Badet im Blut des unbefleckten Lammes!
(Caterina von Siena schreibt an Kardinäle und Bischöfe:)
Laßt es Euch nicht lästig fallen, wenn ich Euch jetzt zu lange zugesetzt habe mit Worten, die mir die mir die Liebe für Euer Seelenheil diktierte. Wenn Gott es erlaubte, würde ich Euch viel lieber persönlich dazu auffordern – aber Sein Wille geschehe! Überdies verdientet Ihr ja, daß man Euch mehr mit Taten als mit Worten zusetzte. Aber ich will jetzt Schluß machen und nichts weiter mehr sagen, denn wenn es nach mir ginge, käme ich an kein Ende. So sehr erfüllt ist meine Seele von Schmerz und Trauer, weil ich bei jenen, die doch als Leuchten bestimmt sind, solche Verblendung sehe. Denn nicht Lämmer sind sie, deren Speise die Ehre Gottes, das Heil der unsterblichen Seelen und die Erneuerung der heiligen Kirche ist, sondern Räuber, die Gott die geschuldete Ehre rauben, um sie sich selber zu geben. Sie sind wie Wölfe, die die Lämmer zerreißen. Das ist es, warum ich so große Bitterkeit empfinde.
Ich bitte Euch um der Liebe zu jenem kostbaren Blut, das mit solcher Liebesglut für Euch vergossen wurde, erfrischt meine Seele, die nur Euer Heil sucht! Mehr will ich nicht sagen.
Bleibt in der heiligen und zärtlichen Liebe Gottes!
Badet Euch im Blute des unbefleckten Lammes! Darin verliert ihr dann jede sklavische Furcht. Und bleibt mit dem Licht in der heiligen Gottesfurcht!
Geliebter Jesus! Jesus, unsere Liebe.
Maria, geliebte Maria!
(Caterina von Siena. An die Männer der Kirche II; Kleinhain 2005)
Für alle, die den ganzen Text der hl. Caterina lesen möchten und dabei auch etwas über die Hintergründe ihrer Aussagen über die Kardinäle und Bischöfe erfahren wollen, können sich das PDF herunterladen:
+