Wie die Pest auf die Menschen kam …

davon, und von anderen Begebenheiten,
liest man auf dem Kartäuserblog BRUNONIS.

Beispiele:

„In den Jahren 1438 bis 1440 hatte die Pest ganz Europa im Griff. Darum wurde sie auch als ‚die Große Pest“‘ bezeichnet. Aus diesem Grunde mussten der deutsche Reichstag von Frankfurt nach Mainz und das Konzil von Ferrara nach Florenz verlegt werden.“

„Das Generalkapitel der Kartäuser … legte für diese gefahrvolle Zeit für die Klöster des Ordens fest … Das Chorgebet sollte nicht vernachlässigt werden sondern weitergehen, ‚auch wenn die Pest die Reihen der Kartäuser lichtete‘. Dies jedenfalls geschah unter der Bevölkerung, denn es starb nahezu ein Drittel der europäischen Menschheit. – Dieses furchtbare Massensterben wurde von vielen als Strafe Gottes für die Missstände in der Christenheit angesehen. – Aber nicht alle urteilten so.“

„Der gelebte Glaube war nicht so allgemein, wie wir das ins »gläubige Mittelalter« zurückprojizieren. Jedenfalls urteilt Dominikus, der als fahrender Scholar Preußen, Polen, Böhmen und Deutschland persönlich gut kennen gelernt hatte, daß die meisten Menschen von einem lebendigen, vertrauenden Glauben weit entfernt seien; denn wo er auf die schlimmste aller Versuchungen zu sprechen kommt, auf einen Zustand, den die mystischen Schriften der folgenden Jahrhunderte als äußerste Verlassenheit und als Nacht der Seele bezeichnen, – er nennt diesen Zustand … Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit -, da denkt er auch an die seelische Verfassung der einfachen Leute; und auf die Frage, wer denn in den Abgrund der Hoffnungslosigkeit falle, gibt er die Antwort, daß ungezählte Tausende von Menschen gegenwärtig in ihn hineinstürzen.“

„… die Gebildeten … behaupten zum Teil, fast alles, was uns Menschen trifft, ist nur ein Naturvorgang. Der Gedanke liegt ihnen fern, dies könne zugleich eine Gottesplage sein; darum vermag keine Not, sie zur Besserung ihres Lebens zu veranlassen. Und so hören wir sattsam, wie Irrtümer, Spaltungen und Streitereien entstehen auch unter jenen, welche die Kirche zu ordnen vorgeben.“

„… die Art dieser Pest. Harmlos fing sie an, und bis kurz vor dem Hinscheiden wurde man sich ihrer Gefährlichkeit nicht bewußt, so daß Kranke den Empfang der Sterbesakramente als noch nicht angebracht ablehnten.“

Wie schnell es gehen kann … „Einer wollte sogar noch nach Empfang der Wegzehrung und der Krankensalbung, als Dominikus bereits im Verborgenen die Sterbekerze angezündet hatte, den Harn zur ärztlichen Untersuchung schicken und meinte, er wäre auf dem Weg der Besserung. … Der Kranke jedoch glaubte nicht, dass er bald sterbe; doch nach kaum einer Stunde aber war er tot.“

Der Tod durch die Pest des Kartäusers Adolf von Essen am 4. Juni 1439:

„Als die Pest ihn erfaßt hatte und er ans Sterben kam, ließ er, wie es (Kartäuser-) Brauch ist, sich vorlesen. Dabei hatte er sich auf den Höcker (im Betstuhl seiner Zelle), den wir ‚Misericordia‘ nennen, sitzend niedergelassen; er war so klar bei Verstand, daß er dem Vorleser angab, was im Buch zu lesen war, obwohl er mit seiner Zunge kaum noch sprechen konnte. Nach der Lukas-Passion wünschte er einige Psalmen. Und als sie so von (21./22.) Psalm ‚Gott, mein Gott, achte auf mich‘ bis zu (dem 30./31. Psalm) ‚Auf Dich, o Herr, vertraue ich‘ vorlasen und nun (den Vers) ‚In manus tuas commendo spiritum meum‘ beteten, hob er seine Hände empor und sprach diese Worte mit, so weit er dies noch vermochte. Und unmittelbar hierauf tritt der Versucher herein und fällt ihn dermaßen an, daß Adolf mit beiden Händen zurückschlägt und ihn fernzuhalten sucht. Als er nach hinten zurückfiel, war es, als wenn sein Mund und seine Nase zusammengeschlagen würden. Dann nahm er mit beiden Händen seine Kukulle und verhüllte mit ihr seine Augen und sein ganzes Gesicht. Einer der Anwesenden nahm einen bitteren Gestank wahr, als der Versucher zur Tür hereinkam. Dominikus und ein Dritter, der zugegen war, flehten nun mit möglichster Andacht zu Gott und der seligen Jungfrau Maria. Sie beteten so lange, bis der Versucher zurückwich. Hierauf hatte der Pater ein friedliches Sterben und ging heim, wie wir es bei ihm erwarten dürfen, ins ewige Heil. Denn treu ergeben war er Gott und Seiner Mutter. Eine besondere Verehrung hatte er für den hl. Hieronymus, von dem er uns oft viel Gutes mitteilte; unter anderem erzählte er gern, wie dessen Schüler, der hl. Eusebius, den Anblick der Dämonen, die beim Sterben (des hl. Hieronymus) herbeikamen, nicht ertragen konnte, sondern mit dem Gesicht zur Erde niederschauend die umstehenden Brüder anflehte, sie möchten ihm helfen. So ähnlich geschah es auch unserem Pater.«

Quelle 1

Quelle 2

Quelle 3

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