Ein Gedanke über Priester und ihr zölibatäres Leben

In Anlehnung an die traurige Geschichte desjenigen Priesters, der seine Berufung aufgibt und mit einer sogenannten Geistheilerin weiterleben will – HIER -, einige wenige Gedanken zur Lebensweise der Priester.

Die Ehelosigkeit des Priesters -um des Himmelreiches, also um Gottes Willen- ist in ihrer Loslösung von allen irdischen Bindungen eine wesentliche Unterstützung seiner persönlichen Glaubwürdigkeit, ebenso wie seiner Verkündigung. Verweist nicht das Evangelium die Menschen auf die unsichtbare Gnade, die erst im jenseitigen Leben zur Vollendung gelangen soll? Jesu Evangelium verlangt von den Menschen die Lösung zumindest von allen unerlaubten und unrealistischen Bindungen. So ist der Zölibat des Priesters, weil er nur aus der Kraft des Glaubens erwachsen kann, eine sicher starke Bekundung seines Glaubens an Gott.

Trotz aller Anfeindungen von innen und außen ist der Verzicht auf das natürliche Leben eine Bekräftigung der Lehre des Evangeliums und gleichzeitig eines der stärksten und wirksamsten Zeichen. Der Mensch legt heute scheinbar mehr als je zuvor Wert auf die Geschlechtlichkeit. Wird sie nicht überbetont? Ist nicht volles Menschsein auch möglich ohne die Aktivierung der Geschlechtlichkeit?

Zölibat meint ehelose Keuschheit. Aber Keuschheit ist ein Wert, der nicht alleine vom zölibatär lebenden Priester oder einer Ordensperson verlangt und versprochen wird. Gerade jene, die meinen, diesen Personen solle man ermöglichen Partner zu haben sei gesagt, dass der größte und weitverbreitetste Ort der Übung der Keuschheit jener der ehelichen Gemeinschaft ist. Bei aller Freude über sexuelle Gemeinsamkeit ist doch der Verzicht ein weitaus umfassenderer Bereich einer Ehe. Liebe bestätigt sich in der Treue, weniger in der Ausübung sexueller Praktiken.

Dazu zu stehen und zu akzeptieren verlangt reife Menschen. Der zölibatär lebende Priester muss verstehen, dass er seinen Wert nicht erst aus der Hinordnung auf einen anderen Menschen bezieht, schon gar nicht in geschlechtlicher Beziehung. Seine Berufung ist es, keusch zu leben und darin ein Zeichen zu sein einzig für die Verfügbarkeit für Gott.

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