PSALM 89 (Am Gründonnerstag zu den Laudes)
1 O Herr, zur Zuflucht bist du uns geworden: *
von Geschlecht zu Geschlecht.
2 Bevor die Berge entstanden, und die Erde geformt wurde und der Erdkreis: *
bist du, o Gott, von Ewigkeit her und bis in Ewigkeit.
3 Verstoße den Menschen nicht in die Niedrigkeit: *
und du hast gesagt: Bekehret euch, ihr Menschenkinder.
4 Denn tausend Jahre sind vor deinen Augen, *
wie der gestrige Tag, der vorüberging,
Und wie eine Wache in der Nacht, *
5 was für nichts gehalten wird, das werden ihre Jahre sein.
6 Am Morgen mag er sprossen wie grünes Gras, am Morgen mag er aufblühen und sprossen: *
am Abend sollte er herabfallen, hart und dürr werden.
7 Denn wir sind dahingeschwunden durch deinen Zorn, *
und durch deinen Grimm wurden wir erschüttert.
8 Du hast unsere Sünden vor dich hingestellt: *
die Zeit unseres Lebens in das Leuchten deines Angesichtes.
9 Denn alle unsere Tage sind dahingeschwunden: *
und durch deinen Grimm sind wir dahingeschwunden.
Unsere Jahre, wie eine Spinne werden sich abmühen: *
10 die Tage unserer Jahre in ihnen sind siebzig Jahre.
Wenn aber in Kraftfülle, dann achtzig Jahre: *
und das Weitere von ihnen ist Mühsal und Schmerz.
Denn hinzugekommen ist die fügsame Schwäche: *
und wir werden dahingerafft werden.
11 Wer weiß die Gewalt deines Zornes: *
und wer weiß in der Furcht vor dir deinen Zorn
12 zu bemessen?
Deine Rechte gib also zu erkennen: *
und Menschen, die mit dem Herzen in der Weisheit gebildet sind.
13 Wende dich uns zu, Herr, wie lange noch? *
Und laß dich erbitten über deine Knechte.
14 Erfüllt wurden wir am Morgen von deinem Erbarmen: *
und wir jubelten und freuten uns in all unseren Tagen.
15 Froh waren wir für die Tage, an denen du uns gedemütigt hast: *
für die Jahre, in denen wir das Leid schauten.
16 Sieh hin auf deine Knechte und auf deine Werke: *
und leite deren Kinder.
17 Und es sei der Glanz des Herrn, unseres Gottes über uns, und die Werke unserer Hände leite über uns: *
und das Werk unserer Hände, leite es.
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Dómine, refúgium factus es nobis: *
a generatióne in generatiónem.
Priúsquam montes fíerent, aut formarétur terra et orbis: *
a sáeculo et usque in sáeculum tu es, Deus.
Ne avértas hóminem in humilitátem: *
et dixísti: Convertímini, fílii hóminum.
Quóniam mille anni ante óculos tuos, *
tamquam dies hestérna, quae praetériit, Et custódia in nocte, *
quae pro níhilo habéntur, eórum anni erunt.
Mane sicut herba tránseat, mane flóreat, et tránseat: *
véspere décidat, indúret et aréscat.
Quia defécimus in ira tua, * et in furóre tuo turbáti sumus.
Posuísti iniquitátes nostras in conspéctu tuo: *
sáeculum nostrum in illuminatióne vultus tui.
Quóniam omnes dies nostri defecérunt: *
et in ira tua defécimus.
Anni nostri sicut aránea meditabúntur: *
dies annórum nostrórum in ipsis, septuagínta anni.
Si autem in potentátibus, octogínta anni: *
et ámplius eórum, labor et dolor.
Quóniam supervénit mansuetúdo: *
et corripiémur.
Quis novit potestátem irae tuae: *
et prae timóre tuo iram tuam dinumeráre?
Déxteram tuam sic notam fac: *
et erudítos corde in sapiéntia.
Convértere, Dómine, úsquequo? *
et deprecábilis esto super servos tuos.
Repléti sumus mane misericórdia tua: *
et exsultávimus, et delectáti sumus ómnibus diébus nostris.
Laetáti sumus pro diébus, quibus nos humiliásti: *
annis, quibus vídimus mala.
Réspice in servos tuos, et in ópera tua: *
et dírige fílios eórum.
Et sit splendor Dómini Dei nostri super nos, et ópera mánuum nostrárum dírige super nos: *
et opus mánuum nostrárum dírige.
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