Während in der Westkirche seit dem 12. Jahrhundert – im Kölner Dom – die Gebeine der heiligen drei Könige im kostbaren „Dreikönigschrein“ aufbewahrt und verehrt werden, besitzt die Ostkirche die Gaben der drei heiligen Könige.
Es wird immer wieder behauptet, in den Klöstern auf dem Berg Athos befänden sich unermessliche Schätze. Dabei wird zuerst auf zahlreiche wunderbare Ikonen verwiesen. Aber auch andere Schätze und kostbaren Reliquien sollen in den Mönchsklöstern auf der traditionsreichen griechischen Halbinsel aufbewahrt werden … – meistens gänzlich verborgen und für Besucher unerreichbar.
Einer frommen Überlieferung zu folge werden die Gaben der heiligen drei Könige im „Kloster am Trockenbach“ (Moní Xiropotámou) aufbewahrt. Das Kloster soll ein gewisser Paulos Xeropotamites im 5. Jahrhundert gegründet haben, an derselben Stelle des seit dem 11. Jahrhundert bestehenden Mönchsklosters.
Dort sollen die Königsgaben aus Sicherheitsgründen umgearbeitet worden sein und sich heute in verschiedenen wertvollen Reliquiaren befinden. Das Gold wurde umgeschmolzen und in 28 unterschiedlich geformte Münzen gegossen sowie kunst- und sorgfältig graviert. Jede der Münzen, ob rechteckig, trapezförmig oder anders gestaltet, hat ein anderes Design und eine Größe von bis zu sieben Zentimetern. Aus dem Weihrauch und der Myrrhe entstanden 62 kugelförmigen Perlen von der Größe einer kleinen Olive. Für jede dieser kostbaren Reliquien wurden ebenso kostbare verschiedene Reliquienschreine angefertigt.
Die Geschichte der kostbaren Geschenke, welche die heiligen drei Könige, aus dem Osten kommend und geführt von einem Stern, zur Krippe nach Bethlehem brachten und dem menschgewordenen Gotteskind als ihre persönlichen Gaben, ihre Geschenke niederlegten: Gold, Weihrauch und Myrrhe, ist in der Heiligen Schrift bezeugt.
Die weitere Geschichte der Königsgaben an den Gottessohn beruht auf einer mündlichen Tradition. Diese lässt keinen Zweifel an dieser Echtheit, indem sie von einem unbeschreiblichen Aroma berichtet, das von den Reliquien ausströme. Bis heute gäbe es diese reiche, heilende und wundersame Gnade, die auch in unsere Tage ströme …
… vielleicht sollten wir lieber wieder von den Weisen aus dem Morgenland reden …
+