Maria Magdalena – 22. Juli

Maria Magdalena war der Kunst stets ein beliebtes Objekt. Bei ihr konnte sie sich austoben, war nicht auf das „Heilige“ festgelegt sondern konnte „künstlerische Freiheiten“ ausleben, – auch schon in vorvergangenen Jahrhunderten. Es sei hier als Beispiel an die Darstellung des berühmten Künstlers Tizian (1490-1576) und seiner „Büßende Hl. Maria Magdalena“ erinnert. Vielleicht entspricht aber das hier gezeigte Bild einer Holzstatue eher derjenigen Maria Magdalena, wie sie in der katholischen Tradition kennen. Natürlich ist es auch keine realistischere Darstellung. Aber zumindest kommt sie dem „Ideal“ einer Büßenden, nach meinem Empfinden, viel näher. Diese Holzstatue ist einhundert Jahre früher entstanden, als das Bild von Tizian und stammt von dem nicht weniger bekannten Künstler Donatello (1386-1466).

Maria Magdalena von Donatello (1386-1466)

Evangelium (Luc. 7, 36-50) 22. Juli, Hl. maria Magdalena, Büßerin
In jener Zeit bat ein Pharisäer Jesus, daß Er bei ihm speise. Er ging in das Haus des Pharisäers und setzte Sich zu Tisch. Nun lebte in jener Stadt eine Frau, eine Sünderin (nach der Auffassung, wie sie in der Liturgie zum Ausdruck kommt, Maria Magdalena). Als sie erfuhr, daß Er in dem Hause des Pharisäers zu Tische sei, brachte sie ein Alabastergefäß mit Salböl und trat hinter Ihn zu Seinen Füßen. Sie benetzte Seine Füße mit ihren Tränen, trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küßte Seine Füße und salbte sie mit der Salbe. Als der Pharisäer, der Ihn geladen hatte, dies sah, sprach er bei sich: «Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüßte Er, wer und was für eine diese Frau ist, die Ihn berührt; sie ist ja eine Sünderin.» Da redete ihn Jesus an und sprach: «Simon, Ich habe dir etwas zu sagen.» «Meister, rede», entgegnete dieser. «Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine war ihm fünfhundert Denare (Ein Denar = etwa 75 Pfennig) schuldig, der andere fünfzig. Da sie nicht bezahlen konnten, schenkte er beiden die Schuld. Welcher von ihnen wird ihn nun mehr lieben?» Simon antwortete: «Ich glaube der, dem er mehr geschenkt hat.» «Du hast recht geurteilt», entgegnete Er ihm. Dann wandte Er sich zu der Frau und sprach zu Simon: «Siehst du diese Frau? Ich kam in dein Haus, und du hast Mir kein Wasser für Meine Füße gegeben; sie aber hat Meine Füße mit Tränen benetzt und sie mit ihren Haaren getrocknet. Du hast Mir keinen Kuß gegeben; diese aber hat, seitdem sie hereinkam, nicht aufgehört, Meine Füße zu küssen. Du hast Mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; diese aber hat Meine Füße mit Salbe übergossen. Darum sage Ich dir: Ihr werden viele Sünden vergeben, weil sie viel geliebt hat; wem aber weniger vergeben wird, der liebt auch weniger.» Dann sprach Er zu ihr: «Deine Sünden sind dir vergeben.» Da sprachen die Tischgenossen zueinander: «Wer ist Dieser, daß Er sogar Sünden vergibt?» Er aber sprach zu der Frau: «Dein Glaube hat dir geholfen, gehe hin in Frieden».

Fotoquelle: http://www.florentinermuseen.com/musei/dommuseum_florenz.html

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