Gott weiß am besten, wessen wir bedürfen, und alles, was Er für uns tut, ist nur für unser Bestes. Wenn wir nur wüssten, wie sehr Er uns liebt, würden wir immer bereit sein, aus Seiner Hand mit Gleichmut und Gelassenheit das Süße wie das Bittere zu empfangen; alles, was von Ihm käme, wäre uns dann teuer. Selbst die schlimmsten Heimsuchungen würden wir hinnehmen, außer wir sähen sie in einem falschen Licht. Wenn wir sie aus den Händen Gottes, der sie erteilt, kommend sehen könnten, und wenn wir nur wüssten, dass Er unser liebender Vater ist, der uns demütigt und beunruhigt, dann würden unsere Schmerzen ihre Bitterkeit verlieren und sogar zu einer Tröstung werden.
Lasst all unsere Bemühungen darauf gerichtet sein, Gott zu kennen, denn je mehr wir Ihn kennen, umso besser wünschen wir ihn kennen zu lernen. Und da Erkenntnis gewöhnlich der Maßstab der Liebe ist, wird auch unsere Erkenntnis umso tiefer und breiter sein, je größer unsere Liebe ist. Und ist unsere Liebe Gottes nur groß genug, dann werden wir Ihn in Freuden und Schmerzen immer gleichermaßen lieben.
Lasst uns nicht die Zeit damit verschwenden, Gott nur für irgendwelche fühlbaren Wohlwollensbeweise – wie stark diese auch immer ausfallen mögen – zu suchen oder zu lieben, die Er für uns vielleicht bereit hält. Gefallensbeweise dieser Art, wie groß sie auch immer sein mögen, können uns nicht so nahe an Gott heranbringen wie ein einziger Akt des Glaubens. Lasst uns Ihn so oft wie möglich im Licht des Glaubens suchen – Er ist in uns, sucht Ihn also nirgendwo sonst.
Erweisen wir uns nicht als grob und verdienen wir nicht Schande, wenn wir Ihn im Stich lassen und uns selbst mit Nichtigkeiten beschäftigen, die Ihm missfallen und vielleicht sogar beleidigen? Wir müssen vielmehr fürchten, dass diese Nichtigkeiten uns eines Tages teuer zu stehen kommen.
Lasst uns damit beginnen, Ihm in aller Gewissenhaftigkeit anzuhängen. Lasst uns alles andere in unseren Herzen verwerfen, damit Er allein es besitzt. Bittet Ihn um diese Gunst. Wenn wir von unserer Seite aus tun, was wir nur können, werden wir schon bald sehen, wie der Wandel, nach dem wir verlangen, in uns gewirkt werden wird. Ich vermag Ihm nicht genug für die Erleichterung zu danken, die Er Euch hat zuteil werden lassen. Ich hoffe auf Seine Gnade, Ihn in einigen Tagen treffen zu dürfen. Lasst uns füreinander beten.
[Zwei Tage später musste er sich zu Bett legen, in dem er innerhalb einer Woche verstarb.]
Für die Übersetzung bin ich Herrn Clemens Vargas Ramos (+) zum Dank verpflichtet – RIP.
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