Der Sünder und der Heilige Geist

Die Sünde, die vom Menschen gesehen, aber nicht begangen wird, die er erkannt und bedauert hat – diese Art von Sünde zieht Ihn an!

Je mehr der Mensch seine Sünde betrachtet und je mehr er darüber lamentiert, desto angenehmer und zugänglicher ist er für den Heiligen Geist, der sich wie ein Arzt nur jenen naht, die sich krank wissen. Andererseits wendet Er sich von jenen ab, die eingebildet sind und sich wichtig nehmen.

Schau auf deine Sünde und mache sie ausfindig. Wende deine Augen nicht von ihr ab. Verleugne dich selbst, schätze deine Seele nicht zu hoch ein. Gib dich ganz der Betrachtung deiner Sünde hin und weine über sie. Dann wirst du dir zu gegebener Zeit deiner Erneuerung durch das unbegreifliche und unerklärliche Wirken des Heiligen Geistes bewusst werden. Er wird zu dir kommen, wenn du ihn nicht erwartest. Er wird in dir wirken, wenn du dich für Ihn als ganz unwürdig erkannt hast.

Theophan der Rekluse

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