„Das Schöne ist das Ideal“, schreibt Dostojewski in einem Brief an seine Nichte Sofija Alexandrowna:
„Es gibt in der Welt
nur eine einzige positiv-schöne Gestalt:
Christus,
diese unendlich schöne Gestalt
ist ohne Zweifel ein ewiges Wunder.Das ganze Evangelium Johannis ist von diesem Gedanken erfüllt: Johannes sieht das Wunder in der Fleischwerdung, in der Erscheinung des Schönen …“ (Brief vom 1. Januar 1868).
Noch aufschlußreicher sind Dostojewskis Meditationen „über Christus“, die er an der Bahre seiner ersten Frau niederschrieb. In ihnen erfaßt er Christus als ein
„für die Ewigkeit bestimmtes Ideal,
dem der Mensch zustrebt“,und sieht die Erscheinung Christi als „das Ideal des Menschen im Fleische“. Christus ist demzufolge
das Spiegelbild Gottes auf Erden.(Aus: Norbert Clasen. „Es gibt in der Welt nur eine einzige positiv-schöne Gestalt: Christus …“ – Zum 200. Geburtstag des großen russischen Dichters Fjodor M. Dostojewski am 11. November 1821. – KIRCHLICHE UMSCHAU, November 2021, Seite 28ff)

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