Kaiser Karl V. (1519 – 1556; spanischer König seit 1516) war es 1529 gelungen, die nach Mitteleuropa vorstoßenden mohammedanischen Türken vor Wien zurückzuwerfen. Dennoch gab Suleiman II. der Prächtige (1520 – 1566) seine Pläne zur Eroberung des Abendlandes noch nicht auf. Seine Truppen drangen im Osten siegreich voran. Von 1532 bis 1534 unterwarfen sie den Irak und mit dem Fall Adens 1539 begann die osmanische Eroberung der arabischen Halbinsel.
Piratenschiffe des Hayreddin Barbarossa bildeten einen Teil der türkischen Flotte, die am 27. bis 28. September 1538 die Venezianer, Päpstlichen und Spanier bei Prevesa besiegte, als diese versuchten, das bedrängte Korfu zu entsetzen. Die Türken stießen auch wieder im Westen voran. 1548 und 1554 unternahm Suleiman II. Feldzüge gegen den Iran. Danach folgte Suleimans zweiter Vorstoß zur Eroberung des Abendlandes.
Am 18. Mai 1565 begann mit der Landung der Mohammedaner auf Malta der Großangriff zur Unterwerfung der christlichen Staaten Europas. Auf der ihnen von Karl V. überlassenen Insel Malta hatten sich die 1522 durch Suleiman II. von Rhodos vertriebenen Ritter des Johanniterordens im Jahre 1530 niedergelassen. Sie verteidigten Malta unter dem Großmeister Jean Parisot de la Valette (1557-1568) vom 18. Mai 1565 an gegen die zahlenmäßig etwa siebenfach überlegenen Osmanen.
Am 6. September traf das spanische Entsatzheer von Sizilien her ein. Obwohl die achttausend Soldaten nicht sehr viele waren, brachen die mohammedanischen Türken am Fest Mariä Geburt, am 8. September, die Belagerung ab.
Suleiman II. starb in der Nacht vom 6. auf den 7. September 1566, nachdem am Tage zuvor nach längerer Belagerung seine zahlenmäßig einhundertfach überlegenen Truppen die ungarische Festung Szegedvar von den Kaiserlichen erobert hatten. Doch endete die mohammedanische Expansion nach Westen nicht etwa mit Suleimans II. Unter seinem Sohn Selim II. (1566 – 1574) wurde das Abendland erneut bedroht.
Die Türken eroberten Rhodos und die Ägäis sowie Zypern und beherrschten so das östliche Mittelmeer. 1538 hatte sich die Osmanen in der Schlacht bei Prevesa gegenüber einer an Schiffen etwa gleichstarken christlichen Flotte überlegen gezeigt. Das westliche Mittelmeer suchten die nordafrikanischen Seeräuberstaaten der Barbaresken als Vasallen der Türken mit ihren Schiffen heim. Die gesamte christliche Seefahrt im Mittelmeer drohte durch die Mohammedaner zum Erliegen gebracht zu werden.
Papst Pius V. gelang es, eine Koalition der beiden Seemächte Spanien und Venedig herbeizuführen.
Er forderte die Christenheit zum Rosenkranzgebet für den Sieg gegen die Mohammedaner auf. Am 7. Oktober 1571 stieß die Flotte der Heiligen Liga mit ihren zweihundert Ruder- und sechs Segel-Galeeren, die von Don Juan d’Austria, dem Halbbruder des spanischen Königs Philipp II. (1556-1598), kommandiert wurde, auf die aus zweihundertsiebzig Galeeren bestehende, osmanische Flotte.
Im Verlaufe dieser Seeschlacht von Lepanto am Golf von Korinth wurden mehr als einhundert türkische Galeeren gekapert und dadurch zehntausend christliche Rudersklaven befreit. Die Heilige Liga verlor lediglich zwölf Schiffe. Ihr gelang ein vollständiger Sieg über die Flotte des Osmanischen Großreiches.
Der hl. Pius V. schaute den Sieg von Lepanto auf übernatürliche Weise. Er wußte vom Ausgang der Schlacht, bevor ihm die glückliche Nachricht von der Heiligen Liga übermittelt werden konnte. Nach der Seeschlacht von Lepanto wurde aus Dankbarkeit gegenüber der Gottesmutter, die von so vielen Betern angerufen worden war, das Fest Maria vom Sieg eingeführt. Man beging es alljährlich am Jahrestag der Schlacht.
Papst Gregor XIII. (1572-1585) gestattete 1573 aus Dankbarkeit für den Sieg bei Lepanto die Feier eines Festes des hl. Rosenkranzes in allen Kirchen mit Rosenkranzaltar am ersten Sonntag im Oktober. Papst Clemens XI. (1700-1721) dehnte dieses Fest auf die ganze Kirche aus, nachdem Prinz Eugen, der edle Ritter, an Maria Schnee (5.8.) 1716 bei Peterwardein über die mohammedanischen Türken gesiegt hatte.
Papst Pius X. vereinigte das Fest Maria vom Sieg mit demjenigen des hl. Rosenkranzes. Beide werden seitdem gemeinsam als Rosenkranzfest am 7. Oktober begangen.

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