Begegnung mit Pater Winfried Leipold, einen Kamaldulenser-Eremiten

Pater Winfried Leipold ist unerwartet am Mittwochabend der Osteroktav, am 20. April 2022, gestorben. Don Winfrido, wie er in seinem Orden genannt wurde, war der einzige aus Deutschland stammende Mönch der Kongregation von Monte Corona im Orden der Kamaldulenser-Eremiten.
Winfried Leipold wurde am 21. Mai 1939 in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Abitur war er Trappist und Kartäuser. Bei den Kamaldulensern von Monte Corona ist er am 2. September 1972 eingetreten.
Einfache Profeß an Maria Geburt, am 8. September 1974.
Ewige am gleichen Marienfesttag 1977.
Priesterweihe Allerheiligen 1980.
Don Winfrido“ war viele Jahre Prior in Monte Rua („Eremo Camaldolese di Monte Rua“ in der Nähe von Padua), danach eine Periode lang Oberer der Kongregation der Kamaldulenser-Eremiten von Monte Corona im Generalhaus der Kongregation (Sacro Eremo Tuscolano) in Frascati. 1995 wurde er Prior des Klosters „Eremo Di San Girolamo, Monte Cucco“, anschließend Novizenmeister in Frascati und später wieder Prior in Monte Rua. Seit 2019 lebte Don Winfrido wieder in Frascati, wo er zuletzt noch als Visitator tätig war.

Don Winfrido 2017 (Foto privat)

Vor vielen Jahren besuchte Freddy Derwahl (*1946), belgischer Journalist und Buchautor, den aus Deutschland stammenden Kamaldulesermönch Pater Winfried Leipold, der zu jener Zeit Prior der Kamaldulenser-Einsiedelei von Monte Rua war:

Das Taxi aus Padua musste im Berg oberhalb von Torreglia umkehren, die Pforte ist nur zu Fuß erreichbar. Dann die graue Mauer und ein langer Glockenstrang, man zögert, die Stille zu unterbrechen. Lange muss man im Schatten strenger Heiligenfiguren an der Klosterpforte warten. Plötzlich Schritte auf dem Hofpflaster, das Gerassel von Schlüsseln. Als sich die Türe öffnet, sehe ich zunächst einen langen, rötlich-schwarzen Bart. „Kommen Sie, kommen Sie“, sagt der Mönch in deutscher Sprache, „Sie werden schon erwartet“. Dann führt er mich in eine geräumige Klosterküche, wo ein alter Bruder Holzscheite im offenen Feuer wendet. Zuerst muss ich essen, der Bruder besteht darauf, tischt am Nachmittag reihum die besten Gerichte dieser „cucina rusticana“ auf, schiebt Käse hinzu, schüttet Wein nach, zaubert schließlich eine verstaubte Grappaflasche hervor und pocht darauf, dass dies alles notwendig und auch ratsam sei, eine Henkersmahlzeit sozusagen, eine letzte Wegzehrung vor dem einstweiligen Abschied von der Welt …

[…] Zur Komplet sehe ich zum ersten Mal die Eremiten. Im Chor stehend die bärtigen Mönche in ihren kurzen Kapuzenmänteln aus weißer Wolle über dem Habit. Vor dem Altartisch knien vier betagte Brüder, die etwas Unzertrennliches haben. Immer sieht man sie zu den Gebetszeiten in dieser wartenden, geduckten Position. Die Rosenkränze in ihren schweren Arbeiterhänden, während die Mönche mit rauhen Stimmen Psalm für Psalm rezitieren. […]

Die Aprilnächte sind empfindlich kühl hier oben. Als ich in mein Häuschen zurückkehre, hat jemand in dem kleinen Terracotta-Ofen bereits ein Feuer angezündet. Wild prasseln die Flammen in den roten Steinen. Die Zelle ist eremitisch: ein Bett, ein Tisch, ein Fenster zum Garten, das andere hinaus auf die schwarze Kette der Berge. Nebenan eine winzige Hauskapelle mit einem Altar, man könnte die Messe lesen. Jenseits des Flurs, Waschbecken und Toilette, Werkzeug und hoch aufgestapeltes Holz. Alles sauber, gut besorgt. Mehr braucht man nicht. Zu den Essenszeiten stellt ein Bruder, den man kaum zu Gesicht bekommt, ein Henkelgeschirr mit etwas Suppe, Teigwaren, Brot und Früchte aufs Fensterbrett. Auch gibt es Weißwein, man braucht den Krug nur nach draußen zu stellen.

In den Gesprächen mit dem Gastpater und dem Prior wird gleich klar, dass es in solche Reservate wohl nur eine bestimmte Spezies zieht. […]

Pater Winfried, der Prior, verbindet hessische Daseinsfreude mit dem Sinn für strikte Observanzen. Hier oben, zwischen den Weinstöcken des Veneto und der lateinischen Schwermut der Zypressen, ist er eine völlig überraschende Erscheinung. Während seine Frankfurter Altersgenossen für „Ho-Ho-Ho Chi Minh“ und gegen die „Startbahn West“ auf die Straße zogen, suchte er ganz andere Orientierungen, einen noch „ferneren Osten“. Von einem wohlmeinenden Priester ursprünglich zu den Trappisten geleitet, verbrachte er einige Jahre in der Abtei Tegelen. Als in den Konzilsstürmen die niederländische Kirche in Turbulenzen geriet und innerhalb der Klausur ein Schwimmbad (!) angelegt wurde, ergriff er die Flucht und bat bei den Kartäusern […] um Aufnahme. Es war eine gute Zeit, doch wurde er zur ewigen Profess nicht zugelassen. Blieben schließlich für seine strengen Ambitionen die Kamaldulenser-Eremiten, die sich nicht nur seiner erbarmten, sondern ihn später auch zum Prior und Ordensgeneral wählten.

Ich habe Pater Winfried sehr ins Herz geschlossen. Er ist ein Mann diskreter, väterlicher Sorge. Noch bevor ich Jahre nach unserer ersten Begegnung im Frühjahr 1999 seinen Rat brauchte, hat er sich bereits nach mir erkundigt. Selbstverständlich war ich in seiner neuen Bleibe, dem umbrischen Eremo San Girolamo, gleich hoch willkommen. Eben erst vom Generalkapitel aus Frascati heimgekehrt, eilte er noch vor der Vesper zum Bahnhof von Fabriano, um mich abzuholen. Kaum älter geworden, steuerte er den kleinen Jeep durch die Dörfer. Zu meiner Bemerkung, es werde immer einsamer, grinste er nur, ich werde mich wohl noch wundern. Dann hält er in der Nähe des Örtchens Pascelupo an und zeigt zur Linken auf den Monte Cucco. Jenseits eines Wildbaches aufstrebender dichter Wald, darüber dramatische Felsen, zerklüftet, abweisend. Er fordert mich auf, seiner Hand zu folgen und ganz oben, neben dem weißen Gischtstreifen eines riesigen Wasserfalls, klebt das Eremo wie ein Adlerhorst. Aus Tibet oder vom Athos kennt man solche Felsenklöster. San Girolamo wirkt kleiner, aber entrückter, verwegener, unheimlicher. Das Yeti, der Schneemensch, oder Graf Dracula könnten da hausen. Wer sich dahin vorwagt, braucht eine spezielle Art von Humor.

Schon für die Auffahrt in dieses Genist bedarf es des Gottvertrauens. Hin und her rüttelt der Allradjeep, die Sturzbäche des sich hier oben nur zögernd zurückziehenden Winters haben in dem Dreckweg tiefe Furchen hinterlassen. Doch immer dann, wenn ich denke, es sei das Ende der Fahnenstange, ab hier gehe es per pedes weiter hinauf, entdeckt mein kontemplativer Chauffeur noch einen schmalen Übergang oder einen rettenden Felsbrocken, über den er die Reifen steuert. Er scheint diese steil ansteigende Geisterbahn auswendig zu kennen, beugt sich schmunzelnd über Abgründe, setzt überraschend zurück, um neue Anläufe zu nehmen. Der Motor heult auf, als schrecke selbst das Gefährt vor dieser Direttissima zurück. Rechts und links im lichter werdenden Wald fallen kleinere und größere Felsbrocken auf, manche haben ganze Schneisen gerissen. Pater Winfried erläutert, das seien die Reste des Erdbebens, das letztes Jahr die gesamte Region erschüttert habe. „Manchmal finde ich so ein Ding morgens im Garten“, berichtet er, „doch keine Sorge, das letzte Mal, dass ein Mönch vom Steinschlag tödlich getroffen wurde, das war vor 600 Jahren“. In der Tat, ein tröstendes Wort.

Endlich oben angelangt, erweist sich das vermeintliche Nest als eine feste Burg. Streng und kompakt klebt sie am Fels. Mehr als für eine Handvoll Eremiten ist nicht Platz, aber es herrscht eine wohltuende architektonische Ökonomie. Alles ist klein und übersichtlich, aber nichts eng oder gewagt. Die Zellen umfassen einen Flur, der im Winter auch zum Auf- und Abgehen dient, eine Toilette mit Dusche und Waschbecken, sowie den eigentlichen Wohn-, Schlaf- und Gebetsraum. Weiße Wände, Holzfußboden, ein kleiner Ofen, in dem die Flammen züngeln, ein Tisch zum großen Fenster. Gleich berührt die einfache und warme Atmosphäre; drüben hinter den Bergen von Pascelupo, dem „Pfad der Wölfe“, geht die Märzsonne unter. Das stürzende Wasser rumort im Tal, noch liegt goldenes Licht auf den dichten Wäldern, die sich bis zur Schneegrenze erstrecken. Es ist eine großartige, einmalige Lage, fast verführerisch. Hier möchte man bleiben.

Später stehe ich im Chor der winzigen Kirche. Neben dem Prior umfasst die Gemeinschaft von San Girolamo zwei weitere Einsiedler: einen ehemaligen italienischen Trappisten und einen alten, spät berufenen Puerto-Ricaner; für viel mehr wäre auch kein Platz. Nach dem Glockenzeichen rezitieren wir die Abendpsalmen auf Italienisch. Es ist so kalt, dass der Hauch des Atems sogleich gefriert; im Weihwasserbecken klebt ein Stück Eis. Das Stundengebet endet mit Fürbitten für die Welt. Selten erschien sie so fern, aber die Anliegen sind sehr konkret: Krieg im nahen Ex-Jugoslawien, innere und äußere Katastrophen, Krankheit und Tod, das Leid scheiternder Menschen.

Pater Winfried stellt mir das Essen nach einem kurzen Klopfzeichen in den Flur. Es ist wieder jenes Henkelgeschirr, schlichter und praktischer geht es nicht. Sonderbar, jetzt allein zu essen. Am Fenster steht schon die Nacht, weit in der Ferne funkeln einige Lichter. Die Zelle erhält eine andere Dimension, wird enger, nur das Feuer leistet Gesellschaft. Schwierig, jetzt Schlaf zu finden. Kurz vor vier geht die Glocke zum ersten Mal. Das Wasser ist so eisig, dass es schmerzt. Der bärtige Puerto-Ricaner steht aufrecht am Glockenstrang, dann erfolgen drei kurze Schläge zum Angelus und in schneidender Kälte beginnt die Vigil. Das sind unromantische Nächte.

Zu besichtigen gibt es in diesem Felsennest nicht viel. Der Prior führt durch die Keller, wo mächtige Fundamente und Stützmauern aufstreben. Der Orden hat das historische Gebäude auf schwierigen Umwegen von zahlreichen Erben zurückerwerben müssen und von Grund auf renoviert. An der Felswand entlang schlängelt sich ein schmaler Pfad hinauf zum Wasserfall. Es sind scharfe Extreme, an die man hier herantritt. […]

(Die vorstehenden Ausschnitte entstammen dem Essay „Am Pfad der Wölfe“ und durfte mit der Erlaubnis des Autors hier abgedruckt werden. Original: Freddy Derwahl, Eremiten. Die Abenteuer der Einsamkeit, Pattloch-V. 2000)

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Die Kamaldulenser von Herrera

In dem Kloster der Kamaldulenser von Herrera in Spanien leben derzeit elf Einsiedlermönche. Ihr erstaunlich geringes Durchschnittsalter liegt bei etwa 40 Jahren. Der jüngste Mönch ist 21 Jahre, der Älteste ist 61 Jahre alt.

Ihr Tag beginnt um vier Uhr und ist bis sieben Uhr mit Gebeten und Lesungen ausgefüllt. Danach gibt es ein Frühstück. Alle Mahlzeiten werden in der Einsamkeit ihrer Zellen eingenommen. Nach drei Stunden Handarbeit im Kloster, dem Gemüsegarten, bei der Wäsche, in Küche oder bei den Bienen, usw. kehren die Mönche um zwölf Uhr wieder zum Gebet zurück. Nach dem Mittagessen haben sie den den ganzen Nachmittag in der Einsamkeit ihrer Häuser Zeit für ihr geistliches leben und Studium. Ein kleiner Abendimbiss um 19.30 Uhr und die darauffolgende Zusammenkunft im Kapitelsaal beendet den offiziellen Tagesablauf.

Das Kloster der Kamaldulenser von Herrera (Santa María de Herrera) ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in den Bergen der Provinz Burgos in Kastilien-León in Spanien. Es wurde im Jahr 1044 erstmals erwähnt. 1176 kamen Zisterzienser nach Herrera. Unter politischen Zwängen wurde das Kloster 1835 aufgelöst. Wenige Jahre später,1897, bezogen Unbeschuhte Karmeliten das Kloster, das sie aber nach etwa acht Jahren wieder verließen. Es folgte danach bis 1921 eine Gruppe von Trappisten, denen wiederum bereits 1923 die Kamaldulenser folgten, die das Kloster bis heute bewohnen.

Dass hier noch Kamaldulensermönche leben wird als kleines Wunder angesehen. Denn in den 80er- und 90er-Jahre wurde mehrmals überlegt das Kloster zu schließen, weil fast keine Mönche mehr da waren. Doch Ausdauer und Gebet haben sich bewährt. Fast alle Mönche kommen aus dem Heimatland Spanien; drei aus Kolumbien, Italien und Korea.

Die Mönche sind bereit, in Armut und Einsamkeit ein Leben des Gebetes zu führen. Es gibt hier keinen Fernseher, kein Radio, keine elektronischen Geräte, keine Internetverbindung. Mit einem einzigen Mobiltelefon wird der Kontakt mit der Welt aufrecht erhalten, damit das Notwendige geregelt werden kann. Es gibt einige religiöse Zeitschriften im Kloster und nur eingeschränkt gibt es auch Post, denn der Briefkontakt soll das einsame Leben der Eremiten nicht beeinträchtigen.

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Bedeutung des eremitischen Lebens für unsere Zeit.

Das eremitische Leben. – Die Einsiedler im Kamaldulenserorden.

Eine Rezension

Der Orden der Kamaldulenser ist, ähnlich wie der Kartäuserorden, ein Einsiedlerorden mit Elementen des Gemeinschaftslebens. Während es in den Ländern deutscher Sprache fast zu jeder Epoche Kartäuser gab, so waren Kamaldulenser hier niemals vertreten. Ihre Klöster befinden sich überwiegend in Italien und Polen sowie in einigen anderen Ländern, etwa in neuerer Zeit in Kolumbien und Venezuela. Erstaunlicherweise gibt es aber seit 2013 eine kleine benediktinische Gründung – die Kamaldulenser gehören zu der großen Familie benediktinischen Mönchtums – im Bistum Hildesheim.

In der Kongregation der Kamaldulenser-Eremiten von Monte Corona, der etwa ein Dutzend Klöster angehören, wird das Eremitentum noch am ehesten bewahrt und gefördert. Denn diese Gemeinschaften sind ein Zweig des alten Baumes der Kamaldulenser- Eremiten, den der heilige Romuald (950-1027) gründete.

El Greco. Allegorie des Kamadulenserordens

Als Paul Giustiniani (1476-1528) in Camaldoli, dem Mutterhaus des Ordens, eintrat, spürte er schnell, daß er eine größere Einsamkeit und ein tieferes Schweigen suchte, als er es in seinem Kloster vorfand. Er verließ Camaldoli und fand auf dem Monte Corona die Einsamkeit, die bereits Jahrhunderte zuvor der heilige Romuald für sich und seine Anhänger gefunden hatte. Es war eine neue Zeit der Einsiedlermönche gekommen, und bald fanden sich gleichgesinnte Gefährten, die mit ihm ein Leben der Kontemplation führen wollten, damit sie ihr Herz beständig Gott zugewandt halten würden.

Das vorliegende Buch, zu dem bereits 1953 der amerikanische Trappistenmönch ,Fr. M. Louis OCSO‘ (Thomas Merton) das Vorwort schrieb, ist das „theologische Grundlagenwerk zur Spiritualität des kamaldulensischen Eremitentums“. Der Übersetzer Pater Plazidus Hungerbühler, selbst Mönch eines Benediktinerklosters, hat wohlbedacht, und dafür sei ihm gedankt, einen schwierig erscheinenden italienischen Text des frühen 16. Jahrhunderts, der zunächst von Pater Jean Leclercq aus dem luxemburgischen Benediktinerkloster Clervaux in französischer Sprache herausgegeben wurde, in ein passendes Deutsch übertragen und somit verantwortet, daß sowohl sein sprachlicher Ausdruck als auch sein Inhalt verstanden wird, nämlich die Beschreibung der Bedeutung des eremitischen Lebens auch und gerade für unsere Zeit.

Im ersten Kapitel wird zunächst die Bedeutung des Eremitentums für die Kirche beschrieben, sodann der Weg der Berufung zum Eremiten. Im zweiten Kapitel wird die Organisation einer eremitischen Gemeinschaft aufgezeigt, einschließlich der Forderungen und Tätigkeiten eines Eremiten. Das dritte und vierte Kapitel widmen sich dem eremitischen Gebet und seiner Askese, die j a immer und nur im Gehorsam sowie im inneren Kampf und in Selbstentäußerung möglich ist. Das fünfte Kapitel schließlich wendet sich dem Ziel des eremitischen Lebens zu. Denn durch das eigene Zunichtewerden geschieht mit Gottes Willen jene Umwandlung, die in der Hingabe des eigenen Selbst mündet.

Monte Corona. Kamaldulenser. Kloster mit Einsiedeleien.

Ein Epilog verbindet das Kreuz Christi mit dem Martyrium: „Die eremitische Lebensweise ist mehr als jede andere ein Martyrium, denn sie schließt ein vollständiges Vergessen seiner selbst ein – sibi soli et Deo vacare.“ – „Wenn du dich von mir zurückziehst, Herr, und mich wie trockenes Land, ohne Wasser, liegen läßt, ohne jede spürbare Andacht, ohne jede Zerknirschung, ohne jeden geistlichen Trost, bar all jener Wonnen, in welchen du mich mit soviel Lieblichkeit nährst, entkleidet jeder Zier geistlichen Lebens, arm, nackt, elend, verlassen – ich werde dich trotzdem gleicherweise lieben, und ich werde wissen, daß du mir all dies zu meinem größeren Fortschritt gewährst.“

In weiteren acht Anhängen ist es dem Leser möglich, sich mit den Quellen und den Texten Giustinianis zu beschäftigen bzw. sich über die Kamaldulenser-Eremiten zu informieren.

(Erstveröffentlicht in KIRCHLICHE UMSCHAU. September 2017)

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Jean Leclercq
Mit Gott allein.
Das eremitische Leben nach der Lehre des Seligen Paul Giustiniani.
Vorwort: Thomas Merton.
Herausgegeben, neu übersetzt und erweitert von
Pater Plazidus Hungerbühler OSB
Patrimonium Verlag 2017
ISBN: 978-3-86417-097-3
202 Seiten; 14,80 Euro

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