denn nach außen deine Quellen sich ergießen, auf freie Plätze deine Wasserbäche? Sie sollen dir allein zu eigen sein und nicht Fremden neben dir! Gesegnet sei dein Born, ja freue dich der Frau aus deiner Jugendzeit! Lieblich wie ein Reh und zart wie eine Gazelle! Es soll dich ihre Liebe allezeit erquicken und ihre Minne immerdar berauschen! Was sollst du dich, mein Sohn, berauschen an der Fremden, warum den Busen einer anderen umarmen? Liegt doch vor Gottes Augen eines jeden Weg, und alle seine Lebensbahnen ebnet er. Die eigenen Vergehen fangen jenen; er ist gefesselt mit den Stricken seiner Sünde. Ein solcher stirbt, weil es an Zucht ihm mangelt, und ob der Menge seiner Torheit taumelt er.

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Kategorien Ehe

Lebenslügen, Sex und Ehe

Ein durchschnittlicher Mann, nennen wir ihn Ulrich, hätte vor 100 Jahren eine durchschnittliche Frau, nennen wir sie Gertrud, geheiratet und mit ihr ein familiäres Leben aufgebaut. Damals hätte Ulrich sich nicht so anstrengen müssen wie heute, um eine Frau zu gewinnen, und er hätte eine feminine, anziehende, freundliche, loyale, natürliche und gesunde Frau bekommen.

Die moderne Frau wird Ulrich dagegen keines Blickes würdigen, da sie in der Illusion lebt, ihn nicht zu brauchen und etwas ganz Besonderes zu sein – wie die Frauen in den Filmen und Serien und in den „sozialen“ Medien. Heute lebt Gertrud in der Illusion, gefüttert mit Bildern der Unterhaltungs- und Werbeindustrie und getragen von den Kräften des Egos, die nun komplett freigesetzt sind.

Wenn Gertrud attraktiv ist, hat sie heute Zugang zu gesellschaftlichen Kreisen, zu denen ein Mann nur Zugang hat, wenn er über viele Jahre dafür hart gearbeitet hat. Gertrud hat Zugang zu Männern, die vor hundert Jahren nie an sie herangetreten wären. Da sie eingeredet bekommt, eine Göttin zu sein, wird sie ein Leben anstreben, das diesem Selbstbild entspricht und wo immer möglich Affären mit Alphamännern beginnen. Sie lebt ihre sexuelle Macht aus, die ihr auf magische Weise goldene Türen öffnet. Dabei übersieht sie aber die Tatsache, dass diese sexuelle Macht nur von kurzer Dauer und sie leicht ersetzbar ist durch eine Vielzahl anderer Frauen, die mindestens genauso anziehend sind.

Vor hundert Jahren wäre Gertrud die Frau von Ulrich gewesen, und der Alphamann hätte sie nicht angerührt, weil die Ehe eine unantastbare Institution war und es noch Formen von Sittlichkeit gab. Vor hundert Jahren wäre auch die noch alleinstehende Gertrud nicht mit dem Alphamann in die Kiste gesprungen, denn das hätte ihren Wert gesenkt und ihre Aussichten auf eine gute Ehe verschlechtert. Sexuelle Aktivität einer Frau ist und bleibt etwas anderes als sexuelle Aktivität eines Mannes.

Gertrud verausgabt sich also mit Alphamännern, bis sie verbraucht ist. Die Frauen rangeln sich um die begehrenswertesten Männer, daher geht Ulrich, der genauso durchschnittlich ist wie Gertrud, leer aus. Eine große Zahl junger Männer lebt heute zwangsläufig zölibatär, weil sie keinen Zugang mehr zu Frauen haben. Eine recht kleine Zahl an Männern ist dagegen sexuell aktiv mit Gertrud und all jenen Frauen, die über den Verteilungsmechanismus der Ehe eigentlich mit Ulrich, Herbert oder Thomas eine Familie gegründet hätten. Doch weil diese kleine Zahl von Männern einen Maserati und eine schicke Penthouse-Wohnung haben und Gertrud „emanzipiert“ ist, kommen sie in den Genuss von Gertruds Intimität.

In dieser Welt redet man von Gleichheit, doch mit der Abschaffung der Ehe hat man auch die Gleichheit abgeschafft, nämlich die gleichen Chancen auf Liebe. Die Ehe ist der Mechanismus, der es allen Menschen ermöglicht, eine Familie zu gründen, doch eine Familie können nur noch jene Männer gründen, die einen Status erlangt haben, der Frauen anlockt, und die genug Geld haben, um finanzielle Einbußen durch eine Frau und Kinder abzufedern.

Von Beile Ratut

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Symbolbild für wechselnde Sexualpartner

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55 Jahre Enzyklika Humanae Vitae

Am 25. Juli 1968 unterzeichnet Papst Paul VI. die Enzyklika Humanae Vitae, die bis zum heutigen Tag (auch innerhalb der Kirche) großen Widerspruch erfährt. Es ist Zeit, diesen wichtigen Text wieder oder neu zu lesen und zu bedenken.

Hier nur ein kurzer Abschnitt aus dem Text:

Ernste Folgen der Methoden einer künstlichen Geburtenregelung

17. Verständige Menschen können sich noch besser von der Wahrheit der kirchlichen Lehre überzeugen, wenn sie ihr Augenmerk auf die Folgen der Methoden der künstlichen Geburtenregelung richten. Man sollte vor allem bedenken, wie bei solcher Handlungsweise sich ein breiter und leichter Weg einerseits zur ehelichen Untreue, anderseits zur allgemeinen Aufweichung der sittlichen Zucht auftun könnte. Man braucht nicht viel Erfahrung, um zu wissen, wie schwach der Mensch ist, und um zu begreifen, daß der Mensch – besonders der Jugendliche, der gegenüber seiner Triebwelt so verwundbar ist – anspornender Hilfe bedarf, um das Sittengesetz zu beobachten, und daß es unverantwortlich wäre, wenn man ihm die Verletzung des Gesetzes selbst erleichterte. Auch muß man wohl befürchten: Männer, die sich an empfängnisverhütende Mittel gewöhnt haben, könnten die Ehrfurcht vor der Frau verlieren, und, ohne auf ihr körperliches Wohl und seelisches Gleichgewicht Rücksicht zu nehmen, sie zum bloßen Werkzeug ihrer Triebbefriedigung erniedrigen und nicht mehr als Partnerin ansehen, der man Achtung und Liebe schuldet. Schließlich ist sehr zu bedenken, welch gefährliche Macht man auf diese Weise jenen staatlichen Behörden in die Hand gäbe, die sich über sittliche Grundsätze hinwegsetzen. Wer könnte es Staatsregierungen verwehren, zur Überwindung der Schwierigkeiten ihrer Nationen für sich in Anspruch zu nehmen, was man Ehegatten als erlaubte Lösung ihrer Familienprobleme zugesteht? Wer könnte Regierungen hindern, empfängnisverhütende Methoden zu fördern, die ihnen am wirksamsten zu sein scheinen, ja sogar ihre Anwendung allgemein vorzuschreiben, wo immer es ihnen notwendig erscheint? Auf diese Weise könnte es geschehen, daß man, um Schwierigkeiten persönlicher, familiärer oder sozialer Art, die sich aus der Befolgung des göttlichen Gesetzes ergeben, zu vermeiden, es dem Ermessen staatlicher Behörden zugestände, sich in die ganz persönliche und intime Aufgabe der Eheleute einzumischen. Will man nicht den Dienst an der Weitergabe des Lebens menschlicher Willkür überlassen, dann muß man für die Verfügungsmacht des Menschen über den eigenen Körper und seine natürlichen Funktionen unüberschreitbare Grenzen anerkennen, die von niemand, sei es Privatperson oder öffentliche Autorität, verletzt werden dürfen. Diese Grenzen bestimmen sich einzig aus der Ehrfurcht, die dem menschlichen Leibe in seiner Ganzheit und seinen natürlichen Funktionen geschuldet wird: und zwar entsprechend den oben dargelegten Grundsätzen und dem recht verstandenen sogenannten Ganzheitsprinzip, so wie es Unser Vorgänger Pius XII. erläutert hat (21).

Die Kirche als Garant der wahren Werte des Menschen

18. Es ist vorauszusehen, daß vielleicht nicht alle diese überkommene Lehre ohne weiteres annehmen werden; es werden sich, verstärkt durch die modernen Kommunikationsmittel, zu viele Gegenstimmen gegen das Wort der Kirche erheben. Die Kirche aber, die es nicht überrascht, daß sie ebenso wie ihr göttlicher Stifter gesetzt ist „zum Zeichen, dem widersprochen wird (22)“, steht dennoch zu ihrem Auftrag, das gesamte Sittengesetz, das natürliche und evangelische, demütig, aber auch fest zu verkünden. …

ENZYKLIKA … HUMANAE VITAE

Paul VI. stand nach Humanae Vitae buchstäblich im Regen.

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Glück der Eltern

Gratulation und Glückwünsche den jungen Eltern!

Bonheur des parents – Glück der Eltern / Jean Eugène Buland (1852-1926) / Foto: https://alchetron.com/Jean-Eug%C3%A8ne-Buland

Sie „demonstrieren“ nicht das Ergebnis einer beliebigen Kopulation, sondern sie bezeugen der Welt die Liebe, die zwei Menschen, die sich vor Gott als Mann und Frau sakramental verbunden haben, als Gottesgabe empfangen.

Der sogenannte „Weltfrauentag“, den vor drei Tagen auf Befehl der UN die ganze Welt „gefeiert“ hat, der in Wirklichkeit aber eine sozialistische Aktion ist, demonstriert genau das Gegenteil: Diese Manifestationen zeigen uns Frauen, die ihre Brüste in der Luft werfen, gehen mit Vandalismus in Kirchen und anderen öffentlichen Orten einher, streiten für die Förderung von Abtreibung, und sie stoßen Drohungen gegenüber Männern aus, die sich nicht der Geschlechterideologie (Gender-Mainstreaming) unterwerfen wollen.

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Seine Augen sind voller Ehebruch – Ehebruch ist eine Sünde der Lust.

2 Petr. 2,12-15:Diese aber werden, wie unvernünftige Tiere, welche von Natur bestimmt sind gefangen und getötet zu werden, da sie über das lästern, was sie nicht verstehen, in ihrer Verdorbenheit zu Grunde gehen, und so den Lohn ihrer Ungerechtigkeit empfangen, sie, die für Lust die Schwelgerei erachten, wie der Tag sie ihnen darbietet, die als Schmutz- und Schandflecken in Üppigkeit schwelgen, bei ihren Gastmählern unter euch prassend, die Augen voller Ehebruch und unaufhörlicher Sünde. Sie verlocken die schwankenden Seelen, ihr Herz ist erfüllt von Künsten der Habsucht, sie sind Kinder des Fluches. Sie haben den geraden Weg verlassen und sind abgeirrt, …

Gott will unsere Heiligung. Er möchte, dass wir zu vom Schmutz des Fleisches lassen. Paulus sagt (1 Thes. 4, 3f): „Das nämlich ist der Wille Gottes, eure Heiligung; das ihr euch enthaltet der Unzucht, dass ein jeder von euch wisse sein Gefäß in Heiligkeit und Ehre zu besitzen, nicht in sinnlicher Leidenschaft, wie die Heiden, welche Gott nicht kennen […]“

Gott hat uns nicht zur Unreinheit gerufen, sondern zur Heiligkeit!

Ehebruch ist eine Todsünde der Lust, die zwischen zwei verheirateten Menschen begangen wird, aber zu zwei verschiedenen Ehen gehören; oder zwischen zwei Menschen, von denen einer durch das Sakrament der Ehe mit einem anderen verbunden ist. Dies ist in erster Linie eine der schwersten Sünden, weil sie die Heiligkeit des Sakraments entweiht.

Heiligkeit ist etwas Großes!
Sie ist heilig, weil die Ehemänner trotz der Kraft der Unreinheit rein bleiben können. Sie ist heilig, weil es in der Kirche gewollt ist, dass in ihr Heilige oder Kinder Gottes leben. Sie ist heilig wegen der Bedeutung, welche die makellose Vereinigung von Christus und seiner Frau, nämlich der Kirche, darstellt.

Die Ehe ist ein Sakrament!
Dieses heilige Sakrament wird ordinär von verheirateten Paaren entweiht, wenn sie eine Sünde der Unreinheit mit Menschen verüben, die in einer anderen Ehe vereint sind. Es wird ordinär von Verheirateten entweiht, die mit anderen, die nicht verheiratet sind, sündigen; gerade sie entweihen das Sakrament der Ehe fürchterlich. Dieses heilige Sakrament wird auch dadurch ordinär entweiht, wenn freie, ungebundene Menschen mit jenen sündigen, die bereits in der Ehe vereint sind.

Der Ehebrecher entweiht das feste Versprechen der Treue, das die Ehegatten in Gegenwart der Mutter-Kirche geschworen haben. Der Ehebrecher zerstört in gewisser Weise das Werk Gottes, weil er aus sich das trennt, was Gott vereint hat, und das Fleisch teilt, das ein Fleisch ist. Das Versprechen der gegenseitigen Treue, das in der göttlichen Gegenwart gemacht wurde wird gebrochen. Ehebruch ist Ungehorsam gegenüber Gottes Gesetz. Der Ehebrecher wird, wenn er nicht umkehrt, wegen der Armut seines Herzens seine Seele verlieren.

Als der Heiland vor der ehebrecherischen Frau darauf verzichtete, sie zu verurteilen, leugnete sie nicht, dass sie eine Bestrafung verdient hätte, die ihr nach dem jüdischen Gesetz von den Schriftgelehrten und Pharisäern auferlegt worden wäre. Der Herr aber sagte zu ihnen: „Einer von euch, der ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“

Jesus Christus ist gekommen war, um zu retten damit die Seelen der Sünder nicht verloren gehen. Nicht wir haben zu urteilen. Der Herr sagt nur: Geh, und sündige nicht mehr!

Das ist es also, was der Herr den Ehebrechern sagt:
Sündige nicht mehr, entweiht nicht weiter die Heiligkeit des Sakraments
und verletze nicht wieder die gegenseitige Treue, auf die du
in der Gegenwart der Kirche einen Eid geschworen hast.
Behalte die Heiligkeit und Ehre deinen Körpers.

Herr, Du hast der reumütigen Ehebrecherin vergeben.
Bewahre jeden von uns vor der Sünde des Ehebruchs.
Und jene, die sie bereits begangen haben,
gewähre Du ihnen die Gnade der vollkommenen Reue
und Buße, damit sie umkehren.
Ave Maria Purissima, du reinste Jungfrau.
Bitte für uns!

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Abschied ohne Wehr

Wie hab ich das gefühlt was Abschied heißt.
Wie weiß ichs noch: ein dunkles unverwundnes
grausames Etwas, das ein Schönverbundnes
noch einmal zeigt und hinhält und zerreißt.

Wie war ich ohne Wehr, dem zuzuschauen,
das, da es mich, mich rufend, gehen ließ,
zurückblieb, so als wärens alle Frauen
und dennoch klein und weiß und nichts als dies:

Ein Winken, schon nicht mehr auf mich bezogen,
ein leise Weiterwinkendes – , schon kaum
erklärbar mehr: vielleicht ein Pflaumenbaum,
von dem ein Kuckuck hastig abgeflogen.

Rainer Maria Rilke
Aus: Neue Gedichte (1907)

oder melodramatisch: Time to say goodbye
 … Adesso si li vivrò …
It’s time to say goodbye

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In der Wüste unfruchtbarer Selbstsucht

Papst Pius XII. – Aktueller denn je!

Die Zeit ist vorbei, in der die jungen Mädchen oft in die Ehe traten, fast ohne ihren Ehepartner zu kennen. Leider aber dauert die Zeit noch an, in der manche jungen Ehemänner sich am Anfang eine Periode moralischer Freiheiten gestatten und glauben, sie dürften von ihren Rechten Gebrauch machen, ohne sich um ihre Pflichten zu kümmern. Schwere Schuld, die den göttlichen Zorn herausfordert; Quelle auch zeitlichen Unheils, dessen Folgen allen Furcht einflößen sollten. Die Pflicht, die man zu verkennen oder zu verachten beginnt, vernachlässigt man mit der Zeit immer mehr, so dass sie schließlich fast ganz vernachlässigt wird und mit ihr die Freuden, die ihre mutige Beobachtung mit sich bringt. Und wenn dann die Erinnerung wiederkehrt und die Reue kommt, so kommt manchmal unter vergeblichen Tränen die Einsicht, dass es zu spät ist; dem Paar, das gegen seine Aufgabe untreu gewesen, bleibt nichts mehr übrig, als in der Wüste seiner unfruchtbaren Selbstsucht hoffnungslos zu verdorren.

Pius XII.: Ansprache an Neuvermählte, 24. Juli 1940.
(In: „Der Papst sagt“ – Lehren Pius XII., Frankfurt 1955)

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