Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers – 29. August

Johannes der Täufer spendete wahrscheinlich seit dem Ende des Jahres 27 am Jordan eine Taufe zum Zeichen der Abkehr von den Sünden. Um ihn als Prediger sammelte sich eine große Anzahl von Hörern. Deswegen sorgte sich Herodes Antipas, der Fürst von Galiläa und Peräa (4 v. Chr. – 39 n. Chr.), denn eine solche Volksmenge konnte auch seine Herrschaft bedrohen, wenn Johannes sie zum Aufstand treiben sollte.

Als nun der Täufer dem Fürsten, der seine erste Gattin verstoßen hatte, vorhielt, er dürfe nicht Herodias, die Frau seines Halbbruders Herodes Philippus zu dessen Lebzeiten heiraten, da ließ Herodes Antipas den unbequemen Mahner festnehmen, der offenbar vor ihn getreten war, um ihn persönlich zu ermahnen. Der Fürst hätte den Täufer einerseits gern getötet, um ihn loszuwerden, doch fürchtete er andererseits das Volk, und außerdem hörte er Johannes gern an, denn er hielt ihn für einen gerechten und heiligen Mann.

Der Täufer verbrachte einige Zeit im Gefängnis. Dann kam der Geburtstag des Fürsten, an dem Salome, die Tochter der Herodias, vor ihm tanzte. Voller Begeisterung versprach er ihr, denjenigen Wunsch zu erfüllen, den sie an ihn richten würde. Sie aber kam mit ihrer Mutter überein, das Haupt des Täufers zu fordern, den Herodias anscheinend unbedingt zum Schweigen bringen wollte. So ließ Herodes Antipas den Täufer enthaupten. – Dies geschah (nach Flavius Josephus) auf der Burg Machärus im ostjordanischen Peräa, wohl im Jahre 29.

Den Jüngern des Täufers wurde der Leichnam ihres Meisters überlassen, und sie bestatteten ihn. – Das Grabmal soll bei der Stadt Samaria gelegen haben, wo es dem Zugriff des Herodes Antipas entzogen war.

Der Fürst fand trotz der Hinrichtung des Täufers nicht zur Ruhe. Er fürchtete, dass Johannes von den Toten auferweckt in Jesus wirke, von dessen Wundertaten er hörte.

In Rom wird in der Kirche San Silvestro in Capite das Haupt des Täufers verehrt.

Martyrologium Romanum vom 29. August:

„Die Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers. Herodes ließ ihn um das Osterfest enthaupten; das Gedächtnis wird jedoch heute feierlich begangen, weil an diesem Tag sein ehrwürdiges Haupt wieder gefunden wurde. Es wurde später nach Rom gebracht und wird in der Kirche des heiligen Silvester auf dem Marsfeld vom Volke hochverehrt.“

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