Es ist wichtig, durchzuhalten

Ich bin wie viele davon überzeugt, daß die deutsche offizielle Kirche vor dem Zusammenbruch steht. Sie ist hohl wie ein Termitenbau und wirkt in der Dummheit und Geschmacklosigkeit ihrer Repräsentanten nicht einmal auf modernistische liberale anziehend, jedenfalls soweit sie intelligent sind. Dann wird ein sehr kleines Häuflein übrig bleiben, und in dem dürften die rechtgläubigen traditionalistischen Katholiken an Gewicht gewinnen. Entscheidend scheint mir, daß die offizielle Kirche mit ihren Myriaden von Laienmitarbeitern endlich verschwindet.

Ein Traditionalist sollte vor dem Schisma der deutschen Kirche keine Angst haben, es vielmehr ersehnen, zumal es sich gar nicht um ein Schisma, sondern um die offene Apostasie der offiziellen Kirche handelt. Da gibt es keine Basis mehr für den gepriesenen „Dialog“. Im übrigen beschäftigt mich nicht der Gedanke, ob die Tradition eines Tages „siegreich“ sein könnte. Es muß uns genügen, daß sie der von Christus gestifteten Religion am nächsten kommt. Wer das erkannt hat, für den ist doch das, was sich in der Pseudosynode der deutschen Kirche heute bewegt, eine Lemurenversammlung. Ein amerikanischer Priester, mit dem ich oft über die gegenwärtige Lage gesprochen habe, hat das Gespräch jedes mal mit den Worten beendet: ,It is important to persevere.’ Mehr kann auch ich nicht sagen.

Martin Mosebach, UVK August 2022

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