Hieronymus wurde als Sohn wohlhabender Eltern in in Stridon – dem heutigen Trigova (Kroatien) geboren. Er studierte in Mailand und in Rom, setzte seine Studien in Trier fort, wo er das Klosterleben kennen lernte. Eine Wallfahrt ins Heilige Land führte ihn für fünf Jahre zu Einsiedlern in die Wüste Chalkis bei Aleppo – dem heutigen Halab – in Syrien. Hieronymus verließ die Mönchsgemeinschaft aufgrund interner Streitigkeiten und kam 375 nach Antiochien – dem heutigen Antakya – wo er die Heimreise krankheitshalber abbrechen musste. Er lernte Griechisch und Hebräisch und wurde; 379 zum Priester geweiht.
Zusammen mit dem griechischen Kirchenlehrer Gregor von Nazianz verbrachte er drei Jahre in Konstantinopel. 382 kehrte Hieronymus nach Rom zurück und wurde Sekretär des römischen Bischofs (Papst) Damasus I. Damasus beauftragte Hieronymus, der inzwischen sieben Sprachen beherrschte, mit der Übersetzung der Bibel ins Lateinische; Hieronymus übersetzte aus den Urtexten in Hebräisch und Griechisch und schuf die nun und bis heute für die katholische Kirche verbindliche Vulgata.
Der heilige Hieronymus ist uns als Bibelübersetzer und Schriftgelehrter bekannt. Aber er war auch als guter Seelsorger geschätzt. Nach dem Tod von Papst Damasus wollten einige ihn zum Papst wählen. Aber andere, denen seine Kritik am Klerus missfiel, verleumdeten ihn und verhinderten dies. So verließ er 385 Rom und ging mit einer Gruppe von Frauen über Zypern, Antiochia (Antakya) und Alexandria in Ägypten nach Bethlehem, wo er vier Klöster gründete: drei Frauenklöster und eines für Mönche, dessen Leitung er übernahm. Er lebte streng asketisch, weswegen er in der Kunst oft als solcher dargestellt wurde. Hier wirkte Hieronymus 35 Jahre lang zurückgezogen, aber mit intensiver schriftstellerischer Tätigkeit, und wurde zu einem der bedeutendsten Theologen aller Zeiten, der auch in seiner Gelehrsamkeit mit Augustinus verglichen wurde. 19 seiner Briefe an ihn sind erhalten geblieben. Hieronymus verfasste Bibelkommentare, die wegen des reichen historisch-archäologischen Wissens geschätzt wurden, und vollendete die Übersetzung der Vulgata.


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