Meine in Christus geliebte Tochter,

. . . der Liebhaber deiner Seele
hält deine Hand in seiner Rechten,
und er berührt mit seinen Fingern
jeden einzelnen deiner Finger.
Damit will er dir zeigen,
wie er in deiner Seele wirken wird
und wie du ihm nachfolgen sollst:
indem du seinem Beispiel
gleichzukommen suchst,
es nachlebst.

Mechthild von Hackeborn

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Gott ruft die Seele zu sich

Einmal sehnte sie sich vom ganzen Herzen nach dem Geliebten ihrer Seele. Und er, der das Begehren eines Armen nicht nur hört, sondern dem in seiner Güte zuvorkommt, rief sie zu sich mit süßer, bis in ihr Innerstes dringender Stimme:
„Komm, meine Geliebte, komm zu mir!“

(Mechthild von Hackeborn)

[Mechthild von Hackeborn, 1241 geboren, wurde mit ihrer Schwester Gertrud im Kloster Rodersdorf erzogen und wurde später Zisterzienserin in Helfta. Seit 1292 schrieb sie ihre mystischen Erfahrungen im „Liber specialis gratiae” auf und beeinflusste damit sehr stark die Herz-Jesu-Verehrung. Sie starb 1299 in Helfta. Ihr Fest wird am 20. November begangen.]

Mechthild von Hackeborn, Fresko

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