Schülerin des Herzens Jesu – Margareta Maria Alacoque – 17. Oktober

Am 27. Dezember 1673 kniete Maragreta Maria Alacoque nach der heiligen Kommunion vor dem Tabernakel in inniges Gebet versunken: Da erschien ihr das göttliche Herz Jesu auf einem Flammenthrone, nach allen Seiten Strahlen sendend wie die Sonne, die Wunde der Lanze sichtbar, von einer Dornenkrone umgeben, und auf dem Herzen stand das Kreuz und Jesus sprach:

„Mein göttliches Herz ist so voll von Liebe zu den Menschen und besonders zu dir, daß ihre Flammen hervorbrechen, um sie durch dich den Menschen zu offenbaren, und sie zu bereichern mit den Schätzen, welche du siehst, und die überreiche aber notwendige Gnade enthalten, um die Menschen zu retten vor dem Abgrund des Verderbens. Dich, Unwürdige und Unwissende, habe ich auserwählt zur Erfüllung meiner Absichten, damit es klar werde, daß alles ganz mein Werk ist. Deshalb gib mir dein Herz!“

Sie tat wie befohlen, und der Erlöser nannte sie von jetzt an „Schülerin des Herzens Jesu“. Jesus verlangte, daß das Bild Seines Herzens überall ausgestellt und verehrt werden soll, und daß auf die Orte, wo sein Bild den Ehrenplatz einnehme, die reichsten Segnungen herniederströmen.

Diese Erscheinungen erneuerten sich für Margareta Maria am ersten Freitag eines jeden Monats.

Am 8. Februar 1674 erschien Jesus auf gleiche Weise, zeigte ihr sein Herz mit seiner Liebe zu den Menschen, die ihm aber nur mit Undank lohnten, was ihm schmerzlicher sei, als alle Qualen, die Er während seines bitteren Leidens erduldet habe.

„Gehe jeden ersten Freitag des Moants zur heiligen Kommunion.“
„Tue nichts ohne Gutheißung deiner Oberin, damit der Teufel dich nicht betrüge, denn über Gehorsame vermag er nichts.“

So befahl ihr Jesus. Schwere in Geduld ertragene Krankheiten und andere Prüfungen heiligten immer mehr die Gottesbraut, an der Gott immer neue Wunder wirkte.

1674 wurde P. Claudius de la Colombière Rektor der Jesuiten in Paray-le-Monial und zugleich Beichtvater und Seeelenführer der gottbegnadigten Ordensschwester. Claudius de la Colombière wurde am 16. Juni 1929 von Pius XI. selig gesprochen.

Am 19. Juni 1675, in der Fronleichnamsoktav, erschien ihr Jesus wieder, wie so oft, als sie vor dem Tabernakel kniete. Er entblößte sein Herz und sagte:

„Sieh hier das Herz, das die Menschen so sehr liebt, daß es nichts gespart hat, um sich zu opfern, und zu erschöpfen in Liebesbeweisen; und als Dank empfange ich von den meisten Menschen nur Kälte, Unehrerbietigkeit, Verachtung und Sakrilegien in diesem Sakrament der Liebe. Was mich aber am meisten schmerzt, ist, daß Herzen, die Mir besonders geweiht sind, Mir auf diese Weise begegnen. Darum verlange Ich von dir, daß der erste Freitag nach der Fronleichnamsoktav ein besonderer Festtag zur Verehrung Meines Herzens werde; daß man an dem Tage sich dem heiligen Tische nahe, und einen Ehrenersatz leiste, zur Sühnung all der Beleidigungen, welche Meinem Herzen, seit es auf den Altären weilt, zugefügt wurden, und ich verspreche dir, daß Mein Herz diejenigen im reichsten Maße den Einfluß seiner Liebe fühlen lassen wird, die es verehren, und die sorgen, daß es auch von andern verehrt werde.“

Maragreta Maria hatte Bedenken gegen die große Aufgabe, die sie als „Schülerin des Herzens Jesu“ erhalten; aber der Erlöser verhieß ihr seine Hilfe und schickte sie zu P. Claudius de la Colombière, ihrem Beichtvater, der ihr in der Ausführung ihres Auftrages behilflich sein soll. Am 21. Juni, am Fest des heiligen Aloysius, desselben Jahres, weihte sie sich ganz ungeteilt dem göttlichen Herzen Jesu. Schwerster Margareta Maria und P. Claudius de la Colombière führten trotz unzähliger Hindernisse mit der Hilfe Gottes den Befehl aus. Daß sie Erfolg hatten, zeigt der heutige Stand der Herz Jesu-Verehrung. 1676 wurde P. Claudius de la Colombière nach Paris und von dort nach England versetzt, von wo er mit dem Kloster in Paray-le-Monial in stetem Briefwechsel blieb.

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