Priesterweihe vor 75 Jahren

Am 26. Mai 1949 wurde Thomas Merton als Pater Louis zum Priester geweiht. Auf diesem Foto, das während der Zeremonie entstand, erkennt man ihn rechts, neben einem Mitbruder.

Das folgende Foto – aus dem Archiv des Thomas-Merton-Center (Merton Legacy Trust) – zeigt Merton und einen weiteren Trappisten, während der Weihemesse am 26. Mai 1949.

Thomas-Merton-Center (Merton Legacy Trust) –
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Für das „Erklärportal der katholischen Kirche“, katholisch.de ist Merton „Modellfigur eines Kontemplativen“, der als „Hippie-Eremit“ auch als „Verfechter eines sozialen Engagements der katholischen Kirche, ein Kämpfer gegen krassen Materialismus und den Vietnam-Krieg“ bezeichnet wird. Der Trappistenmönch habe „die spirituellen Impulse des Buddhismus für das Ordensleben nutzbar“ gemacht.

Wie heutzutage üblich sucht sich jeder das aus den Schriften von zu bewundernden Autoren hervor, was einem gerade als opportun erscheint.

Ob Thomas Merton wirklich immer richtig verstanden wird?

Pater Louis war einige Jahre als Novizenmeister für den Ordensnachwuchs seiner Abtei Gethsemane zuständig. Während des 2. Vatikanischen Konzils widmete er direkt nach der Approbation der Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ drei Noviziats-Sitzungen.

In einem Brief in der Großen Kartause schrieb Merton in erstaunlicher Voraussicht:

„Unsere große Gefahr besteht darin, Dinge wegzuwerfen, die exzellent sind, die wir nicht verstehen, und sie durch mittelmäßige Formen zu ersetzen, die uns sinnvoller erscheinen, aber tatsächlich nur platt sind. Ich fürchte sehr, dass, wenn sich die Wogen glätten, wir nicht besser dastehen werden, als wir es verdienen: Eine recht dumme, protzige, scheinbar auf dem neuesten Stand befindliche Reihe von liturgischen Formen, welche die Würde und Bedeutung der alten Formen verloren haben.“

Die englischsprachige Liturgie des Jahres 1966 in der Abtei Gethsemane bezeichnete er als „sehr offen, einfach, gar lässig, aber sehr bewegend und echt“.

Gleichzeitig konnte er in einem Brief an einen anglikanischen Freund schreiben:

„Ich hoffe, dass ihr den Sinn haben werdet, die Traditionen zu bewahren, die wir jetzt eifrig über Bord werfen.“

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