Benediktinische Klöster in denen im alten Ritus zelebriert wird

Als „benediktinische Klöster“ werden Abteien und Priorate bezeichnet, in denen die „Regel des hl. Benedikt“ die Grundordnung des Klosterlebens bestimmt. Dazu gehören Klöster aus den Familien der Benediktiner, der Zisterzienser und der Trappisten.

Trotz aller Widerstände die der überlieferten Liturgie entgegengebracht werden, nicht zuletzt durch das Motu proprio von Papst Franziskus „Traditionis custodes“, gibt es zahlreiche Klöster der verschiedenen benediktinischen Orden, in denen der Alte Ritus die normale Form des liturgische Betens und der heiligen Messe ist.

Beachten Sie das PDF

 

+

 

Hl. Erzengel Michael, Weihefest – 29. September

Das seit unvordenklichen Zeiten begangene Fest des Hl. Erzengels Michael wurde von Papst Gelasius im Jahr 493 auf den Tag der Weihe der „Basilica Angeli Via Salaria“ am 29. September festgelegt und hieß deshalb anderthalb Jahrtausende lang „Weihefest der Kirche des hl. Erzengels Michael“. Er wird seit alters her insbesondere als Patron der Deutschen verehrt.

Gott, Du verteilst in wunderbarer Ordnung
die Dienste der Engel und Menschen;
verleihe gnädig, daß die, welche im Himmel
allzeit dienstbereit vor deinem Throne stehen,
hier auf Erden unser Leben beschirmen;
durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn,
der mit Dir lebt.

+

Wenn alle untreu werden

Treuebekenntnis inmitten von Furchtsamen und Opportunisten

Im Juli 1943 zelebrierte der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, in der Propsteikirche des westfälischen Wallfahrtsortes Telgte für Wallfahrer ein Pontifikalamt. Ein katholischer Pfadfinder aus der verbotenen Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg hielt in einem Brief fest, was sich nach dem Hochamt vor der Probsteikirche abspielte. Als Galen, so der Pfadfinder, aus der Kirche tritt, „erwartet eine riesige Menschenmenge den Bischof. […] In der Menge werden einige Lieder angestimmt, die die Gefühle aller im Augenblick zum Ausdruck bringen, z. B. ‚Wenn alle untreu werden, so bleiben wir doch treu, daß immer noch auf Erden für euch ein Fähnlein sei‘,…“

Das erwähnte Treuelied aus dem 19. Jahrhundert stand als beliebtes Gemeinschaftslied in bündischen, studentischen, katholischen, evangelischen Liederbüchern und wurde auch in den Schulen der Weimarer Republik gesungen. So ist es erklärlich, daß die Menschenmenge im Wallfahrtsort Telgte gleich in dieses Lied einstimmen konnten, um es als Zeichen punktueller Unangepaßtheit der Obrigkeit entgegenzuhalten.

Geschrieben hat den Text des Liedes 1814 der preußische Staatsbeamte und patriotische Dichter Max von Schenkendorf (1783–1817). Er verfaßte es als Kontrakfaktur zu dem geistlichen Lied „Wenn alle untreu werden“ von Novalis (Friedrich von Hardenberg).

Das lyrische Ich wendet sich bei Novalis an Christus:

Wenn alle untreu werden,
so bleib ich dir doch treu,
daß Dankbarkeit auf Erden
nicht ausgestorben sei.
Für mich umfing dich Leiden,
vergingst für mich in Schmerz;
drum geb’ ich dir mit Freuden
auf ewig dieses Herz.

Daraus wurde bei Schenkendorf:

Wenn alle untreu werden,
so bleib ich euch doch treu,
daß immer noch auf Erden
für euch ein Fähnlein sei.
Gefährten meiner Jugend,
ihr Bilder bessrer Zeit,
die mich zu Männertugend
und Liebestod geweiht.

(vgl. neue-ordnung)

Nachhören

+

Pater Gerhard Winkler +

Der große Kenner des heiligen Bernhard von Clairvaux, DDr. Pater Gerhard Bernhard Winkler OCist, u. a. emeritierter Professor für Kirchengeschichte an der Universität Salzburg, ist 22. September 2021 vom Herrn über Leben und Tod in seinem 91. Lebensjahr in die ewige Heimat abberufen worden.

Requiescat in pace!

Zisterzienser von Wilhering und wird als solcher am Montag, 27. September, um 14 Uhr nach dem Requiem in der Stiftskirche, auf dem Klosterfriedhof beerdigt.

Pater Gerhard Winkler hat vor zwanzig Jahren eine Gesamtausgabe der Werke des hl.
Bernhard von Clairvaux im Verlag Tyrolia vorgelegt.

Band I: Traktate
Band II: Traktate und Briefe 1-180
Band III: Briefe 181-551
Band IV: Sentenzen und Parabeln = vergriffen!
Band V: Predigten über das Hohelied 1-38
Band VI: Predigten über das Hohelied 39-86
Band VII: Predigten zum Kirchenjahr und über den Psalm „Qui habitat“
Band VIII: Predigten zum Kirchenjahr
Band IX: Predigten
Band X: Register

Todestag: 23. September

Ein Beichtkind klagte Pater Pio:
„Seit einiger Zeit werde ich von unreinen Gedanken gequält. Es ist mir schon lästig.”
„Das ist die Sühne für die Strafen, die du für deine Sünden verdient hast. Wenn du nicht willst, kommst du ins Fegfeuer.”
„Nein, nein, ich will nicht ins Fegfeuer. Ich möchte aus Liebe sterben.”
Lächelnd sprach der Pater:
„Na, also!”

Am 23. September 1968 stirbt der Kapuziner Pater Pio. Geboren wurde er als Francesco Forgione am 25. Mai 1887 in Pietrelcina. 1903 ward er Novize bei den Kapuzinerorden. Die Priesterweihe empfing er im Jahr 1910.

1916 kam er ins Kapuzinerkloster San Giovanni Rotondo. Ab 1918 zeigten sich auf seinem Körper die Wundmale Jesu, – Stigmata. Obwohl die Ordensoberen versuchten, dies geheim zu halten, konnte es nicht verhindert werden. Fortan reisten Gläubige von weither, um bei ihm zu beichten, danach zur Hl. Messe zu gehen und seine Predigten zu hören. Pater Pio besaß die Seelenschau. Seitens der kirchlichen Oberen erfährt er Widerstand und schon 1922 wurden seine priesterlichen Tätigkeiten eingeschränkt. Sogar die öffentliche Zelebration der Heiligen Messe wurde ihm verboten. Der heilige Papst Johannes XXIII. soll über ihn gesagt haben, er richte eine „enorme Verwüstung der Seelen“ an. Die Gläubigen aber kamen weiterhin in Scharen zu ihm. Er besaß auch die Gabe der „Bilokation“, das heißt, Pater Pio konnte an zwei Orten gleichzeitig sein, was mehrfach bezeugt ist.

Als Pater Pio 1968 starb, wurde er in der Krypta der Klosterkirche San Giovanni Rotondo in Anwesenheit von hunderdtausend Menschen bestattet. Papst Johannes Paul II. sprach ihn 1999 selig und 2002 heilig.

+

Matthäus, folge mir! – 21. September

An dem schönen, fischreichen See Genesareth lag die reiche Handelsstadt Kapharnaum. Von hier aus führten schöne Handelstrassen in das innere des heiligen Landes und groß war der Zusammenfluss der Handelsleute, welche da Ihre Waren aus- und einluden, kauften und verkauften. Es war daher in dieser Stadt auch eine wichtige, gewinnreiche Zollstation, und Einer von denen, welche die Zolleinnahme gepachtet hatten, war der Jude Levi, der fleißig auf der Zollbank saß, die Waren taxierte und genau den Zoll davon erhob. Wie alle Zolleinnehmer war auch er den gesetzestreuen Juden verhasst und ein Gegenstand des Abscheus. Die Zöllner waren nämlich bloß Unterpächter der Römer, denen, als Herren des Landes, der Zoll gehörte. Da diese Zöllner oft den Zoll hoch pachteten, so geschah es, dass sie, teils um den Pachtschilling zu erlangen, teils auch, um sich zu bereichern, die handelstreibenden Juden betrogen, bedrückten und Ihnen oft ungerechter Weise das Geld abnahmen. Es ließen sich daher auch nur Leute von gemeinem Schlage zu Zolleinnehmern gebrauchen und sie wurden von den Juden allgemein verachtet, für ehrlos und für öffentliche Sünder, weil Betrüger und Bedrücker des Volkes Gottes, gehalten. Eines Tages nun saß Levi seiner Gewohnheit gemäß in seinem Zollhäuschen an der Überfahrt des Sees und beschaute eben mit scharfen Augen die Waren, welche ein- und ausgeladen wurden, um davon den Zoll zu erheben, als Jesus aus der Stadt Kapharnaum herauskam, wo er einen Gichtbrüchigen geheilt hatte, und begleitet von einer Menge Volkes, dem Ufer des Sees sich nahte. Mit einem Blicke voll des innigsten Mitleides, aber auch unwiderstehlicher Gewalt, blickte Jesus den in seinem Häuschen sitzenden Zöllner Levi an und rief ihm zu:

„Folge mir nach.“

Und siehe, kaum hatte der Zöllner diese Worte vernommen, als er sich erhob, auf den Heiland zu eilte und seinem Dienste sich weihte, weshalb er auch den Namen Matthäus, das heißt „der Geschenkte“ an nahm.

+