Unsichtbare Mächte und Gewalten – Buchempfehlung

Der in Berlin geborene und heute in Köln lebende Priester Johannes Stöhr ist nach seiner Laufbahn als Theologieprofessor an verschiedenen in- und ausländischen Hochschulen zwar nicht mehr als Wissenschaftler tätig, dennoch befaßt er sich auch in seinem hohen Alter noch immer mit aktuellen theologischen Fragen und Zusammenhängen. In einem seiner jüngsten Bücher, 2018 im Patrimonium-Verlag herausgegeben, befaßt er sich mit den Engeln Gottes. Unter dem Titel „Unsichtbare Mächte und Gewalten“ erleichtert er dem interessierten Leser den Zugang zu jenen katholischen Quellen, die die Existenz der himmlischen Wesen Gottes bezeugen. Die vorgelegten Texte werden vom grundlegenden lateinischen Text begleitet, so daß neben dem frommen Leser auch eher kritische Köpfe Stöhr folgen und Gewinn aus der Lektüre ziehen können.

Der Autor setzt die Existenz der Engel als katholische Glaubenswahrheit voraus. Dies belegt er mit Zitaten aus der Heiligen Schrift und aus Schriften der Kirchenlehrer. Nach der Beschreibung der englischen Natur und der Aufgaben der Engel befaßt sich Stöhr mit den Schutzengeln. Zwar sei die „Existenz von Schutzengeln“ von der Kirche niemals definiert worden, dennoch würden sie „in der Tradition allgemein angenommen“. So wird etwa in der Apostelgeschichte bezeugt, daß bereits die ersten Christen die Schutzengel verehrten. Auch von Irrtümern und Übertreibungen wird hier berichtet. Doch im „Laufe der Jahrhunderte“ habe „die Kirche immer wieder die verschiedenen Formen des Aberglaubens […] verworfen“. Auf den folgenden etwa 150 Seiten hat Johannes Stöhr über 150 Texte der Heiligen Schrift, der Zeit der katholischen Väter, aus dem Mittelalter, dem Barock und der Neuzeit zusammengetragen.

(Erstveröffentlicht: Kirchliche Umschau 2.2019)

Hw. H. Prof. Dr. Johannes Stöhr
Unsichtbare Mächte und Gewalten.
Die Engel Gottes
Patrimonium- Verlag 2018;
182 Seiten; € 24,80
ISBN 978386417113

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Von der Vorsicht bei seinen Geschäften …

Erstes Buch der Nachfolge Christi von Thomas von Kempen – Viertes Kapitel

(4) Von der Vorsicht bei seinen Geschäften und Unternehmungen.

1. Nicht jedem Worte und Einfalle muss man glauben, sondern die Sache sorgfältig und ohne Übereilung mit Gott beraten. Oft wird leider das Böse von anderen leichter geglaubt und nachgesprochen als das Gute; so schwach sind wir. Aber vollkommene Männer glauben nicht leicht einer jeden Erzählung, weil sie die menschliche Schwachheit kennen, welche zum Bösen so geneigt ist und sich in Worten gar oft verfehlt.

2. Es ist eine große Weisheit, wenn man sich in seinen Geschäften nicht übereilt und auf seinem eigenen Sinne nicht hartnäckig beharrt. Diese Weisheit lehrt uns auch, dass wir nicht allen Worten der Menschen glauben und dass wir dasjenige, was wir gehört oder geglaubt haben, nicht sogleich wieder anderen erzählen. Frage einen weisen und gewissenhaften Menschen um Rat und suche viel eher bei einem Verständigen Belehrung, als dass du deinen eigenen Einfällen folgest. Ein frommes Leben macht den Menschen weise in Gott und erfahren in vielen Dingen. Je demütiger einer in seinem Herzen ist und je vollkommener er sich Gott unterwirft, desto weiser und ruhiger wird er in allen Vorfällen sein.

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Abkehr von der Vernunft im säkularen Europa und die Folgen – Buchempfehlung

Die vorliegende Schrift des ehemaligen Gymnasiallehrers Norbert ClasenIm Garten des Unmenschlichen. Die Abkehr von der Vernunft im säkularen Europa und ihre Folgen“ liest sich wie ein Offenbarungsbericht unserer Gesellschaft und des Glaubens, Das Nietzsche-Zitat, das sich erst auf Seite 195 des über 250-seitigen Buches findet, scheint dem Leser wie ein Orakel über der Bestandsaufnahme zu stehen, welche der Autor zeichnet: „Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll …“. Und schon am Anfang des Buches findet der Leser den Satz, dass es „eine gewaltige Allianz“ gibt, „welche die Kultur des 21. Jahrhunderts auf ganz andere Grundlagen stellen will, als auf die des christlichen Menschenbildes“.

Wem fällt hier nicht das Wort des Erzbischofs von München und Freising ein, der kürzlich den Begriff „christliches Abendland“ kritisierte, weil er „vor allem ausgrenzend“ sei? Jener Kardinal Marx hat sich aktuell zum christlichen Menschenbild geäussert und gesagt, zu ihm gehöre, „dass nicht alles schon fertig“ sei, „sondern, dass es immer eine Dynamik nach vorne“ geben müsse. Er meinte damit, die Kirche müsse „die Zeichen der Zeit“ „im Lichte des Evangeliums und vom Gedanken der Freiheit her“ lesen. Zwar müsse man sich nicht den Moden unterwerfen, aber die Tradition kritisch reflektieren, denn die „Traditionen“ bezögen „nur Einzelne“ ein, was „keinen Bestand haben“ könne.

Ist es möglich, dass Kardinal Marx das christliche Menschenbild, vielleicht weil es katholisch ist, als überholt ansieht? Der Autor unseres Buches sieht jedenfalls einen neuen Glauben entstehen, „der zu einem materialistischen Verständnis der Wirklichkeit bekehren will“.

Clasen sieht eine weltweite Ethik des nach-christlichen Zeitalters um sich greifen, eine Ethik, die eben nicht zurückgreift auf das christliche Menschenbild, sondern auf angebliche Errungenschaften positivistischer Wissenschaften und Weltanschauungen. Diese von Geld und Macht getränkten Kräfte werden heutzutage gerne als menschenfreundlich dargestellt Dabei versuchen sie vielmehr, den alten Menschen in der Stufenleiter der Evolution abzulösen. Sich selbst sehen diese neuen Übermenschen als Schöpfer der neuen Welt

Das Buch gliedert sich drei grössere Teile. Während im ersten Teil der Glaube und die Vernunft ganz traditionell aufeinander bezogen werden und, mit etlichen Beispielen aus dem menschlichen Alltag untermauert, Fehler und Probleme der neuen Lehre aufgezeigt werden, befasst sich der zweite Teil mit den jetzigen Herausforderungen des Christentums. Natürlich und dankenswerterweise wird hier ausführlich das Christentum mit den Lehren des Islam konfrontiert. Im dritten Teil beschreibt der Autor die Wirrnisse im Denken (und Tun) der Visionäre und Utopisten, die derzeit dabei sind, als selbsternannte intellektuelle und wissenschaftliche Elite mit einem wissenschaftliche Experiment «Mensch» durchzustarten, an dessen Ende der Tod Gottes stehen muss.

Das kenntnisreich und denkerisch scharf geschriebene Buch ist kurzweilig und aufrüttelnd – und vor allen katholisch. Darum sollte es von Vielen gelesen werden.

(Zuerst veröffentlicht in Schweizerisches katholisches Sonntagsblatt, 17. Februar 2019)

Norbert Clasen
Im Garten des Unmenschlichen. Die Abkehr von der Vernunft im säkularen Europa und ihre Folgen
Patrimonium-Verlag 2018
254 Seiten; 14.80 Euro
ISBN 9783864171079

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Sr. Sabine ist heimgegangen. – Eine Französin in einem deutschen Trappistinnenkloster als ein Zeichen der Völkerfreundschaft

Der HERR hat gegeben, der HERR hat genommen;
gelobt sei der Name des HERRN. (Ijob1,21)

RIP

Die Äbtissin und die Trappistinnen der Abtei Maria Frieden vermelden, dass am 19. Februar 2019 Schwester M. Sabine Vantroys OCSO vom Herrn heim gerufen worden ist. In der Mitteilung, die allen Klöstern des Ordens gegangen ist, heißt es:

Sr. Sabine war vielen Menschen bekannt, nicht nur als Herstellerin und Verkäuferin unseres Klosterlikörs plus Erfinderin des Hautöls und Kastanienextrakts, sondern auch als unermüdliche Pflegerin und Begleiterin von Sr. Justina, die viele Jahre an Alzheimer litt –und als Dolmetscherin verschiedener Äbtissinnen bei Generalkapiteln und anderen Versammlungen. Außerdem hat sie sich akribisch und konsequent mit Themen befasst wie die Regel des hl. Benedikt, die Buchmalereien von Stephan Harding in Cîteaux oder die Moralia in Job von Gregor dem Großen.

Sabine, wie sie auch mit Taufnamen hieß, wurde am 6.April 1940 in der berühmten Rue du Bac geboren (allerdings ohne zu wissen, was es in dieser Straße Besonderes gab!) und wuchs dort auch auf mit 3 Schwestern und 2 Brüdern. Sie war die Älteste. Ihr Vater, ein Marineoffizier, später Ingenieur für Stauwerke, gehörte im Krieg dem Widerstand an und folgte de Gaulles Ruf nach England. Dort tauchte er unter einem anderen Namen unter, um seine Familie nicht zu gefährden. Sabine vermisste ihren Vater in den Jahren seiner Abwesenheit sehr, denn es war keinerlei Kommunikation möglich. Aber schließlich kam er nach dem Krieg wieder zurück –mit englischen Pferden! Diese züchtete er und dann gehörte zur Familie eine Pferdefarm, die noch heute in kleinen Ausmaßen existiert.

Sabine studierte Mathematik und Physik, später Geologie und Biologie. 1963 arbeitete sie für EURATOM über Radioaktivität und bekam für ein Jahr ein Stipendium in den USA.

Nach ihrer Rückkehr nach Frankreich entschied sie sich zum Klostereintritt am 21.3.1966. Vielleicht spielte dabei eine Rolle, dass sie einen Onkel in Cîteaux hatte namens P. Thibaut. 1969 trat sie als Novizin wieder aus, kam aber ein Jahr später zurück und trat aufs Neue am 30.8.1970 ein. Diesmal hielt es!

Es war ihr ein Anliegen, als Französin in Deutschland zu leben als Zeichen der Völkerfreundschaft. Gerade weil ihr Vater im Widerstand gegen die Nazis auch viel gelitten hatte und gerade weil die Franzosen allgemein nicht gut auf die Deutschen zu sprechen waren, wagte sie bewusst diesen Schritt und hat es auch nie bereut. Allerdings tat sie sich durchaus schwer mit der deutschen Mentalität und jubelte immer, wenn es mal echten französischen Käse gab oder französisches Weißbrot.

In Maria Frieden war sie viele Jahre im Kuhstall beschäftigt. Auch später sagte sie noch oft, von den Kühen habe sie viel gelernt. Sr. Sabine war philosophisch veranlagt und dachte über alles lange nach. Wenn neue Kälber geboren wurden, erfand sie immer interessante Namen für diese. Unvergesslich, wie sie einmal alle Kälber nach Musikinstrumenten benannte und in einem anderen Jahr nach Neumen wie Clivis, Scandicus, Torculus, Trivirga usw.

Von der Frischmilch versuchte sie sich auch mit der Käseherstellung, aber meist war es nur geeignet für die Kommunität. Leider mussten wir irgendwann die Kühe aufgeben, weil die Milch zu billig wurde. Dann übernahm Sr. Sabine den Elixierbetrieb.

Und schließlich kam daneben noch die Betreuung von Sr. Justina dazu, unserer früheren Äbtissin, die sie auf Schritt und Tritt überall mitnahm. Das war heroisch, aber Sr. Sabine erklärte oft, dass sie nicht wüsste, wer wem mehr zu geben hätte. Beide waren glücklich miteinander und fühlten sich auch sehr gut in die Kommunität eingegliedert. Als Sr. Justina schließlich 2018 starb, wusste niemand, wie Sr. Sabine es verkraften würde. Sie nahm es gut an, zumal es eine wirkliche Erlösung für Sr. Justina bedeutete.

Doch Sr. Sabines Kräfte schwanden zusehends, auch wenn sie alle Energie aufbot, um die alltäglichen Arbeiten weiter fortzusetzen. Sr. Sabine blieb sich selbst sehr treu und lebte etwas zurückgezogen, auch wenn sie sich der Gemeinschaft nie verschloss.

Mit der deutschen Sprache kam sie ihrer Meinung nach nie besonders gut zurecht und dachte, betete, träumte und rechnete immer französisch. Sogar eine Ausbildung als Computermanagerin hatte sie als Trappistin in Frankreich absolviert und erzählte gern, dass sie die Entwicklung des Computers von Anfang an mitverfolgt hatte, als man noch mit Lochkarten operierte.

Der Lymphdrüsenkrebs, an dem sie schon viele Jahre gelitten hatte, begann sich zu verschlimmern, bis sie schließlich mit Fieberschüben und Lungenentzündung ins Kranken-haus eingeliefert wurde. Am Ende durfte sie zu Hause sterben, was auch ihr Wunsch war.

Jetzt sind wir überzeugt, dass sie im Himmel vollkommen glücklich ist und alle wiedersieht, die sie je vermisst hat.

Quelle – OCSO.org

Die Beerdigung von Schwester Sabine war am 22. Februar.

BETET für ihr Seelenheil!

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Mit dem heiligen Rafael Arnáiz Barón von Septuagesima bis Ostern – (2/17)

Rafael wird am 9. April 1911 geboren; 15. Januar 1934 Eintritt in die Trappistenabte St. Isidro; 26. Mai 1934 verlässt er das Kloster wegen schwerer Diabetes; 11. Januar 1936 Rückkehr in die Abtei, er wird Oblate; am 29. September 1936 muss er wegen des Bürgerkrieges das Kloster verlassen; 6. Dezember 1936 Rückkehr ins Kloster; am 7. Februar 1937 muss er wieder wegen seiner Krankheit das Kloster verlassen; am 15. Dezember 1937 kehrt Rafael unter Verzicht auf die Bequemlichkeiten und die Fürsorge in seinem Elternhaus erneut und endgültig in die Abtei zurück. Todestag am 26. April 1938, gerade 27 Jahre geworden. – Rafael Arnáiz Barón erhielt das Ordenskleid der Trappisten „Angesichts des Todes“ und legte dabei die feierliche Profess ab.

Herr, hilf mir!

Hl. Rafael Arnáiz Barón notiert am 18. Februar 1938, zwei Tage vor dem Sonntag Sexagesima:

Steh mir bei in der Versuchung!
Verlaß mich nicht, Herr!
Ich allein, was kann ich tun?
Wohin soll ich mich wenden mit meinem Schmerz?
Wer hört mein Wehklagen?

Ich leide, Herr, Du weißt es …
Wie lange verlängerst Du mein Leben noch –
unnütz für Dich und für alle?
Wenn ich auch in Augenblicken der Großzügigkeit danach verlange,
für die ganze Welt zu leiden, und mich aufopfere für das, was Du willst …:
es sind so kurze Momente, in denen ich so denke!
Die Sinnlichkeit meines Fleisches und die Schwäche meines Geistes sind so groß …
Du siehst schon, Herr, wie oft ich ermatte.
Nichts bin ich, und nichts tauge ich …
Was kann man erwarten vom Morast, vom elenden Lehm schwach und krank?

Herr, Herr, laß nicht auf Dich warten!
Hilf mir! Sieh, meine Füße wanken, wenn ich sehe, wie allein ich bin!
Sieh, ich weiß nicht, wie weit ich kommen werde, und ich möchte, Herr,
bis zum Ende gelangen!
Aber wenn ich meine blutenden Füße betrachte und mich mit
so viel Schmerz behaftet sehe
– werde ich aushalten?

Verlaß mich nicht, guter Jesus!

Beschütze mich, Jungfrau Maria!

Ich weiß nicht, wozu ich dies alles schreibe
ich weiß nicht wozu!
Wer sollte meine Schwächen und mein Elend lesen?…
Ich weiß es nicht, und es ist mir auch nicht wichtig.
Aber es ist ein Trost für mich – da ich mit niemandem in Verbindung stehe – ,
Bögen von Papier zu füllen und zu schreiben, als schriebe ich Jesus selbst …
Vielleicht dient mir das als Gebet, und vielleicht hört Er mich.
Süße Einsamkeit, die es mit sich bringt,
daß sich die Seele auf Jesus stützt und
allein Ihn sucht!

Süße Buße, von den Menschen verkannt,
die im Schweigen zu Tränen rührt,
ohne daß jemand außer Jesus davon erfährt!

Glücklich, tausendmal glücklich bin ich, wenn ich unter dem Kreuz Christi
Ihm und Ihm allein von meiner Sehnsucht erzähle,
Ihm die tiefe Freude darüber hinhalte, daß ich mich von Ihm geliebt weiß,
Ihm ein andermal meine schmerzende und betrübte Seele übergebe,
wenn sie sich so allein fühlt in der Drangsal.
Ich benetze den Fuß des Holzes mit den Tränen der Buße …
Ich singe und weine und … kann nichts anderes tun,
als Ihn um Liebe zu bitten …:
um Liebe zum Hoffen,
um Liebe zum Leiden,
um Liebe zur Freude …
Und es gibt Augenblicke, in denen mir nichts in der Welt wichtig ist,
weder die Menschen noch die Tiere,
weder die Finsternis noch die Sonne …

Es gibt Augenblicke, in denen ich sogar den Hunger vergesse…
Ich möchte sterben, indem ich das Kreuz Jesu umfange,
Seine Wunden küsse, ertrinke in Seinem göttlichen Blut,
von allen und allem vergessen.
Glücklich, tausendmal glücklich bin ich,
auch wenn ich mich manchmal in meiner Schwachheit beklage!

Nichts wünsche ich, nichts will ich;
ich möchte nur Gottes Willen still und demütig erfüllen.
Irgendwann möchte ich sterben, indem ich Sein Kreuz umarme
Und mich dann in den Armen der heiligsten Jungfrau Maria
zu Ihm erhebe.
So sei es!

(Aus: Nur Gast auf Erden 576f)

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Kathedra Petri – 22. Februar

Zu diesem Tag – und treu zur Kirche Christi stehend,
besingen wir das Haus voll Glorie:

1.
Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land,
aus ewgem Stein erbauet von Gottes Meisterhand.
[: Gott, wir loben Dich, Gott, wir preisen Dich;
o lass im Hause Dein uns all geborgen sein! :]

2.
Gar herrlich ist’s bekränzet mit starker Türme Wehr,
und oben hoch erglänzet des Kreuzes Zeichen hehr.
[:

3.
Wohl tobet um die Mauern der Sturm in wilder Wut,
das Haus wird’s überdauern, auf festem Grund es ruht.
[:

4.
Ob auch der Feind ihm dräue, anstürmt der Hölle Macht,
des Heilands Lieb und Treue auf seinen Zinnen wacht.
[:

5.
Dem Sohne steht zur Seite die reinste der Jungfraun;
um sie drängt sich zum Streite die Kriegsschar voll Vertraun
[:

6.
Auf, eilen liebentzündet auch wir zum heilgen Streit!
Der Herr, der’s Haus gegründet, uns ewgen Sieg verleiht.
[:

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Ehre sei der Immaculata.

(Vom heiligen Maximilian Kolbe)

Vor ein paar Tagen kam eine Dame zu mir und bat mich, eine kranke Person zu besu-chen, die nicht zur Beichte gehen will. Pater H. war bereits dort gewesen, um sie zu sehen, und er hatte mir dann diese Dame geschickt, weil seine Versuche gescheitert waren. „Betet der Kranke zur Jungfrau Maria, indem er mindestens ein Ave Maria pro Tag spricht?“ fragte ich. „Ich habe es ihm vorgeschlagen, aber er sagte mir, er glaube nicht an die Gottesmutter.“ – „Bitte, bringen Sie ihm diese Medaille“, sagte ich und überreichte ihr eine Wundertätige Medaille. „Er mag sie aus Respekt vor Ihnen annehmen und sie sich von Ihnen um den Hals legen lassen.“ – „Er wird es akzeptieren, um mir einen Gefallen zu tun.“ – „Gut, bringt sie zu ihm und betet für ihn; ich für meinen Teil werde versuchen, ihm einen Besuch abzustatten.“ Und sie ging …

In der Zwischenzeit traf ich Pater H., der mir sagte: „Ich ging zu diesem kranken Mann, als wäre er ein Bekannter von mir, aber ich war ziemlich erfolglos. Würdest du bitte dorthin gehen? Ich sollte hinzufügen, dass der Patient eine gebildete Person ist. Er hat gerade sein Studium der Forstwirtschaft abgeschlossen.“ Nicht lange danach kam die Dame zurück, um zu berichten, dass es dem Patienten schlechter ging und dass seine Eltern, die bei ihm waren, zögerten, einen Priester zu rufen, weil sie Angst hätten, dass ihn das aufregen würde. Da dachte ich mir: „Weder der Kranke noch seine Eltern wollen einen Priester. Lohnt es sich dann also, zu gehen?“

Dennoch ging ich hin, obwohl ich tief in meiner Seele von Zweifeln über den Erfolg meines Besuchs gequält wurde. Meine einzige Hoffnung war die Medaille, die der Patient bereits trug. Ich habe auf dem Weg den Rosenkranz gebetet. Nach einer schwierigen Reise läutete ich an der Krankenhaustür. Ich wurde schnell in die Abteilung für Infektionskrankheiten gebracht, wo der Patient aufgenommen worden war.

Ich setzte mich neben sein Bett und kam in ein Gespräch. Ich fragte ihn nach seiner Gesundheit, aber bald wandte sich unser Gespräch der Religion zu. Der Patient äußerte seine Zweifel und ich versuchte, sie zu klären. Während unseres Gesprächs bemerkte ich eine blaue Schnur um seinen Hals, die durch die Medaille verlief. „Er trägt die Medaille“, dachte ich, „also ist das Spiel gewonnen.“ Plötzlich wandte sich der Kranke an mich und sagte: „Pater, könnten Sie bitte zur Sache kommen?“ „Also, möchten Sie die Beichte ablegen?“ fragte ich.

Als Reaktion floss eine Flut von Tränen auf seine abgemagerte Brust. Sein Schluchzen dauerte eine gute Minute. Als der Patient nachgelassen hatte, begann seine Beichte. Nach Erhalt des Viatikums und der Krankensalbung wollte mir der Patient seine Dank-barkeit zeigen, indem er mich umarmte und küsste. Trotz der Infektionsgefahr gab ich ihm freiwillig den Friedenskuss.

Ehre sei der Immaculata für diesen Sieg!!!

Neben ihm befand sich eine weitere kranke Person. Im Krankenhaus hatten sie mir gesagt, dass er auch dem Tod nahe war, aber nicht an eine Beichte dachte. Deshalb habe ich ihn der Immaculata auf die Fürsprache der kürzlich seliggesprochenen Theresia vom Kinde Jesu empfohlen.

Am nächsten Tag kehrte ich zurück, angeblich, um die erste kranke Person zu besuchen, aber in Wirklichkeit wollte ich auch den anderen Patienten sehen. Ich setzte mich neben die erste, aber in der Zwischenzeit hatte ich die Krankenschwester gedrängt, die andere zu fragen, ob sie meine Anwesenheit ausnutzen wolle. Der Kranke hatte mich nicht bemerkt. Also antwortete er ungeduldig: „Der Arzt sagt, dass ich in einer Woche wieder gesund werde, und ich werde hier von einem Priester belästigt.“

Ohne den Mut zu verlieren, bei einem solchen Zeichen der mangelnden Bereitschaft des Kranken, habe ich ein Gespräch mit ihm aufgenommen und mich neben sein Bett gesessen. Da der Patient die Beichte hartnäckig abwies, nahm ich die „Kugel“, die wir in der Miliz verwenden, nämlich die Wundertätige Medaille. Der Patient fragte: „Was ist das?“ Ich erklärte es kurz. Er küsste sie, stimmte zu, sie um den Hals gelegt zu bekommen und … die Beichte begann.

Ewiger Dank gilt der Immaculata für solch‘ liebevolle und barmherzige Siege.

(gefunden in: Ritter der Immaculata. 1,2019)

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Die heilige Lesung

Eine heilige Lesung
macht den Menschen aufmerksam auf seine Fehler,
heilt die Beängstigungen seines Gemütes,
gibt ihm die Mittel an die Hand, den Versuchungen zu widerstehen,
erteilt ihm heilsame Ratschläge,
lässt ihn in die Tiefe vieler Geheimnisse eindringen
und stärkt ihn durch das Beispiel der Tugend,
indem er sieht, welche Früchte
dieselbe hervorbringen.

(Ludwig von Granada)

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Islamismus und Kompatibilität

<<Das Merkelsche Axiom („der Islam gehört zu Deutschland“) ist nicht nur eine politische Meinung. Es zeitigt bereits konkrete, praktische Konsequenzen, die für das christliche Deutschland verhängnisvoll sein können. Denn das Bundesamt für Verfassungsschutz führt in seiner Begründung für die Prüfung der AfD auch ein Kriterium an, das sich aus diesem Axiom ableitet. Das Amt spricht von einer „verfassungsschutzrelevanten Islamfeindlichkeit“. Es folgt damit dem Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz, das bereits mit diesem Begriff operiert, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Das sei, so die Zeitung, „eine harte Linie. Der Verfassungsschutz kann auf diese Weise eine neue Gruppe von Personen ins Visier nehmen“.>>

Christen, auch Bischöfen, „die dem Islam die Kompatibilität mit dem Grundgesetz absprechen„. Man könnte auch sagen: Gesinnungsinakzeptanz die sich dem vorherrschenden politischen, wirtschaftlichen, kulturellen usw. Mainstream nicht fügt ist kein Teil dieser Gesellschaft, also viel weniger als Islamisten … – also nicht kompatibel.

(Jürgen Liminski, DIE TAGESPOST )

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