O mein Gott, Dreifaltiger! – Gesegnete Pfingsten!

O mein Gott, Dreifaltiger,
den ich anbete,
hilf mir, mich ganz zu vergessen, damit ich in Dir bin,
regungslos und friedvoll, als ob meine Seele
bereits in der Ewigkeit weilte.
Nichts soll meinen Frieden stören,
nichts mich von Dir entfernen,
o mein Unwandelbarer, jede Minute soll mich mehr
in die Tiefe Deines Geheimnisses hineinführen.
Schenke meiner Seele Frieden, mach aus ihr
Deinen Himmel, Deine geliebte Wohnstatt
und den Ort Deiner Ruhe.
Niemals will ich Dich dort allein lassen, sondern
selber ganz dort sein,
ganz wach in meinem Glauben, ganz anbetend,
ganz Deinem schöpferischen Wirken hingegeben.

O mein Christus, den ich liebe, aus Liebe gekreuzigt,
ich möchte eine Braut Deines Herzens sein,
ich möchte Dich mit Ehre überhäufen,
ich möchte Dich lieben… bis ich daran sterbe!
Aber ich fühle meine Ohnmacht,
und ich bitte Dich, mich mit Dir selbst
zu bekleiden, meine Seele der Deinen
in all ihren Regungen ähnlich zu machen,
mich einzutauchen, mich zu überfluten,
Dich an meine Stelle zu setzen,
damit mein Leben nichts anderes sei als
ein heller Widerschein Deines Lebens.
Komm in mich, als der Anbetende,
als Retter und Heiland.
O ewiges Wort, Wort meines Gottes,
ich will mein Leben lang Dir zuhören,
ich will mich von Dir unterweisen lassen,
damit ich alles über Dich erfahre.
Und durch alle Nächte, durch alle Leere,
durch alle Ohnmachten hindurch
will ich immer auf Dich schauen
und in Deinem hellen Licht bleiben;
o mein Gestirn, das ich liebe,
nimm mich so gefangen, dass ich nicht mehr
aus Deinem Strahlenkranz weichen kann.

O verzehrendes Feuer, Geist der Liebe, komm in mich,
damit das Wort in meiner Seele Fleisch annehme:
dass ich für Es eine Weiterführung Seiner Menschheit bin,
in dem Es Sein ganzes Mysterium erneuert.

Und Du, o mein Vater, neige Dich zu Deinem armen,
kleinen Geschöpf, birg es in Deinem Schatten,
sieh in ihm nichts als den Vielgeliebten,
an dem Du Dein ganzes Wohlgefallen hast.

O mein dreifaltiger Gott, mein Alles,
meine Seligkeit, unendliche Einsamkeit,
unendliche Weite, in der ich mich verliere,
ich gebe mich Dir zum Opfer hin.
Versenke Dich in mir, damit ich mich in Dich versenke,
so dass ich dereinst den Abgrund Deiner Größe
in Deinem Licht schauen darf.

(Hl. Elisabeth von der Dreifaltigkeit, Karmelitin)

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Hl. Maria Magdalena Pazzi, Karmelitin – 29. Mai

(1566-1607) – Maria Magdalena von Pazzi wurde 1566 als Tochter einer vornehmen Familie in Florenz geboren und wurde auf den Namen Catharina getauft. Schon früh zeigten sich Spuren ihrer späteren Heiligkeit. Bereits im Alter von acht Jahren gelobte sie, Nonne zu werden.

Es heißt, dass sie ein gesprächiges und fröhliches Kind war, doch sie hatte wenig Gefallen an den Spielen der Kinder. Viel lieber lernte sie selbst und schon mit sieben Jahren versammelte sie andere Kinder um sich, um ihnen Unterricht zu geben. Schon in ihrer Kindheit lerne sie das betrachtende Gebet und war manchmal so in die Betrachtung vertieft, dass sie nicht mehr merkte, was neben ihr geschah.

Ihr Wunsch war ein Leben in Reinheit. Sie wollte die Sünde meiden und war betrübt, wenn ihr das nicht gelang. Über ein einziges böses Wort konnte sie ganze Nächte weinen. Bereits mit zwölf Jahren gelobte sie beständige Jungfräulichkeit. Damals fing sie auch an, strengere Bußwerke auf sich zu nehmen und Enthaltsamkeit zu üben in Schlaf, Essen, Trinken und Reden. Sie wollte freiwillig Leiden auf sich nehmen und ihren Eigenwillen abtöten. Eines Tages setzte sie sich aus Liebe zu Jesus, der für uns so viel gelitten hat, eine aus Binsen gefertigte und mit Dornen durchflochtene Krone auf.

1583 trat sie im Alter von 16 Jahren in den Karmel „Santa Maria degli Angeli“ im Umland von Florenz ein und nahm den Namen Schwester Maria Magdalena an. Doch im nächsten Jahr erkrankte sie schwer. Da sie fürchtete, sie könne sterben, bevor sie die ersehnte Ordensprofess ablegen konnte, bat sie, diese vorzeitig ablegen zu dürfen und band sich so am 27. Mai 1584 mit den Gelübden der Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams ganz an ihren himmlischen Bräutigam. Wegen ihrer schweren Krankheit musste sie zu dieser Feier in die Kirche getragen werden.

Nach ihrer Profess wurde ihr eine zweistündige Ekstase zuteil, ihr von Krankheit gezeichnetes Gesicht verschönerte sich und die Wangen wurden rot wie frische Rosen. Ihre auf das Kreuz gerichteten Augen glühten und sie erschien nicht mehr als die blasse, kranke Schwester Maria Magdalena, sondern wie ein aus dem Paradies gesendeter Engel. In der Folgezeit wurden ihr mehrmals solche ekstatischen Zustände zuteil. Dabei sprach sie laut und beschrieb das, was sie schaute. Ihre Worte wurden von ihren Mitschwestern schriftlich festgehalten.

Den Höhepunkt bildeten im Jahr 1585 acht Tage außerordentlicher Ekstasen in der Zeit zwischen dem Vorabend des Pfingstfestes bis zum Dreifaltigkeitsfest (die Zeit der bis zum 2. Vatikanum gebräuchlichen Pfingstoktav). Sie geben Zeugnis von der tiefen Einsicht der Mystikerin in das tiefe Geheimnis der Erlösung von der Menschwerdung Jesu bis zur Sendung des Heiligen Geistes.

Es folgen fünf Jahre der inneren Reinigung. Wie viele große Heilige machte sie in dieser Zeit die Erfahrung großer Gottferne. Dem Überschwang göttlicher Nähe in den Ekstasen folge eine Zeit geistiger Trockenheit und der Versuchungen. Sie sagte oft, es gebe gar keine Art der Versuchung, die sie nicht erfahren hätte. Doch fehlte es nicht an hellen Augenblicken. In dieser Zeit entwickelte sie einen leidenschaftlichen Eifer für die Erneuerung der Kirche.

Am Pfingstfest des Jahres 1590 hatte ihre harte Prüfung ein Ende. Maria Magdalena widmete sich nun ganz dem Dienst an der klösterlichen Gemeinschaft. Sie war für die Ausbildung der Novizinnen zuständig. Auch Krankenheilungen werden von ihr berichtet. Eine bereits im Sterben liegende Ordensschwester und eine andere, die an Aussatz litt, wurden durch ihr Gebet wieder gesund. Ihre besondere Gabe wurde auch außerhalb der Mauern des Konventes bekannt, obwohl sie diesen nie verließ.

„O Liebe, o Liebe!“ rief Schwester Maria Magdalena oft. Ihre tiefe Liebe zu Jesus Christus wollte sie auch ihren Mitschwestern ans Herz legen. Um zu den Gebetszeiten im Kloster zu rufen, soll sie oft selbst die Glocke geläutet haben und ihre Mitschwestern gerufen haben: „Kommt, um die Liebe zu lieben!“

O Liebe, o Liebe! Gib mir eine Stimme, die dich als die Liebe verkünde, lass mich dich, die Liebe, so laut ausrufen, dass ich im Osten und Westen, durch alle Teile der Welt bis hinab in die Tiefe gehört werde, dass man dich als die wahre Liebe überall erkenne und ehre.
O Liebe, o Liebe! Wie wenig bist du gekannt, wie wenig geliebt! Aber wenn du, o Liebe, nirgends Ruhe findest, so komm zu mir, ganz wie du bist, ich will dich gut aufnehmen. O Seelen, warum liebet ihr die Liebe nicht, die euch geschaffen hat! Was ist die Liebe, wenn nicht Gott? Ja, Gott ist die Liebe. O Liebe, du vertilgst mich, du zehrst mich auf, du machst mich sterben und doch lebe ich!

Sie war voll Liebe zu allen Menschen, zu den Sündern und Ungläubigen. Für sie betete sie. Sie wünschte sich, dass sich durch das Gebet der Schwestern so viele Menschen bekehren, wie „wir Schritte durchs Kloster machen, oder so viele, wie wir im Chorgebet Worte aussprechen.“ Viele Bußübungen und lange Gebete verrichtete sie für die Rettung der Sünder. Auch für die armen Seelen litt und betete sie.

Ihr sehnlichster Wunsch war es, Christus, ihrem Bräutigam, immer ähnlicher zu werden. Diese Ähnlichkeit sah sie besonders im Leiden und sie sollte daran immer mehr Anteil erhalten. Die letzten drei Jahre ihres Lebens wurden zu einem wahren Leidensweg. Wegen einer sich immer mehr verschlimmernden Tuberkulose musste sie sich aus dem Leben der Gemeinschaft zurückziehen. Sie trat immer mehr ein in das reine Leiden aus Liebe zu Gott.

Im Jahr 1607 wurde ihr Zustand immer bedenklicher. Sie sah ihr nahes Ende voraus. Sie mahnte ihre Mitschwestern, beständig um ihr Heil besorgt zu sein und legte ihnen besonders drei Dinge ans Herz: dass sie die Regel treu beachten, dass sie die Armut lieben, und dass sie die gegenseitige Liebe bewahren. Am 25. Mai 1607, einem Freitag, verstarb sie. Bei ihrem Tod soll sich ein tiefes Gefühl des Glückseligkeit im Kloster verbreitet haben.

Schon bald nach ihrem Tod setzte die Wallfahrt zu ihrem Grab ein. 1669 wurde sie heilig gesprochen. Ihre Zelle ist bis heute eine Kapelle, in der immer noch ihre Gegenwart spürbar ist. Bis heute geschehen viele Heilungen an diesem Ort.

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Hl. Augustinus von Canterbury – 28. Mai

Benediktiner und Erzbischof
Geb. 6. Jh. in Italien
Gest. 26. Mai 604(?) in Canterbury, England

Augustinus war der erste Erzbischof der englischen Diözese Canterbury, die zu einem der wichtigsten Bistümer auf den britischen Inseln werden sollte. Zusammen mit 40 Mönchen war Augustinus, Prior des Andreasklosters in Rom, von Papst Gregor dem Großen von Rom aus zur Missionierung nach England gesandt worden. Im Jahr 597 trafen die römischen Glaubensboten in Kent, dem mächtigsten Königreich Englands, ein. König Ethelbert, selbst Heide, aber mit einer überzeugten Christin verheiratet, empfing die Mönche sehr freundlich und unterstützte in der Folgezeit ihre Arbeit maßgeblich. Eine der Höhepunkte für Augustinus, der bereits 596 zum Bischof geweiht worden war, war der Tag, an dem sich neben vielen anderen Heiden schließlich auch König Ethelbert von ihm taufen ließ.

Die Missionsarbeit von Augustinus und seinen Mönchen war von weiteren großen Erfolgen gekrönt. Im Jahr 601 erfolgte schließlich die Wahl von Augustinus zum Erzbischof von Canterbury, wo er die berühmte Christ Church erbauen ließ.

Der segensreiche Missionar und Kirchenfürst, der Apostel Englands, starb am 26. Mai wahrscheinlich 604, im selben Jahr wie sein großer Lehrer, Papst Gregor der Große. Beigesetzt wurde Augustinus in der von ihm erbauten Kirche St. Peter und Paul, die später in St. Augustines umbenannt wurde.

(Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf, Schauber-Schindler, Pattloch-Verlag)

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Das Stufengebet

Der Priester betet vor der untersten Stufe des Altares, gleichsam noch „im Vorhof des Heiligtums“ (Ex 27,9). Er betet das Stufengebet (aus Ps. 42), angetan mit den heiligen Gewändern, … abwechselnd mit dem Messdiener. Er tut es im Bewusstsein seiner menschlichen Unwürdigkeit und im Verlangen nach letzter Entsühnung, ganz im Geist des reumütigen Zöllners (Lk 18,13).

Wir schließen uns dieser Gesinnung des Priesters an,
knien uns nieder und machen das Kreuzzeichen.

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Priester:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Zum Altare Gottes will ich treten.

Messdiener:
Zu Gott, der mich erfreut von Jugend auf.

Priester:
Schaff Recht mir, Gott, und führe meine Sache gegen ein unheiliges Volk;
von frevelhaften, falschen Menschen rette mich.

Messdiener:
Gott, Du bist meine Stärke. Warum denn willst Du mich verstoßen?
Was muss ich traurig gehen, weil mich der Feind bedrängt?

Priester:
Send mir Dein Licht und Deine Wahrheit, dass sie zu Deinem heiligen Berg mich leiten und mich führen in Dein Zelt.

Messdiener:
Dort darf ich zum Altare Gottes treten,
zu Gott, Der mich erfreut von Jugend auf.

Priester:
Dann will ich Dich mit Harfenspiel lobpreisen, Gott, mein Gott.
Wie kannst Du da noch trauern, meine Seele,
wie mich mit Kummer quälen?

Messdiener:
Vertrau auf Gott, ich darf Ihn wieder preisen;
Er bleibt mein Heiland und mein Gott.

Priester:
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.

Messdiener:
Wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.

Priester:
Zum Altare Gottes will ich treten.

Messdiener:
Zu Gott, Der mich erfreut von Jugend auf.

Priester:
Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.

Messdiener:
Der Himmel und Erde erschaffen hat.

Priester:
Ich bekenne Gott dem Allmächtigen, der seligen, allzeit reinen Jungfrau Maria, dem heiligen Erzengel Michael, dem heiligen Johannes dem Täufer, den heiligen Aposteln Petrus und Paulus, allen Heiligen und euch, Brüder, dass ich viel gesündigt habe in Gedanken, Worten und Werken: durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine übergroße Schuld.
Darum bitte ich die selige, allzeit reine Jungfrau Maria, den heiligen Erzengel Michael, den heiligen Johannes den Täufer, die heiligen Apostel Petrus und Paulus, alle Heiligen und euch, Brüder, für mich zu beten bei Gott, unserem Herrn.

Messdiener:
Der allmächtige Gott erbarme Sich deiner.
Er lasse dir die Sünden nach und führe dich zum ewigen Leben.

Priester:
Amen.

Messdiener:
Ich bekenne Gott dem Allmächtigen, der seligen, allzeit reinen Jungfrau Maria, dem heiligen Erzengel Michael, dem heiligen Johannes dem Täufer, den heiligen Aposteln Petrus und Paulus, allen Heiligen und dir, Vater, dass ich viel gesündigt habe in Gedanken, Worten und Werken: durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine übergroße Schuld.
Darum bitte ich die selige, allzeit reine Jungfrau Maria, den heiligen Erzengel Michael, den heiligen Johannes den Täufer, die heiligen Apostel Petrus und Paulus, alle Heiligen und dich, Vater, für mich zu beten bei Gott, unserem Herrn.

Priester:
Der allmächtige Gott erbarme Sich euer.
Er lasse euch die Sünden nach und führe euch zum ewigen Leben.

Messdiener:
Amen.

Priester:
+ Nachlass, Vergebung und Verzeihung unserer Sünden
schenke uns der allmächtige und barmherzige Herr.

Messdiener:
Amen.

Priester:
Gott, wende Dich zu uns und gib uns neues Leben.

Messdiener:
Dann wird Dein Volk in Dir sich freuen.

Priester:
Erzeige, Herr, uns Deine Huld.

Messdiener:
Und schenke uns Dein Heil.

Priester:
Herr, erhöre mein Gebet.

Messdiener:
Und lass mein Rufen zu Dir kommen.

Priester:
Der Herr sei mit euch.

Messdiener:
Und mit deinem Geiste.

Priester (Zum Altar aufsteigend):
Lasset uns beten.
Herr, wir bitten Dich: nimm unsere Sünden von uns weg
und lass uns mit reiner Seele ins Allerheiligste eingehen.
Durch Christus, unseren Herrn, Amen.

Herr, wir bitten Dich:
Durch die Verdienste Deiner Heiligen, deren Reliquien hier ruhen,
sowie aller Heiligen, verzeih mir gnädig alle Sünden. Amen.

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Sacerdos:
In nomine Patris et Filii, et Spiritus Sancti. Amen.
Introibo ad altare Dei.

Ministri:
Ad Deum, qui laetificat juventutem meam.

Sacerdos:
Judica me, Deus, et discerne causam meam de gente non sancta: ab homine iniquo et doloso erue me.

Ministri:
Quia tu es, Deus, fortitudo mea; quare me repulisti, et quare tristis incedo, dum affligit me inimicus?

Ministri:
Et introibo ad altare Dei: ad Deum, qui laetificat juventutem meam.

Sacerdos:
Confitebor tibi in cithara, Deus, Deus meus: quare tristis es, anima mea, et quare conturbas me?

Sacerdos: Emitte lucem tuam et veritatem tuam: ipsa me deduxerunt, et adduxerunt in montem sanctum tuum et in tabernacula tua.

Ministri:
Spera in Deo, quoniam adhuc confitebor illi: salutare vultus mei, et Deus meus.

Sacerdos:
Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto.

Ministri:
Sicut erat in principio, et nunc, et semper: et in saecula saeculorum. Amen.

Sacerdos:
Introibo ad altare Dei.

Ministri:
Ad Deum, qui laetificat juventutem meam.

Sacerdos:
Adjutorium nostrum in nomine Domini.

Ministri:
Qui fecit caelum et terram.

Sacerdos:
Confiteor Deo omnipotenti, beatae Mariae semper Virgini, beato Michaeli Archangelo, beato Joanni Baptistae, sanctis Apostolis Petro et Paulo, omnibus Sanctis, et vobis fratres: quia peccavi nimis cogitatione, verbo et opere: mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa.
Ideo precor beatam Mariam semper Virginem, beatum Michaelem Archangelum, beatum Joannem Baptistam, sanctos Apostolos Petrum et Paulum, omnes Sanctos, et vos, fratres, orare pro me ad Dominum, Deum nostrum.

Ministri:
Misereatur tui omnipotens Deus, et dimissis peccatis tuis, perducat te ad vitam aeternam.

Sacerdos:
Amen.

Ministri:
Confiteor Deo omnipotenti, beatae Mariae semper Virgini, beato Michaeli Archangelo, beato Joanni Baptistae, sanctis Apostolis Petro et Paulo, omnibus Sanctis, et tibi pater: quia peccavi nimis cogitatione, verbo et opere: mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa.
Ideo precor beatam Mariam semper Virginem, beatum Michaelem Archangelum, beatum Joannem Baptistam, sanctos Apostolos Petrum et Paulum, omnes Sanctos, et te, pater, orare pro me ad Dominum, Deum nostrum.

Sacerdos:
Misereatur vestri omnipotens Deus, et dimissis peccatis vestris, perducat vos ad vitam aeternam.

Ministri:
Amen.

Sacerdos:
Indulgentiam, absolutionem et remissionem peccatorum nostrorum tribuat nobis omnipotens et misericors Dominus.

Ministri:
Amen.

Sacerdos:
Deus, tu conversus vivificabis nos.

Ministri:
Et plebs tua laetabitur in te.

Sacerdos:
Ostende nobis, Domine, misericordiam tuam.

Ministri:
Et salutare tuum da nobis.

Sacerdos:
Domine, exaudi orationem meam.

Ministri:
Et clamor meus ad te veniat.

Sacerdos:
Dominus vobiscum.

Ministri:
Et cum spiritu tuo.

Ascendens ad altare:
Sacerdos:
Oremus. Aufer a nobis, quaesumus, Domine, iniquitates nostras: ut ad Sancta sanctorum puris mereamur mentibus introire. Per Christum, Dominum nostrum. Amen

Continuens:
Sacerdos: Oramus te, Domine, per merita Sanctorum tuorum, quorum reliquiae hic sunt, et omnium Sanctorum: ut indulgere digneris omnia peccata mea. Amen.

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Hl. Philipp Neri – 26. Mai

Nachdem einige große Heilige namentlich benannt werden, denen es gelang „Frömmigkeit mit Bildung, das Setzen ästhetischer Maßstäbe mit Wohltätigkeit zu vereinen“ heißt es weiter: „Für diese Heiligen wäre die moderne Unsitte, die drei Säulen der Kirche – Liturgia, Diakonia und Martyria – gegeneinander auszuspielen und gar eine Rangfolge unter ihnen herzustellen, in der die Diakonia, die tätige Nächstenliebe, den ersten Rang behauptet, ein Höhepunkt an Absurdität gewesen.“

Diesen Satz, der auf die derzeitige und nicht zu unterschätzende Kirchenkrise hindeutet, lesen wir im Vorwort der großen Biographie „Leben des heiligen Philipp Neri“. Dieses Vorwort wurde von Martin Mosebach verfasst und er bescheinigt unserem Heiligen, dass er dem Wort des Apostels Paulus „Seid allen alles!“ beispielhaft entsprochen habe.

Die vorliegende Biographie stammt von aus der Feder von Piero Giacomo Bacci, der selbst Mitglied des Oratoriums war und den heiligen Philipp noch kennenlernen durfte. Er verfasste die erste ausführliche Lebensbeschreibung von ihm, die nun neu von den beiden Herausgebern Markus Dusek und Paul Bernhard Wodrazka mit einer ausführlichen Einleitung versehen in deutscher Sprache durch den EOS-Verlag St. Ottilien verlegt wurde.

Pater Piero Giacomo Bacci hegt die Hoffnung, dass es Gott gefallen möge, „dass die Lektüre dieses Buches dem frommen Leser dieselben reichen geistlichen Früchte“ bringen möge, wie es „das Leben und die Briefe“ des heiligen Philipp Neri „schon verschiedentlich hervorgebracht haben“.

Das Buch mit den ausführlichen Erzählungen des Lebens des heilig Philipp Neri richtet sich nach diesen Worten also zuerst an die „frommen Leser“. Andere werden damit kaum etwas anfangen können, wenn Gott nicht seine Gnade dazu gibt.

In dem Bericht über die Kindheit des 1515 in Florenz geborenen Philipp geht hervor, dass der Junge gute Charaktereigenschaften besaß und ein „äußerst frommer Geist“. Er besuchte oft Kirchen und Klöster, eher er mit achtzehn Jahren einen richtigen Beruf erlernen sollte. Er führte einen „ungewöhnlich frommen Lebensstil“. In Rom studierte er Philosophie und Theologie. Doch bald suchte er nur jene Wissenschaft, die man „allein im Kreuz“ findet. Er unterbricht sein Studium, verkauft seine Bücher und verschenkt den Erlös. Von nun an vertieft er sich ins Gebet und und übt sich in „allerlei körperlicher Abtötung“.

Mit neunundzwanzig Jahren verändert ein Beben in seinem Herzen sein bisheriges Leben. Zunächst gründet er eine Bruderschaft um bald „im Gehorsam“ die Priesterweihe zu empfangen (1551). Von nun an tritt er in noch größerem Eifer für den Glauben ein in Vorträgen, Beicht-hören und der Zelebration der heiligen Messe.

Im Jahre 1575 kommt es zur Gründung der Kongregation des Oratoriums. Philipp verlangte von den Mitgliedern seiner Gemeinschaft, dem Oratorium, dass sie täglich die Messe zelebrierten. Die Vormittage der Sonn- und Feiertage, am Mittwoch und Freitag sollten sie im Beichtstuhl zubringen. Seine Priester sollten selbst „mindestens dreimal wöchentlich zur Beichte“ gehen. Der Biograph berichtet, dass sich Philipp Neris Frömmigkeit sogar auf Menschen übertrug, mit denen er zu tun hatte; er sagte z. B.: „Ich will zu Gott für dich beten und du wirst es spüren“.

Ein Kapitel widmet sich der jungfräulichen Reinheit Philipps. Dies nicht nur in seinen Jugendjahren, auch als Priester, denn „der Teufel versuchte mehrmals seine vollkommene Reinheit zu beflecken“. Auch hierzu hat der Biograph zahlreiche Beispielerzählungen.

Philipp Neri stirbt am 26. Mai 1995 in der Nacht nach dem Fronleichnamstag.

Pater Piero Giacomo Bacci berichtet nun weiter, etwa dass Philipp Neri Ekstasen und Visionen hatte. Sie geschahen nicht immer zu seinem Trost, denn er hatte auch solche, „in denen er böse Geister sah“, die dazu dienten „ihn zu prüfen und andere zu belehren“.

Desweiteren ergänzen unzählige Wunderberichte die Lebensbeschreibung, die sowohl zu Lebzeiten des Heiligen geschahen als auch nach seinem Tod. Er besaß auch die Gabe der Weissagung sowie die der Bilokation (gleichzeitiges Erscheinen bei verschiedenen Personen an verschiedenen Orten).

Philipp Neri war ein gesuchter Beichtvater und Seelenführer. Kardinal Bandini berichtet folgendes: „Sein Ruf als Heiliger war so groß, dass jedermann ihn verehrte und viele glaubten, keinen Fortschritt auf dem Weg des Geistes machen zu können, wenn sie sich nicht unter seine Führung stellten.“ Weiter heißt es im Bericht des Kardinals: „Wer den seligen Philipp kannte und seine Lebensweise gesehen hat, wer das reine und heilige Leben kennt, das er so viele Jahre hindurch geführt hat, kann keinen Zweifel darüber hegen, dass die Gnaden, die unser Herrgott durch ihn zu seinen Lebzeiten und nach seinem Tod gewirkt hat, echte und bedeutende Wunder sind.“

„Das Leben des heiligen Philipp Neri“ ist eine Fundgrube an Anregungen für das eigene geistliche Leben und eine Inspiration für das persönliche Gebet. Könnte denn ein so praktisch veranlagter Heiliger wie Philipp nicht auch über das Gebet schreiben? Er führte in den römischen Familien „das gemeinsame Gebet“ ein. Die Familienväter und -mütter trafen „sich allabendlich mit den Bewohnern des Hauses in ihren Gebetsräumen“ um dort so zu beten, wie es auch im Oratorium geschehe.

Der Biograph berichtet auch von Stoßgebeten, die Philipp empfohlen hatte. Denn er, der selbst viel betete, hielt auch die Gläubigen zu den kurzen Anrufungen an. Einige der Stoßgebete die der heilige Philipp Neri lehrte und zeitlose Gültigkeit besitzen, seinen hier erwähnt:

„O Gott komm mir zu Hilfe, Herr, eile mir zu helfen!“

„Herr, gedenke nicht meiner Sünden!“

„Entzünde in mir das Feuer Deiner Liebe!“

„O mein Jesus, ich wünsche mir, Dich zu lieben!“

„O mein Jesus, ich werde nie lernen, Dich zu lieben, wenn Du mir nicht hilfst!“

„Ich will Dich lieben, o meine Jesus, aber ich finde den Weg nicht!“

„Wenn Du mich willst, o Jesus, beseitige alle Hindernisse!“

Zuerst veröffentlicht inSchweizerisches katholisches Sonntagsblatt 29.9.2019.

 

Pietro Giacomo Bacci
Leben des hl. Philipp Neri
hrsg. von Markus Dusek und Paul Bernhard Wodrazka
Mit einem Vorwort von Martin Mosebach
EOS-Verlag 2019
Zahlreiche Abbildungen mit Stichen von Francesco Donia
706 Seiten; 39,95 Euro
ISBN: 978-3-8306-7936-3

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Hl. Papst Gregor VII. – 25. Mai

(geb. um 1020; gest. 25.5.1085 in Salerno)

Gregor VII. – Was über ihn und seinen Kampf mit dem deutschen König Heinrich IV. von Freunden und Gegnern geschrieben wurde, füllt eine ganze Bibliothek. Die Gründe und Hintergründe dieses Kampfes werden ewig umstritten bleiben, nicht aber die Persönlichkeit des Papstes, dem Gott die schwere Aufgabe zuteilte, die Freiheit der Kirche gegen staatliche Lebensnotwendigkeiten und Machtansprüche abzugrenzen und zu verteidigen. Er ist, äußerlich gesehen, in dem ungleichen Ringen unterlegen, aber noch im Untergang wächst seine Gestalt zu einer heroischen Größe, die auch seine oft mißverstandene kirchenpolitische Haltung aus der Enge persönlichen Ehrgeizes in die Weite geistig-sittlichen Verantwortungsbewußtseins rückt.

Gregor oder Hildebrand, wie er vor seiner Erhebung zum Papst hieß, kam aus dem Volk. Zu Savona in Toskana war er um das Jahr 1020 geboren. Eigentliche Heimat aber wurde ihm Rom, wo er wahrscheinlich im Marienkloster auf dem Aventin lebte und von dem nachmaligen Papst Gregor VI. in den strengen Traditionen der Kirche erzogen wurde. Ob er auch Mönch von Cluny war, ist nicht sicher bezeugt. Wichtiger ist, daß er den Reformideen, die von Cluny ausgingen, mit ganzer Seele anhing und in dem deutschen Papst Leo IX. einen väterlichen Freund fand, der ihm die Erneuerung des römischen Paulusklosters anvertraute. Schon jetzt gewann er tätigen Anteil an der Leitung der Kirche. Mehrmals ging er als Legat des Papstes nach Frankreich und an den deutschen Hof, um im Sinne der Reform zu wirken. Alexander II. machte den eifrigen Anwalt der kirchlichen Interessen zum Archidiakon und Kanzler der römischen Kirche. Solch ein rascher Aufstieg ist selten, aber Hildebrand hatte sich durch Können und Charakter einer noch höheren Würde wert erwiesen: am 22. April 1073 wurde er während der Leichenfeier für seinen Vorgänger durch einmütigen, stürmischen Zuruf von Volk, Klerus und Kardinälen zum Papst gewählt.

Gregor VII., wie er sich in Erinnerung an den Lehrer seiner Jugend nannte, nahm die Wahl nicht leichten Herzens an. Seine Reisen hatten ihm zur Genüge gezeigt, welch gewaltige Arbeit in allen Ländern der Christenheit noch zu leisten war. Niemand konnte höher von der Sendung der Kirche denken als er. Das Reich Gottes unter den sündigen Menschen wiederherzustellen, war das erste Ziel seiner Regierung. Um dieses Ziel zu erreichen, mußte er zwei Grundübel beseitigen: die Käuflichkeit der Kirchenämter und die Sittenverderbnis im Klerus. Beides stand in engem Zusammenhang; denn wer ein Bischofsamt oder die Abtswürde lediglich der Einkünfte und des politischen Einflusses wegen mit Geld erworben hatte, zeigte in der Regel wenig Neigung, ein echt priesterliches Leben zu führen. Vorschriften und Synoden allein genügten nicht, die Schuldigen zu bessern; man mußte das Übel an der Wurzel erfassen und die kirchliche Stellenbesetzung neu regeln. Es gehörte zu den wichtigsten Maßnahmen des neuen Papstes, daß er die Vergabe des kirchlichen Amtes durch einen Laien für unstatthaft erklärte und jede Übertretung mit schweren Kirchenstrafen bedrohte. Ohne es zu wollen, geriet der Papst gerade durch diese für die Genesung der Kirche entscheidenden Dekrete in den Konflikt mit Heinrich IV., der sein ferneres Leben bestimmte.

Der junge deutsche König glich in nichts seinem bedeutenden Vater. Hemmungslos in seinen Leidenschaften, ohne Bedenken in der Wahl seiner Mittel, ohne Achtung vor der päpstlichen Würde und ohne Sinn für die religiöse Mission der Kirche war er bereits von Alexander II. wegen Verschacherung der Kirchenämter gebannt worden. Gregor war geneigt, des Königs Fehler mit seiner Jugend und seinen schlechten Ratgebern zu entschuldigen, unterstützte ihn gegen die siegreichen Sachsen und befreite ihn vom Bann, als Heinrich in seinem Brief Besserung der Mißstände gelobte. Sobald aber Gregor auf mehreren Synoden Ernst machte mit seinem Willen zur Reform und die widerspenstigen Bischöfe kurzerhand absetzte, brach in Deutschland eine offene Revolte aus, und Heinrich IV. machte sich zu ihrem Sachverwalter. Für ihn sprach der Umstand, daß damals die deutschen Bischöfe und Äbte zugleich Reichsfürsten und Inhaber der wichtigsten Kronlehen waren, so daß also der König ihrer Treue unbedingt sicher sein mußte. Deshalb auch sein zähes Festhalten an dem traditionellen Anspruch, erledigte Bischofsstühle nach seinem Gutdünken neu zu besetzen. Hätte er nur würdige und geistlich gesinnte Männer ernannt, wäre es jedoch kaum zwischen ihm und der Kirche zum Bruch gekommen.

Von der Sachsennot befreit und von seinen Räten gegen den Papst aufgestachelt, setzte Heinrich unbekümmert um Gregors Einspruch Bischöfe ein und ab. Als der Papst ihn mehrmals brieflich und durch Gesandtschaften mahnte, erhielt er ein Schreiben des Reichstags zu Worms „An den Bruder Hildebrand“, in welchem die Bischöfe ihm den Gehorsam aufkündigten und der König ihm zurief: „Steig herab von deinem Sitz, befehle ich dir.“ Das war die offene Kampfansage, und Gregor konnte darauf nicht anders antworten als mit der Absetzung und Bannung des Königs. Während aber Heinrich in maßlosem Haß den Papst öffentlich beschimpfen läßt, bleibt Gregor der Priester, dem es nur auf das klare Recht der Kirche, ihre Freiheit von staatlicher Bevormundung und auf die unbehinderte Entfaltung ihrer religiösen Sendung ankommt. Er ist jederzeit bereit zu verzeihen, wenn der König ehrlich einen Ausgleich der kirchlichen und staatlichen Interessen herbeizuführen sucht. Tatsächlich spricht Heinrich, von seinen Fürsten verlassen und der Liebe des Volkes beraubt, in Canossa vor dem Papst das Schuldbekenntnis und wird des Bannes enthoben. Da aber dieser Schritt nur aus äußerem Zwang geschieht, um Reich und Krone zu retten, kann der Friede nicht von Bestand sein.

In der Folgezeit erlebt Gregor eine Enttäuschung nach der anderen. Die deutschen Fürsten haben Rudolf von Schwaben zum König gewählt. Diesem fehlt es nicht an Gründen, den Papst zu bestürmen, den wankelmütigen und arglistigen Heinrich endlich fallen zu lassen. Daß Gregor trotzdem drei Jahre zögert, über Heinrich den Stab zu brechen, ist ein untrüglicher Beweis für seinen Gerechtigkeitswillen. Seit er dem König zu Canossa mit eigener Hand den Leib des Herrn gereicht hat, bringt er es kaum über sich, ihn erneut zu bannen und abzusetzen. Als es schließlich doch geschieht, führt Heinrich sofort den Gegenschlag: er stellt mit den ihm ergebenen Bischöfen zu Brixen einen Gegenpapst auf und zieht mit Heeresmacht gegen Rom. Nachdem er Rudolf von Schwaben vernichtet hat, will er sich auch des lästigen Mahners auf dem Stuhl des heiligen Petrus entledigen. Nach langer Belagerung fällt die Stadt in seine Hand. Gregor rettet sich in die Engelsburg und muß die Normannen aus Unteritalien zu Hilfe rufen, um befreit zu werden. So entsetzlich aber sind die Greuel dieser Straßenkämpfe, daß nun auch die Römer sich gegen den Papst empören. Im Gefolge der Normannen verläßt Gregor die Petrusstadt.

Unbeachtet und von allen Freunden verlassen, ist er am 25. Mai 1085 in Salerno gestorben, bis zum letzten Augenblick überzeugt vom Recht und von der Notwendigkeit seines Kampfes. Er hätte sich durch ein willfähriges Wort von allen Leiden und Verfolgungen retten können, aber er hat lieber Verbannung und frühen Tod ertragen als wider sein Gewissen zu handeln. Mag auch das Wort, das man dem Dulder in den Mund legt, historisch nicht erwiesen sein, es spiegelt doch wie kein anderes die sittliche Größe dieses Mannes wider: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt, deshalb sterbe ich in der Verbannung.“ Auch im Tode kehrte der große Papst nicht nach Rom zurück. Das ferne Salerno hütet sein Grab.

(P. Marc Brüllingen FSSP)

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Padre Roberto +

Noch vor der Vollendung seines 100.sten Lebensjahres hat ihn Gott zu sich gerufen. Er möge in Frieden ruhen. Betet für seine Seele.

Padre Roberto Magalhães OFMCap
hat sein ganzes Priesterleben hindurch
im tridentinischen Ritus zelebriert.

Er wurde geboren am 10. September 1920.
Von Gott heimgerufen am 18. Mai 2020.

Roberto Magalhães OFMCap (10.9.1920-18.5.2020)

Siehe auch HIER

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Gebet zu Maria

O Mutter der Menschen und Völker,
die Du alle ihre Leiden und Hoffnungen kennst
und mit mütterlichem Herzen
an allen Kämpfen zwischen Gut und Böse,
zwischen Licht und Finsternis Anteil nimmst,
die unsere heutige Welt erschüttern,
höre unser Rufen,
das wir unter dem Antrieb des Heiligen Geistes
direkt an Dein Herz richten.

Umfange mit Deiner Liebe als Mutter und Magd des Herrn
diese unsere Welt, die wir Dir anvertrauen und weihen,
erfüllt von der Sorge um das irdische und ewige Heil
der Menschen und Völker.
Unter Deinen Schutz und Schirm
fliehen wir, o heilige Gottesmutter!
Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten!
O unbeflecktes Herz,
hilf uns, die Gefahr des Bösen zu überwinden,
das sich so leicht in den Herzen
der heutigen Menschen einnistet
und dessen unvorstellbare Auswirkungen
über unserer Gegenwart lasten
und den Weg in die Zukunft zu versperren scheinen.
Möge die unendliche und heilbringende Macht der Erlösung
sichtbar werden, die Macht der barmherzigen Liebe!
Möge sie dem Bösen Einhalt gebieten!
Möge sie die Gewissen wandeln!
In Deinem unbefleckten Herzen
offenbare sich allen
das Licht der Hoffnung!

Gebet von Johannes Paul II.

(Fatima ruft 2/2020)

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Rettung durch Maria

Es ist der 13. Mai 1981. Auf den Tag genau vor 64 Jahren erschien in Fatima drei kleinen Hirtenkindern die Madonna, um ihnen unter anderem diese Botschaft zu verkünden: „Auch der Heilige Vater wird viel zu leiden haben.“

Da passiert das Schockierende. Es ist 17.17 Uhr, soeben ist Papst Johannes Paul II. im offenen Wagen auf den Petersplatz gefahren, um die Pilger, die zur Generalaudienz
gekommen sind, zu begrüßen. Als das Auto am Ende der Kolonnaden des Petersplatzes angelangt ist, fallen plötzlich Schüsse. Ein Attentäter schießt mehrfach auf Johannes Paul II.

Eines der Geschosse aus einer Browning Parabellum, Kaliber 9, dringt in den Bauchraum des Papstes ein und verletzt ihn lebensgefährlich. Nur um Millimeter verfehlt es dabei die Hauptschlagader. Hätte es sie getroffen, wäre er nach wenigen Minuten gestorben. Sofort rast das Papamobil durch die Straßen Roms in die nahegelegene Gemelli-Klinik. Dabei hört man den Heiligen Vater noch die Worte flüstern:
„Maria, meine Mutter … Jesus Barmherzigkeit!“ Dann verliert er das Bewusstsein.

In der Klinik wird ihm die Krankensalbung gespendet und unverzüglich beginnt eine komplizierte fünfstündige Operation, während der er in ständiger Lebensgefahr schwebt. Doch Johannes Paul II. überlebt.

Seine erste Handlung danach ist der Dank an die himmlische Mutter, auf deren Fürsprache er gerettet wurde – und seinem Attentäter zu vergeben:

„Ich bete für den Bruder, der mich getroffen hat und vergebe ihm ehrlich!“

Für Johannes Paul II. ist die Ausführung des Attentats am Fatima-Tag, dem 13. Mai, kein Zufall. Er glaubt fest, dass ein tiefer Zusammenhang zwischen den Geschehnissen besteht und sieht die Muttergottes von Fatima als seine Retterin.

Schon ein Jahr darauf, am 13. Mai 1982 bricht er zu einer Dankwallfahrt nach Fatima auf und begegnet dort auch zum ersten Mal der damals noch lebenden Seherin Sr. Lucia dos Santos. Die beiden werden Freunde.

Vor Hunderttausenden von Pilgern bekennt der Heilige Vater:

„Nach dem Attentat auf dem Petersplatz vor einem Jahr, eilten meine Gedanken, kaum hatte ich das Bewusstsein wieder erlangt, sofort zu diesem Heiligtum, um dem Herzen Mariens, das mich aus der Gefahr errettet hat, meinen Dank zu bringen. Ich werde nicht müde zu wiederholen, dass ich alles, was geschehen ist, als einen besonderen Schutz der Gottesmutter betrachte.“

Noch zweimal danach wird Johannes Paul II. nach Fatima reisen, um der Muttergottes zu danken. Das Geschoss, das seine Hauptschlagader nur um Millimeter verfehlte,
schenkt er der Madonna von Fatima. Es ist heute in die Krone der Pilgermadonna eingefügt.

Zum letzten Mal, schon schwer von seiner Parkinson-Krankheit gezeichnet, reist der 80-jährige Pontifex im Jahre 2000 nach Fatima, spricht dort am 13. Mai die früh verstorbenen Seherkinder Francisco und Jacinta selig und lässt das sogenannte „Dritte Geheimnis von Fatima“ veröffentlichen, in dem davon berichtet wird, wie der „Mann in Weiß“ niedergeschossen wird. Ein Bild, dass Johannes Paul II. ganz auf sich bezieht. 2002 ruft er ein Rosenkranzjahr für die gesamte Kirche aus und erfüllt damit die Bitte der Muttergottes, dieses Gebetes zu verbreiten. Am 2. April 2005, einem Herz-Märia-Samstag, holt ihn der Herr in den Himmel heim, ganz nah zu seiner himmlischen Mutter Maria.

(Fatima ruft 2/2020)

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